Kapitel 13 - Verdrehte Welt

604 41 5
                                    

Das leise flüstern einer weiblichen Stimme erklang in meinem Ohr, doch verstehen was sie sagte konnte ich nicht.
Mit dieser leisen Stimme war ein Geräusch zu hören, welches ich nicht weiter einordnen konnte. Es war schon seit einer ganzen Weile da.

Vor mir erstreckte sich ein glühender Lichtstrahl. Um ihn herum war nichts außer Dunkelheit. Es war alles schwarz.

,,..die Augen."

,,Öffne die Augen."

Ihre dumpfen Wörter drangen wieder zu mir, doch diesmal verstand ich was sie mir sagen wollte.

Das Geräusch, welches zuvor nur wenig in Erscheinung trat, wurde mit einem Mal immer lauter und unangenehmer.

Plötzlich traf innerhalb von Sekunden immer mehr weißes Licht in meine Augen.
Weiß. Es war auf einmal als wäre eine weiße Wand vor mir, welche sich im nächsten Moment auch schon immer weiter auflöste und meine Sicht klarer werden ließ, als würde man eine Kamera ganz langsam scharf stellen.

,,Wach auf Draco", erklang eine sachte Stimme. Eine andere als zuvor. Sie war jünger und kam mir bekannt vor, war wie zuvor dennoch stark abgedämpft.

Alles war wie Watte. Alles war als würde ich durch einen Nebelschleier sehen und durch Watte hindurch hören.

Was war das hier?

,,Wach auf!", sagte sie wiedermals und langsam erkannte ich, dass eine Person vor mir stand.

Es war Granger.
Über die schmalen Knie reichte ihr ein weißer Rock.
Meine Augen vielen auf ihre Schultern, welche durch die dünnen Träger ihres Kleides nicht bedeckt wurden und mir frei zur Betrachtung standen.
Über ihr Schlüsselbein und ihren Hals wanderte mein Blick und schon sah ich in ihr freundliches Gesicht.
Auf ihren rosigen Wangen zeichneten sich einige kleine Sommersprossen ab und in ihren Augen fand ich ein Spiegelbild meiner selbst wieder.

Grangers wellige Haare flogen mit dem Wind und erst jetzt bemerkte ich, dass die Hände des Mädchens meine hielten, als mein Blick auf meine
hellfarbene Hose aus Leinenstoff fiel.
Meine Handinnenflächen zeigten Richtung Boden und wurden von denen der Gryffindor gestützt.

Unter meinen nackten Füßen spürte ich das frische Gras, welches mich leicht kitzelte, dennoch angenehm kühl war und sah nun, dass wir uns auf einer großen grünen Wiese befanden.
Weiter hinten war ein kleiner Teich mit einem Apfelbaum, welcher sich neben diesem befand und einige Äste in das klare Wasser fallen ließ.
Die Sonne wurde von vielen Wolken bedeckt und der Himmel war wie eine weiße Mauer.
Trotzdessen glichen die Temperaturen einem angenehmen Sommerabend und ehe ich mich versah zog Granger Auch schon an meinem Arm und lief los.

,,Komm. Ich will dir was zeigen!"

Mit einem sachten Ruck zog mich das Mädchen hinter sich her.

Jede meiner Bewegungen fühlte sich so fremd an. Als würde ich meine Umgebung nun ganz anders wahrnehmen.

Mein lockeres Hemd flatterte mit dem Wind, wie das Kleid Grangers und während wir in Richtung des Teichs liefen, stieß das Mädchen immer wieder freudiges Gelächter aus und blickte zu mir nach hinten.

Tief atmete ich die süße Luft ein und spürte den Wind auf meiner Haut und die vielen Gräser an mir vorbeiziehen.

Als wir dem Wasser immer näher kamen, verlangsamte sie ihre Schritte, bis wir schlussendlich nebeneinander stehenblieben und gebannt auf die spiegelglatte Fläche hinaufsahen.

,,Draco, wie geht es dir?", ertönte es plötzlich. Schnell drehte ich mich zu der männlichen Stimme und versuchte einen Blick auf die Person hinter ihr zu erhaschen.

Betting on the Halfblood Princess | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt