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"Ist Recht kühl geworden, was?" "Ja, etwas.", versuche ich abzulenken,"Ich sollte mir ein Jäckchen anziehen." Ich möchte schon aus der Tür gehen, da steht er auf und versperrt mir den Ausgang. "Das hier muss Schicksal sein.", lächelt er,"Weißt du, ich hätte dich in meinem Traum schon küssen sollen - doch dumm bin ich gewesen."

Eh ich antworten kann ertönt eine laute Explosion, die die Wände zum wackeln bringt. "Was war das?", frage ich ihn erschrocken. Er nähert sich einem Fenster, eh er meint:"Eure Volksarmee führt gerade einen Straßenkampf gegen meine Leute aus - da scheinen die ein oder Anderen Granaten zu fliegen."
"Wie kommt ihr überhaupt nach Korea? Welche Gebiete habt ihr bisher eingenommen?", frage ich ihn nun. "Naja...", lacht er auf,"Europa,Russland, China und Teile Afrikas."
"Also befinden wir uns mitten im dritten Weltkrieg.", stelle ich fest,"Nicht wahr?"
Er schaut mich nur etwas verwirrt an und greift nach seinem Handy. "Ich schreib' mal eben meinen Kollegen, dass ich einen Schlafplatz befunden habe. Der ein oder Andere wird sich hier im Gebäude auch schon eingenistet haben." Er tippt schnell einen Text ein und steckt das Handy wieder in seine Jackentasche.
"So schnell haben Sie allen Bescheid gesagt?", frage ich etwas stutzig,"Was ist das für eine coole Militärtechnik die ihr habt?"
Er feixt:"...Das nennt sich 'WhatsApp-Gruppe'.""Oh...", lache ich nun auch,"Da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Aber sag' mal, solltest du nicht draußen mit deinen Leuten kämpfen?"

Pyongyang NightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt