Fairy Tail - Amaya Redmoon

Kapitel 4

Amaya

Meine erste Nacht in Fairy Hills war eigentlich ganz lustig. Erza und ich redeten noch eine ganze Weile über Kuchen und Essen allgemein.
Heute würde ich nicht auf einen Auftrag gehen, ich brauchte erstmal Klamotten. Immerhin musste ich auch trainieren und ohne vernünftige Kleidung, würde das wohl nichts werden.
Nachdem ich Gajeel und Lily in der Gilde bescheid sagte, ging ich in die Stadt. Dort schaute ich mir die vielen verschiedenen Geschäfte an, ebenso was es für Kleidung gab.
Schlussendlich entschied ich mich für eine blutrote Rüstung, welche ziemlich gut zu meinen Blitzen und dementsprechend auch meinen Haaren passte.
Ich kaufte selbstverständlich auch noch noch einige andere Kleidungsstücke, ehe ich wieder zurück zu Fairy Hills lief um dort erst einmal alles zu verstauen.

Anschließend lief ich erneut durch Magnolia, doch dieses mal überlegte ich, wo ich meinen eigenen Trainingsplatz errichten sollte. Immerhin wollte ich Gajeel und Lily nicht ständig auf die Nerven gehen.
Hinter Magnolia befand sich ein riesiger Wald, der mich irgendwie magisch anzog.
Ich ging also direkt drauf zu, ehe ich durch den Wald hindurch lief.
Ziemlich weit außerhalb des Waldes konnte man eine wunderschöne Lichtung entdecken, an welche ebenfalls ein Bach floss.
Das ist ab jetzt wohl mein Trainingsplatz.

Nachdem ich etwas trainiert hatte, setzte ich mich einfach an einen Baum gelehnt und beobachtete den Bach, wie er vor sich hin floss.
,,So sieht also dein Training aus. Komisch, dass ich deine Trainingspartner nirgends sehen kann", Laxus lehnte an einem Baum, nicht weit weg von mir und sah mich an.
,,Immerhin verfolgen sie mich nicht. Außerdem wollte ich allein trainieren, die beiden haben auch anderen zu tun, als sich um mein Training zu kümmern", mein Blick traf wieder den Bach.
Ich merkte, wie Laxus näher kam und sich direkt neben mich setzte. ,,Also, was willst du?", fragte ich sichtlich genervt, da ich eigentlich allein sein wollte. ,,Ich wollte nur sehen, wie du dich schlägst. Und auf welchem Level du dich nun ungefähr befindest", erwiderte er, worauf ich nickte. ,,Dann hast du dir ja jetzt einen Überblick verschafft und kannst erfolgreich zur Gilde zurückkehren. Dein Team und deine Mira machen sich sicherlich schon große Sorgen", ich schaute ihn nicht an, als ich das sagte.

Auf einmal merkte ich eine merkwürdige Präsenz, Laxus sah ebenfalls verwirrt umher. ,,Was ist das?", meine Stimme klang ziemlich verunsichert.
Alle Bäume um uns herum starben ab, jeder Grashalm starb und jedes noch so kleine Tier, das sich hier befand, fiel ebenfalls tot um. Geschockt beobachtete ich das ganze. ,,Das ist Zeref. Wir sollten hier schleunigst verschwinden", während er schon aufgesprungen war, schaute ich ihn nur verwirrt an. Er zog mich hoch und zerrte mich weiter Richtung Magnolia. Hatte Laxus Angst?
Ich musterte noch einmal die Umgebung und stellte erneut fest, wie schrecklich es aussah. Doch das "Glück" schien nicht auf unserer Seite, denn wir trafen einen Kerl mit schwarzen Haaren und traurigen Augen, ansonsten wirkte er wie ein normaler Kerl.
Laxus jedoch riss entsetzt die Augen auf ,,Das ist Zeref". Ich wusste nicht, was er mir damit sagen wollte. Wer war Zeref eigentlich? Es ist schwer vorstellbar, dass dieser Kerl eine Bedrohung wäre.

Ob er eine gute oder eine böse Person ist?
,,Ich werde dir später von ihm erzählen, doch zuerst müssen wir hier erst einmal weg."
Zeref hatte uns nun auch entdeckt. Traurig starrte er uns an. Ich stockte als ich die Tränen in seinen Augen erkennen konnte. Warum hatte Laxus Angst vor jemandem, der so.... lieb aussah?
,,Ist alles in Ordnung?", fragte ich ihn. Wie hätte ich einfach an ihm vorbeigehen können?
Als er mich sah, riss er die Augen auf. ,,Amaya?", er schien wirklich erstaunt. Woher kannte er mich? ,,Ja?", versuchte ich so vorsichtig wie möglich zu sagen. ,,Dass ich dich noch einmal sehe, gott sei Dank. Es geht dir gut", er lächelte. Dieses Lächeln konnte sogar mit Mira mithalten. ,,Woher kennen wir uns?", im Augenwinkel konnte ich einen misstrauischen Laxus erkennen. ,,Ihr solltet rennen, der Feldzug des Todes kommt gleich", verzweifelt fasste er sich an den Kopf und schien zu leiden. Was war los mit ihm?
Laxus nahm meine Hand und riss mich mit sich in Richtung Gilde.
,,Wir müssen hier weg."

Als wir an der Gilde ankamen, musste ich erst einmal durchatmen.
So schnell war ich vermutlich noch nie unterwegs.
Laxus dürfte mir jetzt so einiges erklären, also liefen wir rein und gingen direkt auf die Bar zu.
Ich setzte mich also direkt neben und wartete, bis er endlich begann zu erzählen.
,,Also. Auch wenn er nicht so aussieht, er ist das Böse in Person. Er hat mehrere schreckliche Dämonen erschaffen, wie Lullaby oder Deliora", fing er an. ,,Er lebt bereits seit 400 Jahren, durch einen Fluch der auf ihm liegt", fuhr jemand fort. Ich drehte mich um und konnte ein kleines, blondes Mädchen erkennen. Wer war sie? ,,Tut mir leid, dass ich euch einfach unterbreche.
Du bist wohl neu hier oder? Ich bin Mavis Vermillion, eine der Gründerinnen von Fairy Tail.", sie lächelte mich niedlich an. Mein Blick muss wohl ziemlich spektakulär ausgesehen haben, denn sie fing an zu lachen. ,,Und woher kennen sie Zeref?", neugierig starrte ich sie an. ,,Er hat mir meine Magie beigebracht.. so lernten wir uns kennen. Doch eines Tages... wir verliebten uns.. irgendwie ineinander", sie schien unsicher. Wie ein kleines unschuldiges Wesen. ,,Ich bekam den selben Fluch wie er, den Fluch der Widersprüche. Je mehr du das leben wertschätzt, umso mehr Leben nimmst du", erklärte sie mir, da ich davon überhaupt keine Ahnung hatte. 'Und sie haben einen 400 Jahre alten Mann geliebt?', fast hätte ich das ausgesprochen, doch ich konnte mir gerade noch so auf die Zunge beißen. ,,Er ist nicht böse, solang er an den Wert des menschlichen Lebens denkt. Doch sobald er ihn vergisst... solltest du verschwinden", sagte sie ernst. Ich nickte. ,,Wie lang das schon her ist", murmelte sie. ,,Precht... Yuri... Warrod... Zera", sie blickte in den Himmel und lächelte glücklich, ich lächelte ebenfalls.
Also schien er doch nicht so gefährlich zu sein? Hm, vielleicht war es gerade das, was ihn so gefährlich machte..

Ich blickte durch die Gilde und mir fiel auf, dass ich von den meisten noch nicht einmal den Namen wusste. Also bat ich Laxus mir die Namen nacheinander zu sagen. Er zeigte auf den Tisch mit dem blonden Mädchen, dem pinkhaarigen Jungen. Dort saß noch Erza und ein schwarzhaariger Junge, der von einem weiteren Mädchen beobachtet wurde.

,,Die Blonde da, das ist Lucy. Der Junge mit den pinken Haaren heißt Natsu. Erza durftest du wohl schon kennenlernen und der andere ist Gray. Die die ihn beobachtet heißt Juvia, sie war zuvor in einer anderen Gilde", ich nickte als Zeichen, dass ich es verstand. ,,Diese.. Schwä...- Typen dort", er zeigte auf den Tisch, an dem das blauhaarige Mädchen von Gajeel mit zwei weiteren Typen saß. ,,Das sind Jet und Droy. Außerdem Levy, die einzige die aus dem Team wohl wirklich was drauf hat. In jedem Auftrag macht sie alles allein, während die anderen beiden viel mehr ihre Cheerleader als Teamkameraden sind. Letztendlich ist sie diejenige, die die beiden beschützt und nicht umgekehrt", angewidert redet er weiter. Also schien sie ja genau das richtige Mädchen für Gajeel zu sein, ich musste ungewollt grinsen. ,,Gajeel und Lily kennst du ja bereits. Ach ja und das dort..", er zeigte auf ein kleines Mädchen mit dunklen Haaren und zwei Katzen. ,,Sie heißt Wendy, ihre Katze heißt Charle. Die blaue Katze neben Charle, das ist Happy. Er ist der beste Freund von Natsu und sein treuer Begleiter", Happy wurde genau in dem Moment rot und sah Charle zuckersüß an. ,,Und ja, zwischen den beiden läuft mehr als du dir vorstellen kannst", er grinste und musste leicht lachen, als ich mein Gesicht verzog. Zu viele Bilder in meinem Kopf. Viel zu viele Bilder.

Nachdem er mir auch die Namen von allen anderen verraten hatte, lief ich hinaus, direkt zu meiner Unterkunft, Fairy Hills. Ich denke, ich sollte schon einmal schlafen gehen, bevor nachher alle anderen kommen und wieder unnötig viel Lärm machen. Ich lag zuvor noch eine Weile wach rum. Zu viele Gedanken waren in meinem Kopf, doch ich beschloss sie fürs erste zur Seite zu schieben und schlief nach einiger Zeit doch endlich ein.

[25.02.2018]