Who am I? Who are you?

85.Das Wiedersehen

Kurz darauf war ein leises "Ja" zu hören und Aidana öffnete zögernd die Tür.
Da stand er.
Sie hatte öfter mal darüber nachgedacht, was wohl passieren würde, wenn sie sich je Wiedersehen. Das sie sich allerdings nur anstarren würden, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie ging zwei Schritte auf ihn zu und zog ihn in eine Umarmung.
Es fühlte sich momentan einfach wie das Richtige an. Paddy war erst etwas verdutzt, erwiderte die Umarmung aber dann sofort. Er hatte sie so vermisst!
"Wie geht's dir?" Fragte Paddy, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. "Sehr gut." Aidana lächelte und erzählte Paddy von ihrer Wohnung, ihrem Job und auch, dass sie eine Therapie gemacht hatte.
Er hörte ihr aufmerksam zu und freute sich mit ihr.
Sie hatte es verdient glücklich zu sein!
"Und wie geht es dir?" Kam schon bald die Rückfrage. "Ach du weißt schon, immer so weiter." Sofort wandte Paddy seinen Blick ab von ihr. "Das hört sich aber nicht besonders glücklich an." Paddy seufzte "Momentan ist einfach alles ein bisschen viel, aber das ändert sich auch wieder. Sag mal, wusstest du eigentlich, dass wir hier auftreten? Wolltest du, dass ich dich sehe?" Versuchte Paddy das Thema zu wechseln. "Ach Quatsch. Kein Stück wusste ich, dass ihr hier seid! Meine Freundin Jenna hat mich hier her geschleppt und die ist anscheinend von jedem der hier ist Fan, außer von euch." Lachte Aidana. "Sollte ich jetzt beleidigt sein?" Fragte Paddy auch lachend.
Diese Leichtigkeit der Gespräche miteinander hatten beide sehr vermisst.

Als es an der Tür klopfte trat wenig später Patricia ein. "Paddy wir müssen noch besprechen was....Aidana! Wo kommst du denn her?" Erstaunt blickte sie zu ihr, zog sie aber sofort in eine Umarmung. Es dauerte nicht lange und Paddys Garderobe war mit allen Kellys gefüllt.
Die Kellys waren sowas wie eine zweite Familie für Aidana gewesen und diese ganze Wärme umspielte ihr Herz. Von der Trauer, die Aidana noch vor drei Jahren spürte, war nichts mehr übrig und darüber war sie mehr als erleichtert.

Sie redeten noch eine Weile und hatten alle viel Spaß, sogar Paddy, bis Aidanas Handy klingelte. "Hallo?" Meldete sie sich. Es war Mark, doch Aidana fühlte sich mehr als unwohl, jetzt hier mit ihm zu reden. "Ehm, ich bin noch unterwegs, können wir morgen reden?...Ich liebe dich auch." Nachdem sie aufgelegt hatte richtete sie ihr Wort an die Kellys "Entschuldigt, das war mein Freund."
Aus Paddys Gesicht verschwand sofort jegliche Farbe.
Sie hatte also einen Freund.
Warum hatte er sich auch Hoffnungen gemacht?
Seine gute Laune war so schnell weg, wie sie gekommen war und er setzte sich einfach auf das Sofa und starrte die Wand an.
Nach ein paar Minuten setzte sich Aidana neben ihn. "Hey alles klar?" Sie hatte bemerkt wie Paddys Stimmung plötzlich umgeschwungen war, verstand aber nicht ganz warum.
"Ja, nur ich glaube du solltest jetzt gehen." Er stand auf und verließ die Garderobe. Aidana sah ihm geschockt nach.
Was war das jetzt gerade?
So kühl hatte er ja noch nie mit ihr geredet.