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Kapitel 11 - Eine lange Nacht

Wieder ein lauter knall und über dem schwarzen See breitete sich ein Schwall bunter Farben aus. Lächelnd blickte ich zu Alec hinüber, welcher das Spektakel selbst nur mit Staunen beobachtete.

Ich hatte lange nicht mehr so etwas schönes gesehen.
Ich hatte auch noch nie ein Feuerwerk gesehen, weswegen mich der heutige Abend noch mehr beeindruckte, als ich es erwartet hatte.

Unterbrochen wurde dies von niemand anderem als Harper Jackson Lecrile.
Zusammenzucken musste ich, als ich seine Hand auf meiner Schulter spürte und er mich unsanft zur Seite drehte.

,,Was willst du?", fragte ich und klang dabei genervter als es eigentlich sein sollte.

,,Morgen. Das Quidditchspiel", kam nur langsam aus ihm hervor und sogleich legte sich auch schon das altbekannte Grinsen auf seine Lippen.

Wieder machte es mich wahnsinnig. Sein Aufführen im Gemeinschaftsraum vor zwei Wochen hatte ich ihm bis heute nicht verziehen. Das hatte ich auch nicht vor. Viel eher spielte ich von Tag zu Tag immer mehr mit dem Gedanken aus seiner Wette auszusteigen, da mir schlichtweg und einfach der Sinn in ihr fehlte.

,,Sag schon. Was ist wegen morgen?"

,,Ich hoffe ich hatte schon erwähnt, dass du der Kapitän bist. Viel spaß dabei das Spiel nicht zu verlieren Malfoy."
Und schon wandte sich der blonde Junge von mir ab und schritt davon. Sein schwarzer Umhang flatterte im kalten Wind und bevor er sich in die Räumlichkeiten Hogwarts begab, legte er seinen Kopf noch einmal auf seine Schulter, während er mir mit seinen schwarzen Augen in die Seele zu schauen schien.

Kapitän?

,,Was wollte er?", kam auf einmal von Alec, welcher meinen erstarrten Körper musterte.

,,Ich... Ich soll morgen der Teamkapitän sein, beim Spiel", stammelte ich nervös.
Gerade mal hatte ich es gelernt auf Harpers Position zu spielen und jetzt sollte ich auch noch seine Rolle übernehmen?
Ich hatte keinerlei Vorbereitung. Ich würde die ganze Nacht aufbleiben und Spielpläne machen müssen, wobei ich erwartet hatte, dass dies Chase Aufgabe gewesen wäre, da Harper das nicht nur einmal erwähnt hatte.
Doch da hatte ich mich wohl getäuscht.

,,Ist doch nichts dabei", entgegnete der Slytherin, so belanglos, dass es mich wütend machte.

,,Nichts dabei? Wann soll ich denn die ganzen Spieltaktiken aufstellen und abgesehen davon, habe ich das noch nie gemacht!", sagte ich aufgebracht und ballte meine Hände zu Fäusten.

Jester hingegen beobachtete mich erstmal eine Weile, bevor er wieder anfing zu sprechen.
,,Das wird dann wohl eine lange Nacht."

,,Danke für deine Unterstützung, sehr hilfreich", meinte ich sarkastisch und lächelte dabei auch noch gespielt.

,,Warum macht er das aber genau jetzt? Ich dachte ihm wäre es immer so wichtig gewesen, dass unser Haus gut im Quidditch abschnitt..", kam es nachdenklich von mir und ich kratzte mir mit meiner rechten Hand am Hinterkopf, während mein Blick auf den Boden fiel.

,,Du und deine Verschwörungstheorien Draco."

,,Du siehst doch selbst, dass Harper etwas gegen mich hat und ich weiß, dass du weißt was es ist."
Wieder glitt mein Blick in das überrumpelte Gesicht von Alec, welcher sich nun selbst einen Moment nahm um nachzudenken.

,,Das weiß ich auch, glaube ich zumindest... Aber lass uns das nicht hier besprechen", versuchte er auf mich einzureden, sein Blick dabei auf die Menschenscharen um uns herum gerichtet.

Seine Aussage komplett ignorierend äußerte ich einfach weiter meine Gedanken.
,,Glaubst du, dass er weiß, dass ich überlege auszusteigen? Aus der Wette meine ich. Immerhin hatten wir beide vor ein paar Tagen darüber gesprochen, im Gemeinschaftsraum, und das nicht gerade leise. Vielleicht hat er uns ja belauscht."