Weg

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"Lass uns gehen. Ganz egal wohin. Nur weg, wo es vielleicht besser ist als hier."

Ich saß immernoch auf seinem Schoß und schaute in seine Augen.

Auf seinen Wangen glitzerten immer noch die verwischten Tränen, seine Augen waren rot und angeschwollen.

"Weg?"

"Ja."

Ich dämpfte meine Stimme, ich hatte einfach das Gefühl, der Moment würde zerstört, wenn ich zu laut wäre.

"Okay."

Er fragt nicht wieso, oder wie ich darauf komme.

Er willigt nur ein.

Keine Fragen. Ich wusste nicht, wie unkompliziert es mit ihm ist.

Annabell.

Eine wie Annabell kann ich gar nicht übertrumpfen.

Niemand könnte das.

Ich verstehe nicht, wie jemand wie er nicht weggeht, alles schmeißt und sich auf die Suche nach einem neuen Kontinent macht.

Er rappelt sich auf und ich falle halb von seinem Schoß.

Er schafft es gerade noch so mich an den Händen festzuhalten und ich lache ungewollt auf.

Er lächelt und ich fühle mich schuldig gelacht zu haben, wo ich doch eben das ganze Unglück erfahren habe.

" Es ist okay zu lachen.", er schaut mir direkt in die Augen, so wie es sonst niemand macht.

Ich nicke stumm.

"Komm wir nehmen meinen bus."

Es ist ein VW und ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, warum jemand wie er einen Bus fährt.

Aber mittlerweile finde ich, dass er ziemlich gut zu ihm passt.

***SIM's flashback***

"Hör auf!"

Sie lacht und lacht. Sie liegt jetzt schon auf dem Boden und kann sich nicht mehr halten.

Ihre Blonden locken fallen ihr ins Gesicht.

Ich habe noch nie solche Haare wie ihre gesehen.

Ich lehne mich zurück und kremple mein Hemd auf. Die Krawatte habe ich schon vor einer ganzen Zeit verloren.

Ein schiefes Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus.

"Ich bin noch lange nicht fertig mit dir!"

Sie kreischt und schlägt mich spielerisch gegen den Arm.


Sie greift nach meinem Hemdkragen und zieht mich langsam zu sich.

"Hey ich finds ja toll, dass du das Auto deiner Mutter zum rummachen benutzen kannst, aber-"

Ich ziehe sie zu mir und küsse sie. Ein kleines Grinsen auf ihren Lippen macht ihren halbherzigen Protest zu nichte.

Plötzlich fahre Ich herum, als unser Wagen durchgeschüttelt wird.

Ich schaue mich hektisch um und entdecke schließlich Chris, der an der Motorhaube steht und seine Lippen zu einem kleinen Lächeln zusammen gepresst hat.

Ich weiß nicht was mit ihm los ist.

Vielleicht mache ich es mir ja auch vor, aber die Art wie er Annabell anschaut- ich will nicht, dass er etwas mit ihr zutun hat.

Es ist ein ganz natürlicher Instikt. So wie ich weiß, dass Abends die Sonne untergeht, so habe ich das Gefühl eine möglichst Große Strecke müsste zwischen Chris und Annabell sein.

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