Als ich nach etwas über 15 Minuten endlich in meiner Wohnung angekommen bin werfe ich die Aktentasche in die nächste Ecke, schnappe mir einen Tunfischsalat und knipse den Fernsehen an - dort läuft gerade eine Dokumentation über Kim Sol-Ju, die Freundin vom Kim Jong-Un. Ich lausche den Worten des Erzählers während ich hungrig meinen Salat vernasche.
Als ich fertig bin genehmige ich mir auf dem Balkon eine Zigarette und höre das ein oder andere Lied der Samjiyon Band. Ich halte Ausschau nach Menschen - doch es bringt nichts, hier ist niemand.
Kopfschüttelnd begebe ich mich hinein, schalte den Fernsehen aus.Mein nächster Weg führt mich zum Großmonoment Mansudae auf dem Hügel Mansu, von welchem ich nicht weit weg wohne. Der Wind ist recht kühl,ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich hier überhaupt mache. Ich verbeuge mich vor den Statuten, lege eine Rose ab und verneige mich erneut, eh ich meinen Weg zurück suche. "Wer weiß...Vielleicht hilft es ja was...", denke ich mir, als ich mit einem Tee auf den Sofa sitze und nur darauf warte, dass die Nachrichten kommen, welche mir sagen sollen, was zur Hölle hier los ist, doch als diese endlich beginnen, wird von nichts dergleichen berichtet.
Es ist eben "wie immer".
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Pyongyang Nights
Short StoryJaewoo ist vor seinen Verfolgern entkommen, indem er vor rund 5 Jahren nach Nordkorea geflüchtet ist. Dort hat er sich eine Existenz aufgebaut und lebt ein glückliches Leben als Geschäftsmann im Zentrum der Hauptstadt Pyongyang. Jedoch meint es das...