Achja, dieses Wochenende hätte echt noch so 5 Tage länger sein können.
Motivationslos schaute ich den Sekundenzähler meines Weckers zu, obwohl ich schon längst hätte aufstehen müssen.
Aber irgendwie fehlte mir heute die Lust zu gefühlt allem und mit der selben Einstellung betrat ich auch knapp ne Stunde später die große Eingangshalle des NCH.Ich würde heute wohl oder übel wieder auf Avery treffen und ich würde mir genauso auch eine Lüge für Toby ausdenken müssen, bevor er auf die Idee käme, mich auf eine andere Station zu verdonnern. Weil dann könnten wir erst recht nicht mit unserem eigentlichen Job beginnen!
„Morgen!" murmelte ich, als mir eine ganze Horde Weißkittel entgegenkamen.
Ein Gesicht inmitten der Truppe kam mir bekannt vor. Im selben Moment sah Jessica anscheinend auch mich und blieb lächelt stehen.
„Guten Morgen. Wir haben uns noch nicht bekannt gemacht. Du musst Navinia sein. Ich bin Jessica Kanee."Ich schüttelte brav ihre ausgestreckte Hand und nickte knapp.
Jessica sah sich um. Die Truppe ihrer Kollegen hatte sich entfernt und auch sonst stand keiner in einem Radius von 5 Metern in unserer Umgebung.
„Ich bin Allgemein Chirurgin und Radiologin. Aber hier in diesem Haus bin ich die Assistenzärztin unter der Leitung von Dr. Merlin. Genauso wie mein Kollege Ely Hughes."Jacob, mein Boss hatte ja erwähnt, dass einige mit eingeweiht seinen und zur Tarnung für uns dienen sollten.
„Sehr schlau, die Sache mit der Anlernung der Assistenzärzte!" Ich betonte das letzte Wort extra ironisch.
„Dann hat unser Möchtegernmediziner ja freie Fahrt auf seiner Arztschiene! Aber solange er auch seinen wirklichen Job macht, soll's mir egal sein!"Jessica nickte verdutzt. Anscheinend hatte sie ein Dreamduo von Agents erwartet.
Nun, das war hier leider nicht der Fall.
„Ich muss dann auch weiter. Tumorkonverenz! Grüßen Sie Avery lieb von mir uns sagen sie, dass Ely heute für ihn..., ähm dass er heute für Ely zuständig ist!" rief sie noch, während sie schleunigst versuchte ihre Truppe wieder einzuholen.Also Ely, Jessica und der Chef, den ich aber noch nicht kennengelernt hatte. Das waren bis jetzt alle, die von unserer Undercovermission wussten. Es sei denn Toby würde sich nach der Aktion am Freitag einige schlaue Gedanken gemacht haben!
Gruseligerweise trat letzterer genau jetzt aus seinem Büro mit einem Stapel Papieren im Arm.
„Guten Morgen, Navinia!" murmelte er kurz angebunden und verschwand genauso spucky wieder in seinem Büro!Kopfschüttelnd verschwand ich im Umkleideraum. An meinem Spind angekommen sah ich Rose sich ebenfalls umziehen.
Sehr schön, dann hatten wir wenigstens heute zusammen Dienst. So richtig warm war ich mit Eliza noch nicht und die anderen Spätdienstkräfte kannte ich noch nicht einmal.„Hey" grinste ich und pfefferte meine Tasche in die Tiefe meines Spindes.
Als keine Antwort kam schaute ich verwundert zu meiner rechten Seite.
Rose sah mich mit reuigem Blick an und fuhr sich nervös über die Oberschenkel.„Du redest noch mit mir?"
Flüsterte sie kaum hörbar.
Meine Hände die gerade meine Schuhe auf den Spind schieben wollten, sanken verwundert inklusive den Schuhen wieder runter.„Warum auch nicht?"
„Hat Avery dir nichts erzählt?"
flüsterte Rose weiter und ich konnte mir nicht zusammenreimen wovon sie sprach.„Rosalie!! Muss ich dir jedes Wort aus der Nase ziehen?" mit energischem Schupser fanden meine Schuhe doch noch ihren Platz auf dem Spind.
„Du und Avery..."
Mit einem genervten Stöhnen unterbrach ich sie.
„Nein, nicht du auch noch!" meine Jeans und Shirt wurden ebenfalls in den Spind gepfeffert.
„Nein! Zwischen Avery und mir läuft nichts! Und nein, wir sind auch nicht zusammen!"
zischte ich mehr zu mir als zu Rose.„Da geb ich ihr Recht!" ertönte hinter mir eine dunkle Stimme.
„Guck!" bestätigte ich an Rose gewandt und deutete nickend mit meinem Daumen über meine Schulter.
Moment!!
Wie festgefroren, blieb ich in meiner Position und nur mein Kopf wanderte in Zeitlupe nach hinten.Avery, der erst jetzt mein momentanes Erscheinungsbild realisierte, musterte mich etwas verwundert, hatte sich aber schnell gefangen, räusperte sich kurz, schnappte sein Stethoskop von der Bank und hob es erklärend in die Luft.
„Ladies!" verabschiedete er sich knapp und verließ rückwärts den Raum.Erst als die Tür laut ins Schloss viel löste ich mich langsam aus der Starre und schaute peinlich berührt an mir runter.
Es war jetzt nicht so, dass ich Mickey Mouse Wäsche trug, nein, aber ich wünschte mir, dass ich welche getragen hätte, anstatt diese Spitzenwäsche!
In Windeseile schnappte ich mir einen Kasack und eine Hose und versenkte meinen Körper in diese.Lange Zeit sagte niemand ein Wort und wir zogen uns nur schweigend nebeneinander um. Doch als ich die letzte Schleife an meinen Schuhen fertig gebunden hatte, platze es aus meiner Umziehnachbarin heraus.
„Wart ihr wirklich so richtig zusammen zusammen, oder habt ihr nur..."
„Nein!" schoss es aus mir heraus bevor sich dieses Bild in meinem Kopf einnisteten konnte
Nach Worten suchend wie ich es ihr erklären könnte, kratze ich mich am Hinterkopf.
„Wir haben uns nur kennengelernt und haben dann entschieden, dass die Chemie doch nicht so gut zwischen uns ist. Mehr nicht!"„Phhu" atmete Rose erleichtert auf. Und richtete sich auf. „Und ich dachte schon ich bin schuld. Avery und ich sind nämlich letzte Woche zusammen was trinken gegangen und dann, ja dann..."
„Eww, lass gut sein. Keine Details!" Ich presste mir beide Hände gleichzeitig auf die Ohren und verzog angeekelt das Gesicht, sodass ich den letzten Teil des Satzes nicht hören konnte.
Dankbar lächelnd schnappte sich Rose ihre Tasche und gemeinsam machten wir uns auf den Weg an die Arbeit!
* * *
Okkaaayyy, das kam jetzt unerwartet, oder?
Wie der restliche Tag wohl noch so ablaufen wird...Was haltet ihr generell von der Story:)
Schreibt eure Meinung in die Kommis.
Einen schönen Freitag euch noch!Ly CoH
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Undercover
HumorUndercover mit einem weiteren Agent ins Krankenhaus klingt vielleicht nicht so dramatisch, aber was ist wenn du auf einmal in den OP zur Einsetzung eines Herzschrittmachers musst und der einzige Schrittmacher den du kennst der Schrittezähler auf dei...