Böses Blut

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Fassungslos starrte ich auf seine Hand. Sie schwoll an den Knöcheln leicht an.

Dann schaute ich in Chris Gesicht. Auf seiner Wange prangte eine rote Druck stelle.

Er war überhaupt nicht überrascht. Wenn überhaupt war er wütend.

Er griff nach Sims Hals, kam aber nicht dran, weil Sim sich weg drehte. Chris Hand grub sich statt dessen in Sims Schulter.

¨ Wixxer, hattest du mit Annabell nicht genug? Musst du mir jetzt auch noch mein Leben kaputt machen?¨

Ich verstehe kaum, was Sim sagt. Er zischt es ihm zu, sodass sich Chris zu ihm beugen muss um etwas zu verstehen.

Über Chris Gesicht zieht sich ein böses Grinsen. Selbst zufrieden nimmt er die Hand von der Schulter seines Cousins, nicht ohne zuvor noch eine kleine provokations-Ohrfeige ausgeteilt zu haben.

An Sims Kinn zuckt ein Muskel. Er hat den Arm immer noch um meine Hüfte geschlungen.

¨ Du verstehst es nicht, Mann. Ich hör nicht auf und ich geh nicht weg, bis du deine Schuld beglichen hast.¨

Ich beobachte die Szene, unfähig mich zu bewegen.

Um uns haben sich Menschen gescharrt und beobachten uns. Wenn ich nicht so hilflos und geschockt wäre, würde ich jetzt die Flucht ergreifen.

Sim verzieht das Gesicht zu einer unausgesprochenen Drohung.

¨ ICH. KANN. NICHTS. DAFÜR. VERSTEH DAS DOCH!¨

¨ Du kannst mich. Du hast doch nichts anderes zu tun als irgendwelche Schlampen aufzureißen. Du hast doch nur ein Problem mit deinem Ego. Wenn ich in der Nähe bin, kriegst du keine mehr. Weißt du was? Fick dich. Fick dich, Simon. Fick dich fick dich fick dich. Oh bin ich dir jetzt peinlich in dieser ach so tollen Gesellschaft?¨

Sim drückt seinen Rücken durch. Ich kann es an seinen Schläfen praktisch arbeiten sehen. Er ist die Ruhe vor dem Sturm. Er streicht sich eine Strähne seines dunklen Haars aus der Stirn.

Er nimmt die Hand von meiner Hüfte und schubst mich leicht weg.

Ich taumle in irgendeinen teuren Pelz und muss Husten.

Ich höre Sim wie aus weiter ferne zu Chris sprechen.

¨ Du solltest jetzt gehen, Chris. Verpiss dich, bevor ich dafür sorge, dass du es tust.¨

Ich richte mich auf und funkle Sim aus schmalen Schlitzen an.

¨ Oh oh, Simon, du solltest nicht so mit deinen kleinen Schlampen umgehen, schau mal, sie ist wütend.¨

Ich verabscheue Chris. Aber ich bin ihm auch dankbar, irgendwie. Ein kleines bisschen.

Weil er mir die Augen geöffnet hat.

¨ Annkathrin, du solltest jetzt gehen, ich erkläre es dir später.¨

Seine Stimme ist leise und Tonlos. Ich blitzte ihn weiter an und verschränke die Arme vor der Brust.

Er schaut mir flehend in die Augen, und die Blonde-Schlampe hinter ihm hatte den gleichen Blick.

Die darf bleiben, oder was?

¨ Weißt du was, SIM?¨ Ich sprach jede Silbe mit äußerster Verachtung aus, und versuchte das kleine bisschen Würde was mir geblieben war aufrecht zu erhalten.

Die Musik hatte gestoppt und ich konnte Sims Mutter neben dem DJ stehen sehen.

Sie schaute besorgt, aber auch ...wütend.

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