Kapitel 5: Die Stadt

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Vanessa

„Nein! Lasst mich los!" schrie sie die Männer an. „Befehl deines Vaters" brummten diese nur. Sie sah wie Grian bewusstlos wurde. „Nein! Tut ihm nichts!" Sie versuchte sich zu befreien, leider ohne Erfolg. Die Wachen zogen Vanessa und Grian in das Schloss, zum Thronsaal und vor den König. Sie sah den Mann auf dem Thron voller Verachten an. „Meine Tochter.. ..wieso bist du geflohen? Und wer ist das, den du da mitgebracht hast?" er deutete auf Grian. „Ich bin geflohen, da ich es nicht mehr ausgehalten habe mir von dir immer alles sagen zu lassen.. ...und das ist Grian. Ein Junge, den ich auf dem Weg kennengelernt habe.." sie sah besorgt zu ihm. Dieser bewegte sich ein wenig und schien langsam wieder zu Bewusstsein zu kommen. „Nun.. ..es scheint, dass unser Gast noch lebt.." der König sah zu Grian. 'Hatte er etwa befohlen, Grian festzunehmen ohne zu wissen, ob dieser es auch überleben würde?!' in Vanessa kochte Wut auf, sie blieb aber still und sah zu Grian.


Grian

Mein Kopf schmerzte noch immer, als ich langsam zu mir kam. Ich richtete mich auf und sah mich um. 'Wo bin ich hier..?' Ich bemerkte den Mann auf dem Thron. 'Bin ich etwa im Schloss der Stadt..?' Ich verbeugte mich schnell und wartete bis mir erlaubt wurde aufzusehen. „Ah... ..der Herr weiß, wie er sich zu verhalten hat.." der König lachte leicht. „Ich erlaube dir aufzusehen" Ich sah auf. „Nun, sag mir Wer du bist und was du hier willst." sagte er mit harschem Ton. „Wie Ihr wünscht, Herr. Ich bin Grian und ich bin hier, weil ich einen Ort zum Wohnen suche" sagte ich ehrfürchtig. Der König schien sich meine Worte durch den Kopf gehen zu lassen und sah mich direkt an. Nun.. ..nicht direkt. Es schien als würde er in meine Seele sehen. Ich verspürte leichte Angst, da ich so etwas noch nie erlebt hatte. Der König lachte plötzlich. „Nun gut.. ..und was ist deine Beziehung zu Vanessa?" seine Mimik wurde sofort ernst. Ich war sehr verwirrt. 'Sie heißt also Vanessa? Und warum macht sich der König Sorgen um sie?' fragte ich mich, antwortete aber: „Ich habe sie zufällig auf dem Weg kennengelernt. Sie war so nett und hat mich hier hin geführt." Der König sah mich skeptisch an, lächelte aber. „Wie es scheint, hast du einen Freund" sagte er zu Vanessa. Sie wurde extrem rot, da sie wusste was der König meinte. Ich aber verstand nicht, was der König damit sagen wollte. „Ich freue mich für dich" er lächelte sie freundlich an. Es schien als sei ihm Vanessa sehr wichtig.

Der König sah dann wieder zu mir. „Da du der Freund von Vanessa bist, soll dir erlaubt sein hier Häuser, Zimmer und Wohnungen zu kaufen, zu arbeiten, Waren zu- und verkaufen, sowie die Einrichtungen in der Stadt zu nutzen. Wie lautet dein Familienname?" Ich sah ihn fragend an. „Herr, ich habe keinen Familiennamen.. ..mir wurde keiner gegeben.." Der König und Vanessa schienen überrascht zu sein. „Nun gut. ..Dokumentenführer!" Kurz nachdem er dies rief kam ein Mann, der ein dickes Buch trug, angelaufen und verbeugte sich vor dem König. „Tragt 'Grian' in die Einwohnerliste ein." Der Mann tat wie ihm befohlen und ging dann wieder. Ich war erstaunt. 'Das hatte ich nicht erwartet...' Der König sah wieder zu mir. „Du darfst gehen." Ich drehte mich um und wollte gehen. Da erklang Vanessas Stimme. „Lasst mich ihn bitte durch die Stadt führen. Ich verspreche auch, nicht wieder weg zu laufen!" Sie sah den König an. Dieser schien nun stark zu überlegen, nickte dann aber. Sie lächelte und ging zu mir.

Ich lächelte zurück. Ich war froh, dass sie mich begleitete, da ich mich sonst definitiv verlaufen hätte.

Sie führte mich aus dem Saal und aus dem Schloss hinaus. Wir waren nun wieder auf den Straßen der Stadt. „Folge mir" rief Vanessa mir lächelnd zu. Ich ging ihr hinterher. Wir gingen durch die Stadt. Es wimmelte nur so von Leuten. Viele arbeiteten, andere gingen durch die Gegend, kauften Sachen oder sprachen miteinander. In meinem Dorf war es vergleichsweise ruhiger. Zudem waren dort weniger Menschen. Als wir an einer Kirche vorbei gingen, spürte ich ein leichtes Stechen, so als ob ich nicht näher kommen sollte. 'Was zur...?' Ich beschloss es nicht zu hinterfragen und folgte Vanessa weiterhin.

Nach einer kurzen Weile blieb sie vor einem großen Gebäude stehen. Es sah nicht besonders alt aus. An der Seite war ein Schild, dessen Aufschrift ich nicht lesen konnte. „Tschija, was steht auf dem Schild?" Sie sah mich ein wenig überrascht an, als ich dies fragte. „Zum silbernen Mond" sagte sie dann. „Kannst du unsere Schrift etwa nicht lesen?" Ich nickte. „Da, wo ich wohnte, gab es nicht viele Bücher oder ähnliches. Ich kann nur die wenigen Bücher aus meinem Dorf lesen.." Sie sah mich erstaunt an, lächelte dann aber. „Dann solltest du lernen, die Schrift zu lesen.. ..und vermutlich auch noch andere Sachen.. ..aber zuerst sollten wir dir einen Platz zum Schlafen sichern.." Sie nahm mich an der Hand und ging mit mir durch die Tür.

Im Gebäude war es relativ dumm beleuchtet. Ein Feuer brannte im Feuerplatz und an der Wand flackerten die Kerzen. In der Mitte war ein kleiner Weg, der zwischen den vielen Tischen hindurch führte. An den Tischen saßen Leute. Sie aßen, tranken, redeten und schienen sich generell gut miteinander zu verstehen. Ein paar sahen zu uns, führten dann aber ihre Gespräche weiter. Vanessa führte mich durch die vielen Tische zu einem großen Tisch. An diesem saß ein relativ muskulöser Mann, der Münzen zählte. „Einen Raum für eine Person" sagte sie zu dem Mann. Dieser grummelte erst ein wenig. „Fünf Bronzemünzen für ein Zimmer für 7 Tage. Fünf weitere, wenn du länger bleiben willst" sagte er dann. Vanessa sah kurz zu mir. Ich sah sie fragend an. Ich wusste nicht, wovon der Mann redete. Vanessa lächelte einfach und legte dem Mann fünf Bronzemünzen hin. Dieser zählte die Münzen. „Oben, das erste Zimmer auf der rechten Seite" sagte er und reichte Vanessa einen Schlüssel. Den Schlüssel gab sie dann mir. „Aber..." ich sah sie an. Sie lächelte einfach. „Danke.." Ich sah zu Boden.

Sie stupste mich an und ich sah zu ihr hoch. Sie nahm meine Hand und führte mich zu dem Raum, den sie bezahlt hatte. Wir gingen in den Raum. Darin war ein Bett, ein paar Bilder, ein kleiner Tisch, zwei Stühle und ein paar Kerzen. „Ich muss nun gehen" sagte Vanessa plötzlich. „Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.." Sie ging, bevor ich etwas sagen konnte. 'Sie ist echt nett..' Ich schloss die Tür und legte mich auf das Bett. Nach einer kurzen Weile schlief ich ein.

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