Kapitel 29

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Warten bedeutet für den einen vertane Zeit, für den anderen Vorfreude auf Kommendes.

- Christina Küfner

Heute spielt Deutschland gegen die Niederlande. Das war das erste an was ich morgens dachte.

Dann habe ich gleich mein Handy gecheckt. 19 verpasste Anrufe, 13 von Rafa, 6 von Carlo. 6 SMS von Rafa mit dem Inhalt:

'WAS WAS WAS WAS ICH WERDE TANTE?!'

Ich rief sie gleich an:

"Hey Rafa."

"ZOEY? Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt? Weißt du wie aufgeregt ich bin? Meine Mutter ist auch schon sauer weil ihr nichts gesagt habt?!", rasselte sie gleich runter.

"Sorry sorry. Ich weiß es auch erst seit paar Tagen. Chill mal."

"Trotzdem."

"Ja, sorry."

"Ich komm sofort vorbei! Ich hoffe du hast heute frei? Wenn nicht ist mir auch egal. Bis gleich."

"J-"

Tut. Tut. Tut.

Einfach aufgelegt. Ich legte seufzend ebenfalls auf. Ich beschloss Carlo anzurufen.

"Hallo?"

"Ich bin's Zoey."

"ZOEY?"

"Ja?"

"Warum hast du nichts gesagt?"

"Ich... Ich weiß es auch erst neu!"

"Also ist es wahr?"

"Ja."

Stille. Ich weiß ganz genau was er denkt.

'Es ist viel zu früh, warum hast du nicht aufgepasst?'

Am liebsten wollte er das auch sagen aber er tat es nicht, um mir nicht weh zutun.

"Wir sprechen uns noch, ich muss auflegen."

Ich runzelte die Stirn.

"Okay, ciao."

"Tschüss."

Ich legte auf, mir blieb keine Zeit mich zu wundern weil aus dem Gemeinschaftszimmer Gekreische ertönte.

Rafa.

Ich hastete dort hin und sah wie Rafa sich auf Ney gestürzt hatte und ihn gerade fest umarmte. Ein fettes Lächeln auf beiden Gesichtern. Dann sah sie mich. Sie stürmte auf mich zu und drückte mir einen fetten Kuss auf die Wange.

Sie umarmte auch Thiago, Oscar und so.

Oscar hatte wieder Tränen in den Augen, wieder runzelte ich die Stirn aber sagte nichts.

"ICH WERDE TANTE, ICH WERDE TANTE...", brüllte Rafa herum.

Wir setzten uns in einen Kreis.

"Schieß los Oscar. Was liegt dir am Herzen?", fragte ich.

"Warum kennst du mich so gut?", stellte er eine Gegenfrage.

Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich werde Vater", platzte er heraus.

Ich wusste das was war. Er hatte auch Tränen in den Augen, als ich gecheckt hatte das ich ein Kind erwartete.

Wir jubelten los und Oscar lachte sich einen ab, trotz der Tränen in seinen Augen. Ich glaube gerade ist die gesamte Seleçao, und Rafa natürlich, vollkommen glücklich.

Als wir uns abgeregt hatten sprang Rafa plötzlich auf:

"Omeingott, wir müssen sofort ein Termin beim Arzt vereinbaren!"

Dann schleifte sie mich in mein Zimmer und setzte mich auf's Bett, sie zückte ihr Handy und wählte eine Nummer.

"Hallo? Ja hier spricht Rafaella Beckran. Ja genau. Ich bräuchte einen Termin. Nein, nicht für mich. Für Zoey Sánchez... Ja genau... Übermorgen um 16 Uhr? Ja das klappt. Danke, tschüss."

"Und?"

"Du hast übermorgen einen Termin, ich hol dich dann ab."

"Okaaaaayyy."

Wir gingen zurück zu den anderen wo dir anderen immernoch saßen.

"Was denkt ihr was es wird?", fragte Marcelo.

"Keine A-", Rafa unterbrach mich, "Ein Mädchen!"

Hoffentlich, ein Junge.

"Mir ist langweilig!", verkünde ich.

"Lasst uns in die Stadt gehen?", schlug Oscar vor. Alle stimmten zu.

Wir ließen uns in de Stadt fahren und liefen die Einkaufsstraße entlang, mit Bodyguards natürlich.

Neymar hatte den Arm um meine Taille gelegt und Rafa hatte sich bei mir eingeharkt.

Ich sah mich um als mir etwas ins Auge sprang:

'Spenden sie hier und helfen somit kranken Elefantenbabys'

Ich zog an Neymar's T-Shirt. Ich hatte angefangen zu heulen.

"Ja? Omeingott, was ist passiert?", fragte er besorgt.

Ich zeigte auf das Poster, welches neben einem kleinen Stand mit Broschüren stand:

"Wir müssen unbedingt was spenden!", heulte ich.

"Zoey, dass ist verarsche. Die behalten das Geld doch!", meinte David.

"A-aber, Elefantenbabys!", jammerte ich.

Ich wurde erstmal eine Runde ausgelacht.

"Hormone!", kreischte Rafa lachend. Mehr Gelache.

"Okay okay. Wir spenden."

Er begab sich zum Stand und zog eine beträchtliche Menge an Scheinen aus seiner Tasche. Er legte es auf den Tresen und sah den Typ der dort stand knapp an. Er kam zurück, legte mir den Arm um die Schulter und küsste mich, ohne einen Kommentar, auf meine Haare.

Wir gingen Abends alle erschöpft noch essen. Rafa hatte uns durch alle Babygeschäfte geschleift und tausende Tüten Babykleidung gekauft.

Wir haben versucht ihr zu erklären das wir noch nicht wissen was es wird. Sie aber will davon nichts hören.

Später bin ich dann auf der Fahrt eingeschlafen, also musste mich Ney wieder hoch ins Zimmer tragen.

Ich wachte nachts wieder auf und sah das Ney mir mit halbgeschlossenen Augen, beim schlafen zu sah.

Ich steckte mich und küsste ihn.

"Worüber denkst du nach?", fragte ich ihn.

"Über mein Kind", er lächelnd.

"Freust du dich sehr?"

"Sehr", bestätigt er.

Ich lächele und kuschelte mich an seine Brust. Mir fielen die Augen wieder zu.

Football is my life | Neymar Jr.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt