Was jetzt, sollte sie ins Badezimmer gehen, oder einfach wieder verschwinden? Sie stöhnte leise, es hatte ja doch keinen Sinn zu fliehen, sie wusste noch nicht einmal wo sie war, geschweige denn wohin sie musste. Also Badezimmer, sie seufzte, frisches, kühles Nass und sauber würde sie auch endlich wieder werden! Sie öffnete die Tür, dahinter war ein eher kleiner Raum, in dem eine Toilette und ein Waschbecken waren, der angrenzende Raum war ganz und gar von einem großen Wasserbecken eingenommen. Sie legte das Bündel auf den Boden und ging auf die Toilette, danach ging sie zu dem Becken, entkleidete sich und streckte vorsichtig den Fuß aus. Erschrocken zuckte sie zusammen, sie hatte erwartet, dass das Wasser eisig war, doch statt dessen war es angenehm warm. Es konnte erst vor kurzem eingelassen worden sein. Dieser Umstand beunruhigte sie, sie war sich ganz sicher, dass im anderem Zimmer niemand an ihr vorbeigekommen war, also musste es eine Tür geben, die direkt hierhin führte. Das gefiel ihr nicht. Aber gut, jetzt war sie sowieso schon nackt, also konnte sie auch ebenso gut baden gehen. Mit einem wohligen Seufzten sank sie ins Wasser. Eine ganze Weile lag sie einfach nur da und genoss das Wasser, dann fiel ihr ein, dass sie nicht wusste wann der seltsame Junge wiederkam und sie wusch sich schnell ab. Als sie fertig war, ging sie zu dem Bündel, das sie vorhin auf den Boden gelegt hatte und entknotete es. Scharf sog sie die Luft ein. In dem Bündel war neben dem Handtuch einzig und allein ein Hemd, das ihr mit Sicherheit Ellen zu groß war. Wollte dieser Junge etwa das sie darin herum lief? Ein leises knurren entwich ihr, es half nichts, ihre alten Sachen waren derart demoliert, dass sie sie unmöglich wieder anziehen konnte. Also trocknete sie sich ab und streifte das Hemd und zur Sicherheit auch ihre alte Unterhose über. Dann ging sie zurück in das Zimmer, setzte sich auf das Bett und blickte aus der Terrassentür.
Bereits kurze Zeit später hatten sie das Zimmer erreicht. Lyrian atmete einmal tief durch, öffnete leise die Tür und trat ein. Sie saß auf dem Bett und spielte, anscheinend Gedankenversunken, mit einer ihrer Haarsträhnen. Sie hatte ihnen den Rücken zugedreht und sah auf den Garten hinaus, sie hatte sie noch nicht bemerkt. Er trat näher, darauf bedacht ein Geräusch zu machen, damit er sie nicht allzu erschreckte. Sie zuckte trotzdem zusammen, als er sprach: „Du hast also nicht versucht zu fliehen.“ Er tat so als hätte er es nicht bemerkt, dass sie zusammen gezuckt war und auch sie drehte sich nicht zu ihm um, als sie antwortete: „Wart nicht ihr es, der mich darauf hinwies, dass es Sinnlos wäre?“ Ihre Stimme klang brüsk und kühl. Sie hatte Ilias noch nicht bemerkt und schien noch immer nicht vorzuhaben, sich umzudrehen. Weshalb er mit dem Tablett in der Hand um sie herumging und vor ihr stehen blieb. „Ich habe Essen mitgebracht.“ Nur ganz langsam stellte sie ihren Blick scharf und sah zu ihm auf. „Und?“ fragte sie. Mit so einer Antwort hatte er nicht gerechnet, sie –(ob mit sie diesmal die Antwort oder Ariel gemeint ist, weiß ich selber nicht, also könnt ihr es euch aussuchen)– verwirrte ihn. Aber das ließ er sich natürlich nicht anmerken. „Ich dachte mir, dass ihr Hunger haben müsst, also habe ich Essen mitgebracht.“ Ihr Blickt wirkte müde, geradezu seltsam leer. „Und?“ wiederholte sie. „Ihr glaubt doch nicht, dass ich etwas essen würde, was ihr mir gebt, oder? Wohl kaum.“ Sie schüttelte leicht den Kopf, dann Blickte sie wieder an ihm vorbei in den Garten. „Du solltest aber etwas essen.“ Meldete sich jetzt Ilias, der noch immer hinter ihr stand. Diesmal reagierte sie prompt und wirbelte herum, bei seinem Anblick erstarrte sie jedoch und ihre Augen weiteten sich, bevor sie die Augen zusammen kniff und erst Ilias dann ihn wütend anfunkelte, um dann an den äußersten Rand des Bettes zu rutschten um möglichst nicht mehr zwischen ihnen zu sein. Sie schien noch immer Angst zu haben. Er hörte wie Ilias seufzte, „Es tut mir leid, dass ich euch Angst gemacht habe, aber es ging nicht anders. Oder wollt ihr mir sagen, dass ihr auch so mit mir mitgegangen wärt?“ Sie funkelte ihn weiterhin an. „Natürlich nicht.“ zischte sie schließlich. Ihr Ton war nicht mehr ganz so gelassen, man hörte es zwar kaum, doch er bemerkte den zittrigen Ton in ihrer Stimme dennoch. „Ihr solltest wirklich etwas essen, es ist nicht gesund für euren Körper, solange nichts zu euch zu nehmen.“ „Mir geht’s gut.“ fauchte sie jetzt ihn an. „Das stimmt nicht, ihr seid jetzt schon ganz schwach.“ Versuchte er sie zu überzeugen. Sie wandte das Gesicht ab, doch er glaubte Verletztheit darin gesehen zu haben. „Was geht euch das an?“ Der zittrige Unterton gewann an stärke. Doch jetzt flammte Zorn in ihm auf, wie stur sie war! Er beugte sich vor, streckte den Arm aus und drehte ihr Kinn so, dass sie ihn ansehen musst. „Ihr seid schwach, also werdet ihr jetzt etwas essen. Habt ihr mich verstanden?“ Sogar er fand, dass sein Ton eine Spur zu drohend klang. Einen Augenblick sah sie ihn erschrocken mit ihren großen, blauen Augen an, dann verhärtete sich ihr Blick. Sie schlug seine Hand weg, sprang auf und stürmte so schnell zur Badezimmertür, dass nicht einmal Ilias, der direkt neben ihr gestanden hatte, sie aufhalten konnte. An der Tür angekommen wirbelte sie noch einmal herum und zischte: „Den Teufel werd ich tun!“ Dann schlug sie sie mit einem lauten knall hinter sich zu.
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Des Prinzen Aquamarin {On Hold}
RomantikLyrian ist der erste Prinz seines Königreiches und sein 15ter Geburtstag bringt allerlei Probleme mit sich. Denn in seinem Reich ist es Brauch, dass ein jeder Prinz an seinem 15 das erste MItglied seines Harems geschenkt bekommt. Doch Lyrian ist gän...