Behandlungsmöglichkeiten

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Angststörungen können sich aus einer klinisch nicht relevanten Schüchternheit heraus entwickeln. Wird diese jedoch nicht behandelt, kann es zu einer Chronifizierung bzw. Verfestigung kommen. Jeglich 10 Prozent der Menschen mit Panikstörung können sich selbstständig und ohne fachmännischer Hilfe von ihrer Angst befreien.

Psychotherapie und Medikamentenbehandlung verbessern diese Prognose wesentlich. Die spezifischen Phobien lassen sich meist einfach behandeln. Es gilt: Je früher man in Behandlung ist, desto günstiger ist ihr Verlauf. Falls ihr also einen Verdacht habt, dass ihr an einer Angststörung leidet, solltet ihr lieber einen Arzt aufsuchen, statt zu warten, bis es schlimmer wird.

Am häufigsten kommt die Psychotherapie zum Einsatz. Hierbei ist es wichtig, dass eine angemessene Angstkontrolle möglich gemacht wird, nicht aber eine völlige Angstfreiheit, da die Gefahrenwahrnehmung erhalten bleiben muss.

Eine Möglichkeit der Psychotherapie ist die Verhaltenstherapie. Während dieser Therapie soll der Betroffene versuchen, sich gezielt seinen Ängsten zu stellen.
Hierfür kann man einmal die Reizüberflutung wählen, bei welcher unter therapeutischer Begleitung eine Konfrontation mit einer angstauslösenden Situation wichtig ist. Diese Konfrontation muss so lange ausgehalten werden, bis sich der Patient an die Situation gewöhnt und er lernt, dass die gefürchteten Folgen ausbleiben. Auf diese Art der Verhaltenstherapie wird im deutschsprachigen Raum aber verzichtet, da sie ethisch nicht vertretbar ist.
Eine Alternative ist die abgestufte Reizexposition, bei welcher der Patient langsam die Dosis an Konfrontation mit der angstbesetzten Situation steigert, bis alle Stufen bis zu Maximum durchlaufen wurden. Außerdem wird darüber gesprochen, was der Patient mit seiner Angst - wenn auch nur unterbewusst - erreichen will.

Es gibt auch noch tiefenpsychologische Psychotherapie-Verfahren, welche auf den Grundlagen der Psychoanalyse basieren. Denen zufolge ist die Angst Ausdruck eines unbewussten Konfliktes mit misslungener Kompromisslösung. Es wird versucht, diesen Konflikt aufzudecken und durchzuarbeiten. Auf diesem Weg soll dem Patienten klar werden, dass seine Angst überflüssig ist, wodurch diese verschwindet.

Entspannungsübungen können gegen die körperlichen Symptome gemacht werden. So können Verspannungen, die wiederum negativ auf die Angst zurückwirken beseitigt werden. Autogenes Training, Hypnose und Muskelentspannung kommen hier zum Einsatz.
Genauso kann auch Sport und eine aktive Betätigung die Angstsymptome eindämmen, wobei es manchmal schwierig sein kann, die Patienten zur Bewegung zu motivieren.

Sofern es dem Betroffenen möglich ist, kann er an Selbsthilfegruppen teilnehmen. Diese können  eine gute Ergänzung zur therapeutischen Behandlung sein und am Ende der Behandlung die Erfolge sichern. Auch im Internet lassen sich zahlreiche Hilfegruppen finden.

Natürlich kann man sich auch medikamentös behandeln lassen, so zum Beispiel durch Antidepressiva. Lediglich sollte man darauf achten, dass die Verordnung eines solchen Medikaments nur durch einen erfahrenen Arzt erfolgen darf.


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