Kapitel 5 der zweite Brief

460 31 9
                                    

Am nächsten Morgen hatte der Regen etwas nachgelassen. Trotzdem stand ein weiterer Regentag bevor. So beschloss ich, noch einen weiteren Tag zu Hause zu bleiben. Ich hatte mich gerade wieder in meine Decke gekuschelt, als mein Vater rein kam. "Guten Morgen Marina! Ich bringe dir ein Glas Wasser. Du solltest viel trinken! Geht es dir etwas besser?" "Ähm na ja, wahrscheinlich kann morgen wieder in die Schule. Aber mir ist immer noch ein wenig schlecht", antwortete ich und wollte das Wasserglas von Papa entgegen nehmen. Papa liess das Glas los, bevor meine Finger das Glas halten konnten. Das ganze Wasser landete auf mir. "Marina entschuldige! Warte, ich helfe dir" Er begann an meiner Decke und mir zu schrubben. Mist! Meine Beine begannen zu kribbeln und wurden taub. Da war mein Fisschwanz wieder. Und Papa stand immer noch mitten im Raum. Ich zog mir die Bettdecke über den ganzen Körper und konnte den Fischschwanz somit verstecken. "Ähm Papa, lässt du mich bitte alleine?", fragte ich. "Wenn du das wünscht!", meinte Papa, "Aber zieh dir etwas Trockenes an!" Ich nickte und zeigte zur Tür. "Ich sehe schon, du willst Ruhe haben", erwiederte Papa und verliess den Raum. Als er weg war, konnte ich endlich aufatmen. Puh! Ich sank in meine Kissen zurück. Meine Schwanzflosse, welche immer noch da war, begann an einer Stelle zu jucken. Ich schob die Bettdecke zur Seite und wollte daran kratzen. Doch als ich an meine Schwanzflosse fasste, hatte ich einen Brief in der Hand, so wie damals in der Badewanne. Neugierig faltete ich das Papier auseinander und las.

Liebe Marina!

Du hast dich nun an deinen Fischschwanz gewöhnt, jedoch wärst du schon beinahe erwischt worden. Bitte pass gut auf! Du wirst nicht lange alleine sein. Du wirst bald auf eine andere Meerjungfrau treffen. Wer es ist, wirst du selbst heraus finden müssen. Schaue dich gut in deinem Umfeld um. Aber überlege gut, ob du die Person gefunden hast und erzähle dein Geheimnis nicht wahllos einem Fremden. Ich weiss, dass du das schaffen kannst!

In Liebe,

eine Bekannte

Wieder diese Bekannte! Ich wusste immer noch nicht wer es war. Und in diesem Brief stand noch etwas merkwürdiges. Ich würde eine andere Meerjungfrau treffen! Total cool, doch wie sollte ich sie erkennen? Da hatte ich die Idee. Ich würde mich einfach umblicken und wenn ich jemanden sehen würde, der verdächtig war, würde ich ihn mit Wasser bespritzen. Ganz unauffällig natürlich, um die Reaktion zu sehen. So wie es Papa heute passiert ist. Ich blickte aus dem Fenster. Momentan regnete es nicht. Ich sprang aus dem Bett und zog mich an. Dann rief ich: "Papa, ich mache einen Spaziergang!" Papa erschien im Türrahmen: "Tu das! Die frische Luft wird dir gut tun" So machte ich mich auf den Weg nach draussen, Operation wer ist die geheimnisvolle Meerjungfrau konnte beginnen. Okay, am Namen werde ich noch arbeiten müssen. Aber nun war dazu keine Zeit. Ich zog den Brief aus meiner Tasche und las ihn noch einmal sorgfältig. Dann lief ich ein wenig planlos durch das Dorf. Da sass ein Mädchen in einem Café. Sie hatte einen Brief in der Hand. Womöglich hatte sie den gleichen Brief bekommen. Ohne zu überlegen stürmte ich in das Café und lief zum Tisch des Mädchens. "Hi! Kann ich mich zu dir setzen?", fragte ich freundlich und zeigte auf den Platz neben dem Mädchen. "Ähm ja... klar!", stammelte sie ein wenig verwundert und legte den Brief in ihre Tasche. Mist, ich konnte nicht lesen, was darauf stand. Das Mädchen musterte mich. Ich bestellte mir ebenfalls ein Wasser. Als die Bedienung kam, bezahlte ich schnell und nahm das Glas. Als das Mädchen einen Moment lang zum Fenster schaute, nutzte ich den Moment um ihr das Glas über den Arm zu kippen. Erschrocken fuhr sie herum. "Was sollte das denn?", rief sie empört. "Das tut mir aber leid! Ich bezahle dir dein Wasser natürlich", antwortete ich. Das Mädchen knallte das Geld auf den Tisch, zog sich ihre Regenjacke an und verliess ohne Gruss das Lokal. Ich seufzte. Das war wohl nichts. Also verliess auch ich das Lokal. Draussen blickte ich mich wieder um. Auf einer Bank sass ein weiteres Mädchen. Und sie hielt ebenfalls einen Brief in der Hand. Ich setzte mich neben sie und schielte unauffällig zu ihr hinüber. Ich konnte nur einige Zeilen lesen. Da überflog ich den Zettel: ... Liebe zu dir ist ewig... möchte zusammen bleiben... Gehen wir ins Kino... bitte antworte mir...

Ich musste grinsen, ein total kitschiger Liebesbrief, sogar mit Herzchen. "Hey, was soll das?", fauchte das Mädchen und sagte dann etwas sanfter: "Das ist Privat" Sie wurde rot. Ich entschied mich dazu einen Abgang zu machen. Schnell rannte ich weg und brach in schallendes Gelächter aus. Nachdem ich mich von meinem Lachanfall erholt hatte, entschied ich mich dazu, nach Hause zu gehen. Hier gab es so viele andere Mädchen. Wie würde ich da jemals das richtige finden? Es war sinnlos. So machte ich mich auf den Heimweg. Ich kramte den Brief aus meiner Tasche hervor und betrachtete ihn genau. Plötzlich stutze ich. Auf dem Brief war etwas dazu geschrieben. Vorher war er nach eine Bekannte fertig. Jetzt stand da etwas darunter.

ps: Versuche nicht jemanden zu suchen, der so ist wie du. Diese Person wird dich und du sie von alleine finden. Glaube mir. Aber damit du sie findest, nimm dieses Armband.

Ich stutzte, welches Armband? Da fühlte ich etwas kaltes in meiner Hand. Als ich meine Hand öffnete, blickte ich auf ein blaues Armband mit einem Delfin Anhänger und zwei Herz-, sowie zwei Stern Anhängern. Wow! Das war einfach wunderschön. Ich schloss meine Handfläche und dachte entschlossen: "Mit diesem Armband werde ich sie finden.

Marina - Magie der Meere (H2o Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt