Schulscheiß und Reise der Verdammten

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Nachdem Mum mir eine Moral predigt von wegen ich soll früher aufstehen und mehr lernen macht, hau ich ab.

"Ja Mum. Seh euch nachher!", meine ich, gebe ihr einen Kuss und steige mit Simon, meinem dummen Bruder in Dads Auto ein.

Dad fährt jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit an der Schule vorbei, weswegen wir mitfahren anstatt die Bahn zu nehmen.

Ich höre Musik, meine Lieblingsband.

Ich sehe Dad an. Sein Mund bewegt sich. Er redet mit mir.

Ich hasse es wie die Pest, wenn sie mit mir reden während ich vor mich hinträume.

Die Musik leise drehend schaue ich Dad an.

"Was ist los?", frage ich. In englisch natürlich.

Mit Mum müssen wir deutsch reden, mit Dad englisch und mit Oma und Opa türkisch.

Es ist ziemlich abwechslungsreich aber nur so lernen wir die Sprachen.

"Wer weiß. Vielleicht ziehst du ja mal in die Türkei? Oder nach England? Und dann weißt du nichts.", hatte Opa mal gesagt.

Wie gesagt, meine Familie ist seltsam.

"Ryan hätte heute Geburtstag, oder?", antwortet Dad.

Ich nicke und unterdrücke eine Träne.

"Ja, Dad. Hätte er."

Er antwortet: "Soll ich kurz stehen bleiben um Blumen zu holen, die du ihm ans Grab bringst?"

"Dad. Er hasste Blumen. Und das weißt du auch. Ich würde ihn am liebsten umarmen...", antworte ich genervt, wobei letzteres eher gedankenverloren klingt. Mir rinnt eine Träne runter.

Ich schalte die Musik lauter. Gespräch beendet.

Vor der Schule angekommen steigen ich und Simon aus.

"Bye, Dad", sagen wir und für die nächsten 7 Stunden muss ich meinen idiotischen Bruder nicht mehr sehen.

Ich gehe zu Tabitha und Jason, die wie immer auf mich warten.

"Da kommt ja unser Mischling", witzelt Jason.

Ich grinse ihn dämlich an.

Jason ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben.

Er war für mich da als Ryan starb und immer, wenn ich wen zum ausheulen brauche, ist er da und bringt mich zum lachen.

Jason kommt aus England, ist mit 5 Jahren nach Deutschland gekommen. Wir sind schon seit dem Kindergarten 'befreundet'. Früher hassten wir uns.

Als Jason Tabitha kennenlernte, wurden wir zwei ruhiger.

Jeder liebt ihn für seinen dämlichen, psychopathischen Humor.

"Tja, deinem Lachen nach zu urteilen bist du wohl noch nicht auf der Deprispur, weil dein toter Freund heute 17 wird."

Genau das ist es, was ich meine. Er geht mit Humor um. Egal was er sagt. Wie er es sagt, ist immer witzig.

"RYAN, HÖR MICH AN, OH DU TOTES DING! GERTRUDE WILL KNUTSCHEN!!!", schreit.

"Halt die Klappe, Jason", meint Tabitha.

Die Schule zieht sich in die Länge. In einer Stunde reden wir nur über Ryan als Tribut oder so.

Nach dieser Stunde ist meine Laune im Keller.

Klingeln und ab in die Freiheit.

"Bis dann. Pass auf dich auf im großen und furchtbaren Cardiff", meint Jason als ich vor dem Auto von Mom einsteige.

"Als ob ich da noch nie war du Bananenkuchen.", meine ich.

"Oh ja. Ne Banane hab ich. Kuchen nicht aber ich bin trotzdem lecker", sagt er und umarmt mich.

Tabitha umarmt mich und wir machen die typische Weiberabschiedstour. Sie heult fast, weil sie mich jetzt drei Wochen nicht mehr sehen wird.

"Ciao, Leute! Esst Kuchen für mich mit", rufe ich.

Wir feiern Ryan's Geburtstag. Wir drei. Dieses Jahr kann ich nicht dabei sein aber nächstes..Es ist keine Hardcoreparty aber es ist ein Kuchengegesse und danach schauen wir Filme an die Ryan geliebt hat.

"Fressack", ruft Jason.

Naja... so ist mein Leben.

Ich tue so, als wäre alles paletti.

Aber in Wahrheit ist gar nichts paletti.

Und jetzt geht die Reise der Verdammten los....

How I Met The Doctor (Wird Komplett Neu Geschrieben)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt