Ich konnte spüren, wie Taehyung zögerte. Er küsste mich nur zaghaft, weshalb ich mich noch näher an ihn drückte und meine Lippen verlangend auf seine presste.
Es dauerte einen Augenblick, aber dann erwiderte er den Kuss mindestens genauso verlangend. Seine kalten Hände wanderten unter mein T-Shirt und als sie meinen Rücken berührten, durchfuhr mich eine Gänsehaut.
Ich hätte niemals gedacht, dass sich ein Kuss so gut anfühlen könnte.
Taehyungs Lippen waren weich und sanft, sie schmeckten süß, aber hatten auch einen bitteren Nachgeschmack von Alkohol.
Die perfekte Mischung.
Je länger der Kuss andauerte, desto leidenschaftlicher wurde er. Ich hatte nicht vor, ihn zu unterbrechen, und auch Taehyung machte keine Anstalten dazu, was mich wirklich glücklich machte.
Was mich aber noch glücklicher machte, war die Tatsache, dass er in den Kuss hineinlächelte.
Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und beugte mich nach vorne, sodass er gezwungen war, sich hinzulegen. Nun war ich über ihn gebeugt, während er unter mir lag. Kurz löste ich mich von seinen Lippen, um in seine Augen, die mich warm anfunkelten, blicken zu können.
"Du bist wunderschön, Jungkook", flüsterte er, woraufhin ich lächeln musste. Dann lehnte ich mich wieder zu ihm vor und küsste ihn erneut.
Aus unserem leidenschaftlichen Kuss wurde ein heißer Zungenkuss. Ich legte all meine Gefühle, die ich in den letzten Tagen und Wochen für Taehyung entwickelt hatte, in diesen hinein.
Er sollte wissen, dass er mir etwas bedeutete. Dass er mich glücklich machte. Dass ich das hier mehr als alles andere wollte.
Dass ich mich in ihn verliebt hatte.
Taehyungs Hände wanderten meinen Rücken auf und ab, bis er sich mit ihnen an meine Hüfte klammerte. Dann drehte er uns plötzlich, sodass ich unter ihm lag, während er über mir gebeugt war, seine Hände links und rechts von meinem Kopf abgestützt.
Er hatte unsere Lippen voneinander getrennt und schaute mich jetzt still an. Ich erwiderte seinen intensiven Blick ruhig.
"Wie geht es jetzt weiter?", fragte ich ihn ein wenig nervös. Taehyung lächelte sanft.
"Ich weiß es nicht. Je nachdem, wie weit du gehen willst."
Dann küsste er mich wieder, worauf ich sogleich einging.
Während unseres Kusses strich mir Taehyung mit seiner rechten Hand leicht über den Hals, weshalb ich leise aufkeuchen musste. Diesen Moment nutzte er und umspielte mit seiner Zunge meine.
"Bist du", hauchte er zwischen unseren Küssen, "etwa empfindlich an dieser Stelle?"
Er fuhr weiter über meinen Hals und tatsächlich wurde ich bei diesen Berührungen schwach. Sogar so sehr, dass aus meinem leisen Keuchen ein kehliges Stöhnen wurde.
Taehyung lächelte wieder, was mir zeigte, dass ihm meine Reaktion gefiel. Aber ich musste zugeben, würde er unter meinen Berührungen auch so schwach werden, wäre ich ebenfalls sehr glücklich.
Seine Hand wanderte nun meine Seite entlang, weshalb ich mich fest an seine Haare klammerte, damit mein Stöhnen in unseren Küssen untergehen würde. Aber als sie meine nackte Haut an der Hüfte berührte, war es um mich geschehen und ich stieß ein langes Seufzen aus.
Sobald er sich jedoch daran machte, meinen Gürtel zu öffnen, löste ich mich von ihm, weshalb er verwirrt innehielt.
"Was ist los?", fragte er mich mit erhitzten Wangen. Ich schluckte nervös.
"Könnten wir es ... könnten wir es heute hierbei belassen? Ich habe noch nie mit einem Jungen geschlafen, und ich weiß nicht, ob ich schon bereit dazu bin."
Ich hätte mir vorstellen können, dass Taehyung jetzt enttäuscht oder gar verärgert sein würde, doch stattdessen lächelte er mich nur nach einem kurzen Zögern sanft an und drückte mir einen zarten Kuss auf die Lippen.
"Natürlich können wir warten", meinte er liebevoll. "So lange du willst."
Ich lächelte ebenfalls, dann setzte ich mich auf, sodass Taehyung breitbeinig auf meinen Oberschenkeln Platz nahm, während seine Hände immer noch an meiner Taille verweilten.
Eine Weile starrten wir uns einfach nur stumm in die Augen.
Ich konnte es einfach nicht glauben, dass das hier gerade wirklich passiert war. Dass ich mit Taehyung rumgemacht hatte, ja, sogar mit ihm geschlafen hätte, wenn ich ihn nicht daran gehindert hätte.
Aber dafür war ich definitiv noch nicht bereit. Zumindest nicht heute.
Wer wusste schon, wie es in den nächsten Tagen aussehen würde?
Nach einigen Minuten stieß Taehyung ein Seufzen aus und drückte sich an mich, wobei er sein Gesicht in meiner Halsbeuge versteckte. Ich erwiderte seine plötzliche Umarmung sofort.
"Was ist los?", fragte ich ihn ein wenig besorgt.
"Ich bin einfach nur so glücklich", nuschelte er gegen meine Haut, was etwas kitzelte.
Ich lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe.
"Ich auch", meinte ich leise.
Taehyung löste sich von mir und sah mir tief in die Augen.
"Weißt du, Jungkook, als ich dich angeschrieben habe, hatte ich so Hoffnungen, dass das mit uns was werden könnte. Aber dann hast du geschrieben, dass du hetero bist, und das hat mir tatsächlich das Herz gebrochen. Doch trotzdem haben wir irgendwie miteinander Kontakt aufgebaut und sind uns näher gekommen und jetzt sind wir wirklich hier. Dass ich dich jemals in meinen Armen halten, geschweige denn küssen würde ... Das ist einfach ein wahr gewordener Traum."
Ich strich Taehyung sanft über seine Wange.
"Ich gebe zu", wisperte ich, "dass ich anfangs auch nicht geglaubt hatte, dass das jemals etwas mit uns werden würde, und das tat mir so Leid für dich. Aber ich bin froh, dass sich meine Gefühle dir gegenüber so verändert haben, dass wir jetzt sind, wo wir sind."
Ich küsste Taehyung.
Es war ein inniger und liebevoller Kuss, vielleicht auch ein wenig verzweifelt. Ein wenig verzweifelt, weil ich mir nicht so ganz sicher war, wie es jetzt weitergehen würde.
Ich meine, ich wusste, dass Taehyung mich liebte, und ich hatte mich auch in ihn verliebt. Aber es würde noch so viel auf uns zukommen, das wusste ich einfach.
Doch alles der Reihe nach. Gerade wollte ich einfach nur meine Zweisamkeit mit Taehyung genießen.
Es vergingen viele schöne Minuten, in denen wir einfach hier saßen und uns küssten und miteinander kuschelten. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war und wie es unten mittlerweile aussah, als Taehyung sich von mir löste und mich warm anlächelte.
"Wollen wir uns langsam hinlegen?", fragte er mich.
"Geht das denn wirklich klar für Jin, dass ich hier schlafe?"
"Natürlich."
Daraufhin nickte ich zustimmend.
"Okay."
Taehyung und ich legten uns hin und kuschelten uns unter der Decke eng aneinander. Dass wir noch unsere normale Kleidung trugen, war uns egal. Das störte uns nicht daran, Arm in Arm einzuschlafen.
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𝐌𝐎𝐍𝐃𝐀𝐘 | TAEKOOK
Fanfictioninstagram posts | texting | reality Seit dem Sommerfest vor den Sommerferien postete Taehyung jeden Montag ein Bild mit einer Bildunterschrift, die stark darauf schließen ließ, dass er in jemanden verliebt war. Wer dieser jemand war, wusste ich alle...