"So, da wären wir."
Nach dem heutigen Schultag und einem kurzen Spaziergang waren Taehyung und ich bei ihm Zuhause angekommen. Dort zogen wir uns erst einmal Jacken und Schuhe aus und legten unsere Rucksäcke ab, ehe wir irgendetwas anderes machten.
Taehyung streckte sich und sah neugierig zu mir.
"Du hast sicherlich Hunger, oder?"
Ich hatte den ganzen Tag nur darauf hingefiebert, dass der Unterricht endlich ein Ende nehmen würde, damit ich mit Taehyung zu ihm gehen könnte, und von daher hatte ich vor Aufregung kaum etwas gegessen. Dennoch hatte ich auch jetzt keinen Hunger, beziehungsweise spürte ich ihn nicht, weil ich immer noch ziemlich nervös war. Wenn nicht sogar mehr als schon heute Morgen in der Schule.
Ich wollte Taehyung aber nicht hungern lassen, weil er wahrscheinlich, auch wenn er in der Schule etwas gegessen haben sollte, selbst ziemlich hungrig war. Deshalb nickte ich.
"Ich habe gerade nicht sonderlich Lust, zu kochen", überlegte er. "Wäre dir eine Tiefkühlpizza recht?"
Ich nickte erneut. Taehyung musterte mich einen Moment mit gerunzelten Augenbrauen, doch dann deutete er mir mit dem Kopf, ihm in die Küche zu folgen, was ich auch sofort tat.
Es war unnötig, dass ich so nervös war, das wusste ich. Aber ich war es einfach und dafür konnte ich nichts. Deshalb tat es mir auch sehr Leid, dass die folgenden Minuten, in denen wir in der Küche waren und darauf warteten, dass die Pizzen fertig werden würden, äußerst schweigsam. Und auch während wir aßen, sprachen wir nicht sonderlich viel.
"Lass uns hochgehen", meinte Taehyung, nachdem er unser Geschirr weggeräumt hatte. Tatsächlich hatte ich sogar die ganze Pizza aufgegessen. Mein Magen rebellierte jedoch immer noch vor Aufregung.
Ich folgte Taehyung nach oben in sein Zimmer, wo ich mich auf sein Bett setzte, während er sich mit verschränkten Armen an die geschlossene Tür lehnte. Er betrachtete mich von dort aus einige Sekunden lang, ehe er ein tiefes Seufzen ausstieß.
"Kookie", raunte er. "Ist etwas?"
Ich schüttelte sofort den Kopf.
"Nein, alles super."
"Du bist doch sonst nicht so still", meinte er. Ich schluckte und wandte den Blick ab.
"Aber jetzt, wo es ernst wird, schon", sprach er weiter, murmelnd, als wären diese Worte gar nicht für mich bestimmt.
"Überlegst du gerade, wie du noch unbeschadet aus dieser Situation entkommen kannst?"
Verwirrt weitete ich die Augen und starrte ihn an.
"Was meinst du damit?", fragte ich ihn verwirrt.
Er zuckte seufzend mit den Schultern.
"Vielleicht hast du dir alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen und dir ist aufgefallen, dass das mit uns nichts wird?"
"Taehyung...", hob ich an, doch seine leise Stimme unterbrach mich.
"Liebst du mich, Jungkook?"
Ich war zu perplex, um ihm sofort eine Antwort geben zu können, denn mit dieser Frage hatte ich definitiv nicht gerechnet. Stattdessen konnte ich ihn nur mit großen Augen und leicht geöffnetem Mund anstarren. Er erwiderte den Blick mit angespanntem Kiefer.
Nach einigen Herzschlägen der Stille stand ich auf und ging langsam auf Taehyung zu. Erst als ich direkt vor ihm stand, machte ich Halt.
"Was ist das für eine dämliche Frage, Taehyung?", hauchte ich dann. Ich legte meine Hände an seine Hüfte und zog ihn näher an mich heran, sodass ich seinen zittrigen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Taehyung schaute mich verwirrt an und umschloss seine Hände hinter meinem Nacken, wodurch sich unsere Gesichter noch ein Stück näher kamen.
"Natürlich liebe ich dich."
Dann küsste ich ihn so sanft wie ich es noch nie getan hatte. Und das Beste war, dass er diesen Kuss genauso liebevoll erwiderte.
Als ich jedoch etwas Nasses auf meiner Haut spürte, öffnete ich meine Augen wieder und sah erschrocken in Taehyungs, aus denen glasklare Tränen tropften.
"Tae", wisperte ich verwirrt und strich ihm sofort die Tränen weg. "Wieso weinst du denn? Ich habe dir gerade gesagt, dass ich dich liebe! Ist das etwa so schlimm für dich?"
Der Dunkelhaarige lachte leise.
"Ich weine doch nicht, weil ich traurig bin", sagte er. "Ich bin einfach nur so glücklich, Jungkook. Ich ... ich hatte so sehr Angst davor, dass du dich mit deinen Gefühlen geirrt hättest und mir heute sagen würdest, dass es doch nichts mit uns werden würde und dass die Nacht mit mir auf Jins Party ein Fehler wäre. Aber jetzt hast du, meine große Liebe, mir einfach gesagt, dass du mich auch liebst! Und das ... das überfordert mich total."
Jetzt war ich derjenige, der lachen musste. Ich nahm Taehyungs Gesicht in meine Hände und lächelte ihn breit an.
"Weißt du, Tae ... Ich bin so froh, dass ich mich in dich verliebt habe. Du bist ein atemberaubender und wunderschöner und faszinierender und ... und einfach ein toller Kerl. Und ausgerechnet du hattest dich in mich verliebt! Als ich dir dann aber sagen musste, dass ich nicht auf Typen stehe, hat mir das irgendwie das Herz gebrochen. Doch nachdem wir angefangen haben, miteinander zu schreiben, da habe ich gemerkt, dass ich mich geirrt habe. Und ich habe mich in dich verliebt. Oh, ich habe mich so sehr in dich verliebt ... Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich dich liebe, Taehyung, und ich bin so glücklich darüber."
Ich küsste Taehyung.
"Ich liebe dich", hauchte ich ihm anschließend leise gegen die Lippen, was ihn zum Lächeln brachte.
"Ich liebe dich auch, Jungkook", erwiderte er dann. Und erst da fiel mir auf, dass es das erste Mal war, dass mir Taehyung diese Worte persönlich sagte.
Meine Hände wanderten zurück zu seiner Hüfte, die ich fest packte und seinen Körper somit näher an mich heranzog.
Zwischen uns hätte kein Blatt Papier mehr gepasst, so nah standen wir aneinander.
Danach küsste ich ihn wieder. Dieses Mal war es allerdings kein liebevoller oder sanfter Kuss. Nein, es war ein leidenschaftlicher und unfassbar heißer Zungenkuss.
Wir machten hemmungslos miteinander rum und wollten uns zu keiner Sekunde voneinander lösen.
Taehyung hatte seine Hände in meinen Haaren vergraben und zog leicht an diesen, sodass ich leise aufkeuchte, während er mich gleichzeitig mit seinen Schritten nach hinten lotste, bis ich sein Bett an meinen Kniekehlen spürte und mich einfach fallen ließ. Er landete auf mir und drückte mich sofort in die Matratze, ohne unsere Lippen voneinander zu lösen.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir hier lagen und einfach miteinander rummachten, aber mit der Zeit merkte ich, wie es an meinem Schritt ziemlich heiß wurde, weshalb ich die Küsse beendete und Taehyung mit hechelndem Atem ansah.
Er erwiderte meinen Blick genauso intensiv und schluckte gierig.
"Wenn du nicht...", raunte er, doch ich schüttelte sofort den Kopf.
"Ich will", flüsterte ich. Taehyung weitete die Augen, doch im nächsten Moment hatte ich ihn schon an den Schultern gepackt und drückte ihn von mir herunter, sodass ich oben war und er mit dem Rücken auf dem Bett lag.
Wir blickten uns einige Sekunden lang noch tief in die Augen, dann beugte ich mich herunter und verband unsere Lippen erneut zu einem Kuss.
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𝐌𝐎𝐍𝐃𝐀𝐘 | TAEKOOK
Fanfictioninstagram posts | texting | reality Seit dem Sommerfest vor den Sommerferien postete Taehyung jeden Montag ein Bild mit einer Bildunterschrift, die stark darauf schließen ließ, dass er in jemanden verliebt war. Wer dieser jemand war, wusste ich alle...