~Klärendes Gespräch mit Marlon~

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Ronjas Sicht:

Ich sah zu meiner Schwester, die mich ansah. Eigentlich hatte ich Hunger, doch ich war schon viel zu spät dran. Deshalb sagte ich: ,,Ich habe keinen Hunger. Ich gehe schon mal!" und ging zur Tür und machte sie auf, doch bevor ich raus kam, rief meine Mutter zurück: ,,Du isst jetzt was, du hast schon gestern Morgen und Abend nichts gegessen. Mittags hattet ihr Beide nichts!" Ich hörte einfach nicht drauf und tat so, als hätte ich sie gar nicht gehört und verschwand.

Auf dem Fußballplatz angekommen, warteten schon die anderen auf mich.
,,Du kommst zu spät!", sagte Leon in einem gespielt strengen Ton. Ich musste lächeln und antwortete: ,,Sorry, ich hab verschlafen. Habe schon extra das Frühstück sausen gelassen." Leon lächelte einfach zurück und wieder kam dieses komische Gefühl. Es sollte endlich verschwinden! Ich habe echt keine Lust mehr auf Kopfschmerzen...Zu spät, sie waren wieder da.

Da fiel mir ein, das ich doch noch mit Marlon sprechen wollte, doch bevor ich zu ihm kam, kam er mir schon entgegen.
,,Ronja, ich muss mal eben mit dir sprechen.", sagte er so leise, das ich es kaum verstand. Ich nickte und zusammen gingen wir in eine Ecke, wo wir ungestört waren.
,,Also, was ist?", fing ich das Gespräch an. Marlon rieb nervös seine Hände aneinander. Er brauchte auch eine Weile um zu antworten: ,,Was sind eigentlich die Hobbys, deiner Schwester? Ich meine außer skaten."
,,So weit ich weiß sprayt sie gerne, aber das andere weiß ich nicht mehr genau.", antwortete ich ihm unsicher. ,,Sie ist deine Schwester und du weißt noch nicht mal ihre Hobbys?", sagte der Braunhaarige entsetzt. Ich zuckte bloß mit den Schultern. Wie er schon sagte, sie war meine Schwester. Da vergisst man so etwas schon mal, wenn mann sich immer sieht.

,,Warum fragst du überhaupt?", fragte ich einfach weiter, doch da wurde er nur nervöser. ,,Ach, nur so...", antwortete er dann. ,,Das glaube ich dir nicht." Der Junge sah mich mit seinen braunen Augen an. Er schwieg Minuten lang. Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, wie wir uns an schwiegen und glaubte auch gar nicht mehr daran, überhaupt noch eine Antwort zu bekommen. Doch dann räusperte er sich und sagte etwas, was ich nicht gedacht hätte: ,,Na ja...Ich glaube ich habe mich...in deine Schwester...ähm, verguckt?" Ich sah ihn erstmal erstaunt an. Das klang eher wie ne Frage, aber ich wusste, das er es ernst gemeint hatte. Super, wie bringe ich das nun Janessa bei?

,,Hat sie denn auch etwas über mich erzählt?", fragte der Braunhaarige weiter. ,,Ne, nicht das geringste, nur..." Marlon sah mich mit geweiteten Augen. ,,Nur?", hackte er weiter nach. ,,Nur das sie dich für einen Braunhaarigen Idiot hält." Der Angesprochene verdrehte nur die Augen und lies sich mit einem ,,Na, toll!", nach hinten fallen und pustete Luft aus. Ich zuckte mit den Schultern. Was sollte ich auch anderes machen?
,,Hoffentlich hast du mit Leon mehr Glück." Ich drehte mich zu dem Jungen um. ,,Was meinst du?", fragte ich verwundert. ,,Ach komm. Erzähl mir nichts. Die Meisten haben schon gemerkt, das du dich in ihn verguckt hast." ,,Habe ich gar nicht!", sagte ich etwas wütend zu ihm und schubste ihn wieder nach hinten. Ich stand auf und ging zu den anderen rüber.

Nun kreisten meine Gedanken wieder. Warum glaubten eigentlich eigentlich alle, das ich mich in Leon verliebt habe? Erst Sarah, jetzt Leons Bruder...Wie soll das weiter gehen?

,,Alle mal herhören! Ich wollte euch nur noch mal erinnern, das morgen Ronjas Gartenparty ist. Ronja, ist alles vorbereitet?", rief Leon alle zusammen und ich nickte. Eigentlich war ja auch alles vorbereitet, was ich gestern trotz Kopfschmerzen noch auf die Schnelle gemacht habe.
,,Ok, dann treffen wir uns um 16:00 Uhr, ok?" Alle nickten und somit war es beschlossen. Dann würde ich später Janessa noch bescheid sagen und auch mit ihr über Marlon sprechen. Mann, ich glaube ich muss mir wieder Sabbel-Wasser holen, damit ich auch Lust zum reden hatte, da diese Lust mir irgendwie fehlte.

Den Rest des Tages verbrachten wir wie immer; mit Fußball spielen, was denn sonst?

Als ich zu Hause war, beachtete ich meine Mutter gar nicht, die wieder schimpfte und sagte: ,,Ronja, du kommst schon wieder zu spät...eine viertel Stunde. Und du musst noch Abendessen!" Ich verdrehte meine Augen und gab genervt zurück: ,,Diese viertel Stunde ist doch echt nicht die Welt und außerdem, habe ich keinen Hunger!" Damit verschwand ich nach Oben und klopfte an das Zimmer meiner Schwester.

Ein genervtes: ,,Herein!", kam aus ihrem Zimmer und ich ging rein.
,,Was machst du denn hier?", sagte sie zu mir.
,,Tolle Begrüßung.", sagte ich und machte die Tür zu. Ich ging zu ihr und setzte mich auf ihr Bett. ,,Ich wollte dir Bescheid geben, das morgen die Gartenparty um 16:00 Uhr anfängt."
Meine Schwester nickte bloß mit dem Kopf. ,,Sonst noch was?"
Ich sah kurz zu Boden und sagte: ,,Um ehrlich zu sein, ja. Ich wollte dich fragen wie du Marlon findest?"
Sie musste überlegen zu müssen und ich hoffte, das sie sich endlich eingestand, das sie sich total in Marlon verknallt hatte, doch ich bekam das Gegenteil als Antwort: ,,Für mich ist er immer noch ein Braunhaariger Idiot. Wieso fragst du?"
,,Weil mann sieht, das du dich in ihn verguckt hast.", antwortete ich.
,,Hast du sie noch alle?! Erzähl keinen Scheiß, und jetzt raus!", fauchte sie mich an.
Wieder verdrehte ich die Augen.

Ohne ein Wort ging ich rüber in mein Zimmer. Dort musste ich mir eingestehen, das ich ganz schönen Hunger hatte, aber nach dieser Nummer, mit ,,Ich habe keinen Hunger", konnte ich das Essen für heute wohl streichen.

Als ich mich auf mein Bett legte, schloss ich die Augen und dachte an morgen; die Gartenparty. Es hatten alle Spaß und wir feierten freudig. Selbst bei Janessa konnte mann Freude sehen. Da tauchte dann auf einmal Leon vor mir auf. Er kam mir mit seinem Gesicht näher und...er küsste mich! Wieder dieses kribbeln...

Schnell schlug ich die Augen wieder auf. Nein, ich war nicht verliebt, verdammt! Das passierte bei mir doch noch nie so schnell. Abgesehen davon, das ich mich eigentlich noch gar nicht verliebt habe... Was sollte ich denn jetzt machen? Ständig musst ich an ihn denken, das war doch nicht normal...

Weiß einer die Antwort?

Engel und Teufel - Wer gewinnt? (Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt