Tipps für Angehörige

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In der Regel sollte man immer vorsichtig sein, wenn man denkt, jemand aus seinem Umfeld hätte eine psychische Krankheit.
Wenn man sich aber sicher ist, dass es sich um eine Angststörung handelt, sollte man dafür sorgen, dass der Betroffene einen Arzt aufsucht, denn die Angst ist nichts anderes als eine Krankheit, die man behandeln sollte. Man sollte die Ängste nicht ignorieren, da sie immer schlimmer werden könnten. Es ist aber wichtig, dass der Angehörige sich von euch nicht unter Druck gesetzt fühlt, da ist ein wenig Feingefühl gefragt.

Erst einmal ist es wichtig, mit dem Betroffenen über seine Angststörung zu reden. Dabei sollte man so offen und neutral sein wie möglich. Man sollte nicht versuchen, dem Betroffenen die Angst auszureden oder sie als unwichtig abstempeln, denn so würde er nur noch weiter in sie hinein rutschen. Wenn man sich vorher über die Krankheit informiert und dem Betroffenen zeigt, dass man seine Ängste ernst nimmt, kann da kaum etwas schieflaufen.

Man kann versuchen, den Betroffenen mit Absicht den angstauslösenden Situationen auszusetzen, jedoch nicht alleine, sondern mit jemanden, dem er vertraut. So kann er sich langsam daran gewöhnen und einsehen, dass ihm gar nichts Schlimmes passiert. Das ist wie bei einem Horrorfilm. Guckt man ihn alleine, hat man Angst. Guckt man ihn mit anderen zusammen oder immer wieder, ist die Angst schon viel kleiner.
Wichtig ist hierbei, dass die Erfahrungen, welcher der Betroffene macht, positiv sind. Man sollte also nicht unbedingt angstbelegte Situationen auswählen, bei denen er sich nicht Herr der Lage fühlt. Lieber sollte man klein anfangen und Situationen aussuchen, in denen er sich nicht all zu hilflos fühlt, damit er im Anschluss weiß, dass er seine Angst im Griff haben kann und als Sieger aus der Situation heraus geht.

Es bringt nichts, dem Patienten immer mehr Arbeit abzunehmen, denn so fördert man seine Isolation und Angst nur noch mehr. Wichtig ist, den Betroffenen dazu zu motivieren, alltägliche Dinge zu erledigen. Kleine Dinge kann er auch ruhig mal alleine ausprobieren, ihr müsst nicht in jeder Situation bei ihm sein. So lernt er auch, alleine in den Situationen klarzukommen.

Um zu wissen, wie ihr euch verhalten sollt, wenn euer Angehöriger Angst oder eine Panikattacke hat, solltet ihr mit ihm darüber reden oder ihn bitten, euch so etwas wie eine To-do-Liste zu machen.

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