02 X

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Moin ihr Menschen in der weiten Welt!

Ich hoffe doch, euch allen geht es gut. Das Warten hat ein Ende und das zweite Kapitel ist endlich am Start, es hat mich auch ordentlich Zeit gekostet, es zu schreiben, überarbeiten und korrigieren. Aber bei der Länge auch kein Wunder.

Jetzt wünsche ich viel Spaß beim Lesen!

Kapitelname: 02 X

Wörterzahl: 4092

Vorkommende Personen: Richard Z. Kruspe, Jukka Nevalainen, Tobias Sammet, Oc, Till Lindemann

Sicht: Richard Kruspe

-2002-

„Dein Name und dein Alter!", wiederholt sich der bärtige Polizist vor mir nun schon zum x-ten Mal. Die Sonne, die durch das Fenster scheint, lässt sein Namensschild mit der Aufschrift ‚Berger' glänzen. Ich sehe ihn besser nicht an, starre auf den dunklen Fußboden mit einigen Blutflecken, von meiner Nase. Mir sind die Adern geplatzt, ein Faustschlag war schuld.
„Jetzt rede endlich!", brüllt er mich an, wodurch ich zusammenzucke.
„So kommen wir doch nicht weiter, Heiner. Das ist ein Kind."
„Pah! Dieser kriminelle Bengel ist kein Kind, Kinder tun so etwas nicht!"
„Lass mich mit dem Jungen sprechen, du kriegst sowieso nichts aus ihm heraus."
„Wie du meinst, Birgit. Aber wenn es Probleme gibt, bin ich sofort wieder drin", der Polizist verlässt den Raum.
         Langsam sehe ich wieder auf, die Polizistin sitzt mir weiterhin mit verschränkten Armen vor der Brust gegenüber, rückt ihre Brille wieder auf die Nase. Die Anzahl der Sterne auf ihren Schultern sagt mir, dass sie Oberkommissarin sein muss.
„Nun sind wir allein. Vielleicht möchtest du mir ja jetzt erzählen, wer du bist."
„Meine Eltern dürfen hiervon nichts erfahren."
„Ich kann verstehen, dass es Ärger geben wird, bei dir zu Hause ..."
„Sie verstehen mich nicht. Meine Eltern, sie haben bereits angedroht, sie würden mich töten, wenn ich noch einmal Scheiße baue. Sie werden mich foltern, bis ich nach dem Tod bettle. Bitte, sie dürfen davon nichts erfahren."
         Prüfend mustert mich die Oberkommissarin, zieht die Augenbrauen zusammen. Sie glaubt mir nicht, das sagt mir ihr Gesichtsausdruck. Erwachsene haben oft diesen Gesichtsausdruck gegenüber Kindern und Jugendlichen, dabei müsse man die Ängste der Kinder doch ernst nehmen.
„Du sagtest noch einmal. Was bedeutet das?"
„Ich bin bereits in den Akten zu finden. Beide Male war es Diebstahl."
„Und diesmal die Körperverletzung. Ich benötige, um deine Akte zu finden, deinen Namen und dein Geburtsdatum. Könntest du mir beides verraten?"
„Sven Kruspe, 24. Juni 1987", antworte ich monoton und versuche, das getrocknete Blut auf meinem Shirt abzukriegen, bringt nichts.

Birgit Schröder hat den Verhörraum verlassen, ich bin allein. Sie sucht nach meiner Akte, dann wissen sie, dass ich auf Bewehrung bin. Das wird mich ins Gefängnis bringen, ich werde eingesperrt. Endlich! Ich kann raus aus diesem Haus! Nur wenn ich wiederkomme, bin ich dann wohl am Arsch. Falls sie mich nicht schon vorher umbringen.

Die Schröder kommt wieder, trägt die grüne Akte bei sich. Diese legt sie auf den Tisch, setzt sich wieder auf den Stuhl.
„Nur noch wenige Tage und deine Bewährung wäre vorbei, Sven. Warum dann noch diese Tat?"
„Damit sie mich wegsperren, weg von diesen Monstern, die sich meine Eltern schimpfen. Mein Leiden interessiert hier keinen, sperren sie mich weg. Na los."
„Dazu besteht kein Grund, wir müssen dich nicht einsperren. Du bist keine Gefahr."
„Vergessen Sie es einfach. Sie wollen mir nicht helfen. Kann ich dann gehen?", wütend sehe ich die Frau vor mir an.
„Vorher müssen wir deine Eltern anrufen. Sie müssen dich abholen."
„Glauben Sie mir doch, meine Eltern sind reine Mörder. Kann nicht wer anderes mich abholen? Meine Anwältin?"
„Du bist erst 15 Jahre alt, du kannst unmöglich eine Anwältin haben."
         Ich antworte nicht, nehme aus meinem schwarzen Lederportemonnaie die Visitenkarte.
„Regina Sammet, Rechts- und Familienanwältin", liest sie laut vor, „Das geht eigentlich nicht, du bist minderjährig."
„Sie müssen doch dafür sorgen, dass für Kinder keine Gefahr besteht. Wollen sie die Blessuren, die Hämatome an meinem Körper sehen? Sie stammen nicht von eben, sie sind älter. Von meinen Eltern. Wollen sie?", mein Blick wandelt sich ins hoffnungsvolle.
„Das ist eine Ausnahme, okay? Ich werde sie anrufen."

Ich will! - The devil in IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt