Was ist eine Angststörung?

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Leichte bis mittelstarke Ängste treten zwar häufig auf, beeinträchtigen aber selten das Leben. Erst, wenn die Ängste so stark sind, dass man körperliche oder seelische Schmerzen davon trägt und nicht mehr in der Lage ist, ein normal geregeltes Leben zu führen, kann man von einer Angststörung sprechen.


Es gibt unspezifische und spezifische Angststörungen. Spezifische Angststörungen sind vor allem Phobien, also spezifische Ängste vor bestimmten Lebewesen, Gegenständen oder Situationen. Interpretiert wird eine Phobie als Abwehr oder Verschiebung eines inneren Konfliktes auf ein bestimmtes Objekt, Lebewesen etc. Sie ist klarer und einfacher definierbar als eine unspezifische Angststörung.

Spezifische Phobien sind in der Bevölkerung recht häufig, wobei aber ein Großteil der Betroffenen sich keine fachmännische Hilfe sucht.
Etwa 11 Prozent aller Menschen leiden an einer einfachen Phobie, 13 Prozent an einer sozialen und ungefähr 5 Prozent an der Agoraphobie. Auffällig ist, dass Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer, bei der Agoraphobie ist der Unterschied sogar noch größer.
Oft leiden Menschen mit einer Phobie gleichzeitig auch noch unter anderen Angststörungen - so haben etwa die Hälfte aller Menschen mit Panikstörung auch eine Agoraphobie.

Abgrenzen lassen sich "krankhafte Ängste" von den "angemessenen Ängsten" laut Volker Faust (1995) vor allem durch die Unangemessenheit der Angstreaktion gegenüber den Angstauslösern, die Ausprägung der Angstintensität bzw. das lange Fortbestehen von Angst, die Unfähigkeit, die Angstzustände selbst zu bewältigen, das plötzliche Auftreten der Ängste, so wie vor allem die starken körperlichen Symptome.

Im Internet lassen sich zahlreiche auch teilweise wissenschaftlich geprüfte Test, welche einen anzeigen können, ob man unter einer Angst oder Phobie leiden könnte, finden. Jedoch ist es in jedem Fall zu raten, mit einem Facharzt zu sprechen, anstatt eine Selbstdiagnose durchzuführen.

Auf Symptome, Ursachen, Diagnose, Beispiele für Angststörungen und Tipps für Angehörige wird in den nächsten Kapiteln ausführlich eingegangen.

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