Kapitel 6

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Jimin P.o.V.
Immernoch geschockt sah ich auf meinen Laptop. Sie wurden umgebracht? Ich schüttelte den Kopf. Ich wusste, dass mein Beruf gefährlich werden konnte, doch das jemand sie einfach umbrachte, nur weil er gefasst wurde, nichtmal seine Strafe kannte, fand ich übertrieben. Ich stand auf und fragte, ob ich kurz nach draußen gehen könne, wodurch mein Chef, welcher gerade in der Nähe war, nickte.
>>Warte Jimin.<<, rief mir eine sonst so fröhliche Stimme hinterher. Hoseok stürzte besorgt auf mich zu.
>>Was machst du?<<
>>Ich brauch nur mal frische Luft.<< Er nickte.
>>Dann werden Kook und ich den Fall übernehmen. So wie es aussieht, wird dieser V sich noch öfter blicken lassen. Und ich, so auch Jungkook, sind uns sicher, dass es nicht Suga war.<< Diesmal nickte ich und ließ ihn im Gebäude stehen.
Ich ging in den, zwar etwas weiter weg liegenden Park, welcher aber sehr ruhig war und setzte mich auf eine Bank. Plötzlich kam ein braunhaariger junger Mann, welcher eine Tasche umhängen hatte. Ich wusste nicht wieso, ich fande ihn aber interressant. Deswegen beobachtete ich ihn.
Er trat an einen Mülleimer, schmiss seine Tasche auf die Bank daneben und setzte sich anscheinend wütend darauf.
Sollte ich ihn ansprechen? Ich kannte ihn nichtmal, wieso sollte ich mich in seine Angelegenheiten einmischen?
Er ballte seine Fäuste, haute neben sich, krallte dann jedoch seine Finger in das Holz. Ich saß nicht all zu weit weg und erkannte, als er sich an seine linke Wange fasste, dass er wohl Schmerzen hatte. Und das nicht nur an der Wange, denn als er mit seinem linken Arm zur Seite seines Gesichts wollte, zuckte er schon fast zusammen und hielt sich dann seinen Oberarm.
Ich stand auf und ging auf ihn zu. Er bemerkte mich nicht, hatte noch immer seine Fingernägel in das Holz gekrallt.
>>Hey...<<, begann ich vorsichtig. Er erschrak, sah geschockt zu mir und machte sich Fluchtbereit.
>>Woaw. Jetzt warten Sie. Ich will Sie nicht in den Knast bringen.<<, lachte ich.
>>Außer Sie haben etwas verbrochen.<< Augenzwinkernd sah ich ihn an, er lächelte verklemmt.
>>Alles in Ordnung? Haben Sie Schmerzen?<< Er sah mich verwirrt an. Gesprächig war er ja anscheinend nicht.
>>Ähm. Ein bisschen...? Ich hab mich nur am Arm gestoßen...<<, meinte er. Und wow. Er hatte eine tiefe Stimme. Das hätte ich von ihm nicht erwartet.
>>Und was ist mit ihrer Wange?<< Er zögerte kurz.
>>Mein Onkel hat mir eine Gescheuert.<<
>>Was? Wieso?<<
>>Ich hab das Gefühl, ich mache für ihn überhaupt nichts richtig. Dabei macht er das aller Gleiche.<<, meinte er verärgert.
>>Ist aber nicht so wichtig. Was ist mit Ihnen? Sie sehen auch aus, als würde Sie etwas bedrücken.<< Ich zuckte kurz mit den Schultern, doch er klopfte leicht auf die Bank und ich setzte mich.
>>Ich weiß nicht. Das ist eigentlich Geheim.<< Er nickte nur.
>>Doch das lief eigentlich schon in den Nachrichten...Und aus irgendeinem Grund kommen Sie mir Vertrauenswürdig vor.
Gestern Abend waren zwei Kollegen auf Streife, wurden währenddessen umgebracht. Und das nur, weil sie zwei Sprayer aufhalten wollten. Finde ich von dem einen ziemlich übertrieben. Generell läuft aber nichts rund. Suga ist gestern ebenfalls wieder ausgebrochen.<< Stille trat auf.
>>Sie werden ihn irgendwann schon schnappen.<<, meinte er. Dankend lächelte ich ihm zu.
>>Park Jimin. Nennen Sie mich einfach Jimin.<<, sagte ich und hielt ihm meine Hand hin. Der Junge machte einfach einen positiven Eindruck. Er überlegte kurz, schien zwischen zwei Sachen zu hängen.
>>Kim Taehyung.<<, antwortete er schließlich und nahm meine Hand in seine.
>>Um wieder auf deinen Onkel zurückzukommen. Hat er öfter so Aggressionen?<<
>>Geht so. Er kümmert sich um mich, wird daher selten Handgreiflich. Jedoch ist es schon das ein oder andere mal passiert.<<
>>Könnte ich mit ihm mal reden?<<
>>Ähm...nein, du willst nicht mit ihm reden...Warum ist das denn wichtig? Das war nur ein Ausrutscher...<<
>>Du hast gerade gesagt, es wäre schon öfter passiert.<< Er schien mir plötzlich so verklemmt.
>>Nein, ich...das ist schon oke...ich hab wirklich, ähh, was Dummes gemacht. Es war schon berechtigt.<< Was war plötzlich los mit ihm? Erst regte er sich über ihn auf und hatte drauf los geplappert, nun nahm er ihn in Schutz und wollte schweigen?
>>Komm schon...sag mir wenigstens, wo ihr wohnt. Dann kann ich euch besuchen, ohne das er weiß, dass du mir eure Wohnung gesagt hast. Ich kann so machen, als würde ich zufällig vorbei gekommen bin...und...<< Mir fiel selbst auf, was für einen Unsinn ich gerade erzählte. Wieso sollte ich zufällig dort hin kommen, wenn der Vorfall vor Tagen davor passiert war? Den Braunhaarigen schien es ebenfalls zu verwirren.
>>Ich kann auch als einfacher Bürger kommen...<< Bevor ich weiter sprechen konnte, stoppte mich Taehyung mit einer Hand.
>>Nein, ist echt nicht nötig. Geht schon. War nur ein Ausrutscher...<<
>>Ich will dir doch nur helfen.<<
>>Ich will dir doch nur das Leben retten...<<, flüsterte er leise, doch ich verstand ihn.
>>Bitte was? Wieso? Dein Onkel ist doch nicht Kriminell oder sowas. Oder doch?<<
>>Nein, nein...ähm. Ich muss gehen, hab noch was vor.<<, entschied er, stand auf, wollte verschwinden, ich hielt ihn aber noch kurz zurück.
>>Könnte ich dann bitte deine Nummer haben? Wenn nicht, ist aber auch oke...<< Erneut schien er zu überlegen, wollte wohl Anfangs auch nicht, nickte dann aber und sagte mir seine Nummer. Kurz darauf verschwand er wirklich schnell und ließ mich allein dort sitzen. Ich war verwirrt, dennoch tat es gut, mit jemandem zu reden, welcher nicht bei der Polizei war, nicht wusste, was Suga schon alles getan hatte. Er machte mir Mut, dass wir ihn bald schnappen würden. Wenn er ein Polizist wäre, würde ich mich nicht so freuen. Denn die Bevölkerung wusste nicht, wie Suga drauf war. Natürlich hörten sie über seine Morde, sie wussten jedoch nicht immer, wenn Suga wieder frei war.
Glücklicher lief ich wieder zur Polizeiwache und begann dort meine Arbeit.

Killers StudentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt