Teil8

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Ich wurde durch das nicht enden wollende Klingeln an der Haustür geweckt. Genervt rollte ich mich im Bett umher und drückte mir das Kissen auf den Kopf.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte dies dann auch endlich auf. Stattdessen hörte ich dann ein sehr dumpfes 'Lukas!' aus dem Raum neben an.

Lukas? Verwirrt hob ich meinen Kopf und sah mich mit mehr oder weniger zusammen gekniffenen Augen um.

Das Zimmer war einfach so hell und mein Kopf dröhnte.

Als meine Augen sich dann endlich an das Licht gewöhnt hatten, konnte ich meine Theorie dann auch bestätigen. Ich lag in Lukas Bett.

"Ach ja", stöhnte ich nur für mich hörbar und legte meine Arme über meinen Kopf.

Deswegen riecht das Kissen auch so gut.. dachte ich mir, als ich mich dabei erwischte, wie ich mein Gesicht darin vergrub.

Ich blieb noch eine Weile liegen, bis meine Kopfschmerzen letzendlich zu schlimm wurden.

Stöhnend stand ich auf und lief durch das Wohnzimmer in die Küche.

"Ach du auch hier?", strahlte mich ein sehr gut gelaunter Sudden an.

Ich nickte und bediente mich an den Kopfschmerztabletten, setzte mich anschließend zwischen Lukas und Steven.

"Warst du das, der hier gerade so ausgerastet ist beim Klingeln?", fragte ich und bekam von Lukas eine Tasse Kaffee in die Hand gedrückt.

Er nickte. "Lukas wollte mich nicht reinlassen", sagte Steven und setzte einen Schmollmund auf.

"Ich war duschen", antwortete darauf Lukas und stuppste ihn an die Schulter.

"Ach ehm Lukas?" Auf einmal setzte Steven eine ernste Miene auf und sah erst mich und dann den Angesprochenen besorgt an. "Weiß sie, dass wir uns heute Abend treffen?"

Verwirrt sah ich zu ihm. "Ich hab ihr auf jeden Fall nichts erzählt", sagte er und schüttelte währenddessen den Kopf.

"Wer trifft sich heute Abend?", fragte ich verunsichert. Eigentlich wollte ich ein paar Tage hier bleiben, aber das hörte sich nicht so gut an.

"Naja", fing Sudden an zu erzählen und schaute auf seine Hände. "Die Alligatoah Tour ist ja vorbei. Und da Tim als nächster Konzerte spielt, haben wir uns gedacht, wir treffen uns und planen das noch mal durch." Er schaute zu Lukas rüber und dann wieder zu mir. "Immerhin wollen wir wahrscheinlich 'We are Family' zusammen spielen, wissen aber noch nicht wo und wann und wie oft. Also pennen ich und Timi heute hier. Igor und Basti kommen auch."

Ich wollte ihn nicht schon wieder sehen. Und so wie Steven das ausdrückte, hörte sich das an, als wollten die mich gar nicht dabei haben.

"Also meinst du ich soll gehen?", fragte ich ihn und versuchte nicht allzu verletzt zu klingen.

"Nein, nicht unbedingt", sagte er schnell und legte seine Hand auf meine. "Ich meine, wenn es für dich oke ist, dass Timi hier ist, dann is das ja kein Problem."

Ich bekam Panik. Warum wusste er, dass ich Probleme mit Timi hatte? Hatte er ihnen davon erzählt? Irgendwie hoffte ich das schon. Dann könnte ich endlich mal mit Lukas darüber sprechen. Es machte mich echt fertig, dass ich das nicht konnte.

"Wie kommst du darauf, dass ich ein Problem damit hab?" Ich sprach langsam und zog meine Hände weg.

Hilfesuchend schaute er wieder zu Lukas rüber.

"Es ist ziemlich offensichtlich, dass ihr im Moment nicht unbedingt die beste Beziehung zu einander habt", meldete sich dieser dann zu Wort.

"Hat er euch was erzählt?" Mein Herz klopfte wie wild in meiner Brust.

Beide schüttelten den Kopf.

"Woher wisst ihr da-", wollte ich grade ansetzen, doch wurde dann abrupt von Lukas unterbrochen.

"Ihr habt früher immer zusammen gehangen und jetzt verkriechst du dich, wenn er da ist." Er legte seine Hand auf mein Knie. "Ich meine, wenn ihr nicht drüber reden wollt, dann ist das eure Sache, aber das ist halt schon echt offensichtlich."

"Man merkt auch wie nervös du immer wirst, wenn ihn jemand erwähnt", sagte Sudden nachdenklich. "Und wie schlagartig seine Stimmung sich ändert wenn dich jemand erwähnt." Er konnte ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken.

Lukas nickte zustimmend. "Also wenn es dich nicht stört, dass er kommt," er schaute mich aufmunternd an. "ich meine, wir sind ja auch noch alle da, dann gibt es ja kein Problem." Er lächelte mich an und drückte leicht mein Knie, auf das er immer noch seine Hand gelegt hatte.

Ich schaute beide noch mal an und nickte dann. "Aber ich bin mir nicht so sicher, ob es ihn freuen wird mich zu sehen." Mein Blick fiel in meinen Schoß. Wieso störte mich seine Hand nicht?

"Dann kann er ja auch bei Igor schlafen", lachte Sudden und Lukas stimmte ihm zu.

Es erleichterte mich schon, dass die beiden eher zu mir halten würden, als zu Timi.

Lukas stuppste mich lächelnd an und ich konnte nicht anders als verlegen zurück zu lächeln. Ich liebte die beiden einfach.

Noch eine unreale LiebesgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt