[46]

3.7K 218 7
                                    

"Wie kann er schon so tun, als wäre alles normal?", ärgerte ich mich leise, während ich bei Yugyeom auf dem Bett war. "Wie können die anderen schon so tun, als wäre alles normal?"

Ich schaute mir das Bild an, das Taehyung heute Morgen auf Instagram hochgeladen hatte.

Er sah so wunderschön aus wie immer. Und auch wenn er es vermutlich nicht wollte, hatte ich genau das unter sein Foto kommentiert.

"Er glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich das auf mir sitzen lasse, oder? Nachdem er mir gezeigt hat, dass ich auf Typen stehe!"

"Was redest du da für einen Bullshit, Jungkook?", fragte mich Yugyeom, der auf seinem Schreibtischstuhl saß und sich jetzt zu mir drehte.

"In der Schule hat er auch schon so getan, als wäre alles okay!", regte ich mich weiter auf. Ich sah auf und schaute in Yugyeoms genervtes Gesicht.

"Aber er kann mich doch nicht damit vollheulen, wie sehr er mich liebt, und kurz nachdem wir zusammenkommen, direkt Schluss machen!"

Es hatte mich verletzt, wie abweisend sich Taehyung die letzten Tage vor den Ferien mir gegenüber verhalten hatte. Und jetzt waren Ferien.

Yugyeom seufzte, stand auf und riss mir mein Handy aus der Hand, welches er daraufhin ausmachte und anschließend neben seinem Laptop auf den Schreibtisch legte. Empört blickte ich ihn an, während er sich seelenruhig zurück auf seinen Stuhl setzte.

"He!", beschwerte ich mich.

"Du bist nicht hier, damit ich mir dein nerviges Rumgeheule anhören kann", meinte er streng.

"Aber ich habe Liebeskummer."

"Ich weiß", seine Stimme wurde sanfter. "Deshalb lenken wir uns ja jetzt ab. Und zwar damit, dass wir endlich mal ein Geschenk für Jimin finden!"

Ich schmollte gespielt traurig, nickte jedoch. Genau deshalb war ich ja auch hier. Jimin hätte übernächsten Montag, am 13. Oktober, Geburtstag und würde am Sonntag reinfeiern. Da er Yugyeom und mich auch eingeladen hatten, brauchten wir natürlich ein Geschenk, vor allem, weil er 18 Jahre alt werden würde.

Taehyung und der Rest würden selbstverständlich auch da sein, das hieß, dass ich ihn noch in den Ferien wiedersehen würde. Ich wusste nicht genau, ob ich das wollte.

Einerseits liebte ich ihn noch - wie könnte ich auch nicht - und deshalb war da schon diese nervöse Vorfreude in mir, wieder in sein wunderschönes Gesicht blicken zu können. Anderseits hatte ich gehofft, die Ferien nutzen zu können, um über ihn hinwegzukommen.

Dass das nicht klappte, war mir schon heute Morgen, nachdem ich sein neustes Bild gesehen hatte, aufgefallen.

Es war so, als würde ich mich jedes Mal neu in ihn verlieben, wenn ich ihn sah.

Das machte mir das Hinwegkommen quasi unmöglich. Und das, obwohl ich mir geschworen hatte, dass ich ihm nicht mehr hinterherlaufen würde, wenn er mir direkt ins Gesicht sagen würde, dass das mit uns zu Ende wäre.

Was er auch getan hatte.

Aber ich konnte und wollte einfach nicht. Ich liebte ihn zu sehr dafür.

"Jimin tanzt doch, genau wie du und Hoseok, nicht? Wie wäre es, wenn wir ihm dann einen Workshop von diesem einen krassen Tänzer schenken, dem du auch folgst?", überlegte Yugyeom laut, während er auf seiner Tastatur rumhämmerte. "Wie heißt der denn noch gleich...?"

"Yugyeom", meinte ich plötzlich, sodass sich mein bester Freund zu mir drehte und mich fragend ansah.

"Was denn? Weißt du, wen ich meine?"

𝐌𝐎𝐍𝐃𝐀𝐘 | TAEKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt