Prosecution-Treffen mit dem Tod (pausiert)

Kapitel 7

Clare lacht und zuckt mit den Schultern.
"Wer weiß?"
Ihre Freundin sieht sie verwirrt an.
"Ist das ein ja?"
Doch die Antwort war ein weiteres Schulterzucken.
"Vielleicht ja, vielleicht nein. Aber jetzt fange nicht mit dem Suchen an. Am Ende herrscht in unserer Wohnung das komplette Chaos, ohne, dass je die Tasche, die du finden wolltest, existiert hat."
Vanessa verschränkt ihre Arme und fixiert weiterhin Clare, welche wieder seelenruhig angefangen hatte ihren Schrank einzuräumen. Plötzlich ertönt ein lautes Klingeln, welches beide zusammenzucken lässt. Die schwarzhaarige Agentin geht zu ihrem Bett und fischt ihr Handy von der Decke.
"Lewis hier."
Gespannt betrachtet die ehemalige Sekretärin ihre Freundin, welche im Moment jemanden zuzuhören scheint. Während dieses das tut, geht sie zu ihrem Schreibtisch und schreibt etwas auf ein Blatt Papier.
"Verstanden. Wir fahren sofort los. Auf wiedersehen."
Clare legt auf.
"Wer war das?"
"Wir müssen los. Es gibt eine Leiche."
"Eine Leiche? Was hat das mit uns zu tun?"
Überrascht wandte sich ihre Freundin zu ihr um.
"Dir ist bewusst, dass hier die Kripo auch für Todesfälle zuständig ist?"
Vanessa schnalzt mit der Zunge.
"Natürlich ist es das, aber das meine ich nicht. Wir fangen doch erst morgen an, wieso sollen wir dann heute schon zu einem Mord kommen?"
Clare runzelt kurz die Stirn und zuckt dann mit den Schultern.
"Kleine Planänderung."
Sie verschwindet aus dem Zimmer. Doch dann streckt sie ihren Kopf noch einmal herein und sieht ihre Freundin ernst an:
"Außerdem wissen wir doch noch nicht einmal, ob es ein Mord war."

"Es war definitiv Mord."
"Ja, da stimme ich dir voll ganz."
Skeptisch betrachten die beiden Frauen die Leiche, die mitten auf einem Parkweg liegt. 
"Wie meinst du sollen wir diesen Fall nennen? Die Leiche ohne Gesicht? Die gesichtslose Leiche? Oh, ich habs! Die Leiche mit dem hautlosen Gesicht!"
Clare zieht eine Augenbraue hoch.
"Der Name ist zu lang, Vani. Denk lieber noch einmal darüber nach."
"Findest du?"
Seufzend zeigt Clare dem Polizisten ihren neuen Dienstausweis und bückt sich unter dem Absperrband durch.
"Ja, finde ich. Wie wäre es mit einem einfachen Schlagwort."
Vanessa folgt ihr und überlegt schweigend.
"Und wer sind Sie?"
Ein junger grauhaariger Mann kommt auf sie zu.
Da ihre Freundin zu sehr von der ungewöhnliche Haarfarbe des Agents abgelenkt ist, antwortet Clare für sie beide.
"Clarissa Lewis, und das ist Vanessa Martins. Wir sind ab heute Ihrer Abteilung zugewiesen."
Sie zeigt ihren Ausweis.
"Naja, eigentlich hätten wir offiziell erst morgen angefangen, aber wir wurden heute schon angerufen."
Ihr Gegenüber überlegt kurz, lächelt aber dann.
"Ah, verstehe. Schön Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Samuel White."
Clare erwiderte den Händedruck, als Vanessa plötzlich fragt:
"Sind Ihre Haare gefärbt?"
"Vani!", zischt die schwarzhaarige Agentin.
"Entschuldigung. Agent Martins ist manchmal zu neugierig."
Samuel lacht und streicht sich durch seine wilden Haare. Erst jetzt fällt Clare der dünne geflochtene Zopf auf, der bis zu der Hälfte von Samuels  Rücken reicht.
"Keine Sorge. Das stört mich nicht. Früher hatte ich hellbraune Haare, aber in der Pubertät sind sie so grau-silbrig geworden. Ich weiß selber nicht warum."
Vanessas Augen funkeln interessiert.
"Das ist ja sehr interessant. Sagen Sie mal, sind Sie eigentlich s..."
"Ich glaube, wir sollten uns jetzt endlich mal unsere Aufmerksamkeit auf das Opfer richten."
Samuel nickt, während die rothaarige Frau ihre Freundin beleidigt in die Seite stößt.
"Das Opfer heißt Jackson Miller, männlich, 24 Jahre. Sein Geldbeutel und Handy befanden sich noch in seiner Jackentasche, also ist Raubmord auszuschließen."
Clare kniet sich hin und betrachtet die Leiche näher.
"Ich vermute durch die fehlende Haut im Gesicht, war Raubmord von Anfang an auszuschließen. Ist bereits eine Todesursache bekannt?"
Samuel umrundet den Toten und kniet sich ebenfalls hin.
"Nun von außen sind keine tödlichen Wunden zu finden. Meine Vermutung ist, dass er vergiftet wurde. Und wenn das hier, dass ist, was ich glaube, dann wurde Cyankali verwendet."
Vanessa, welche der Leiche nur ungern zu nahe kommt, stellt sich hinter Clare und beäugt den ermordeten Mann.
"Was denken Sie denn, was das hier ist?"
White steht auf und legt die Stirn in Falten.
"Nun ja, dieser Mann ist nicht der erste Tote ohne Gesicht. Im letzten Monat gab es bereits zwei weitere Opfer, die in diesem Zustand aufgefunden wurden."
"Und ich nehme an, beide wurden mit Cyankali umgebracht?"
Samuel nickt.
"Perfekt. Wir können also davon ausgehen, dass es der selbe Täter war?"
Samuel nickt wieder, obwohl er diesmal etwas verwirrt scheint. Clare steht nun ebenfalls wieder auf und sieht ihre Freundin fragend an.
"Und was daran ist jetzt perfekt?"
Vanessa aber grinst nur und winkt ab. Seufzend wendet sich die schwarzhaarige Agentin ihrem Kollegen zu.
"Habt ihr schon irgendwelche Hinweise auf den Mörder?"
Dieser schüttelt den Kopf.
"Nein, leider nicht. Die ersten beiden Opfer waren ein siebzigjähriger Mann und eine vierzigjährige Frau. Weder privat, noch beruflich konnten wir eine Verbindung zwischen den Toten ausmachen. Gefunden wurden die beiden auch an öffentlichen Plätzen."
"Öffentliche Plätze?"
"Ja, der Mann befand sich mitten auf auf dem Rathausplatz und die Frau auf dem großen Platz des Einkaufsviertels. Alle drei Opfer sind wahrscheinlich in der Nacht gestorben. Entweder an den Orten selber oder sie wurden danach dann an diesen platziert."
Clare verschränkt die Arme.
"Glauben Sie, die Opfer wurden zufällig ausgewählt?"
Samuel nickt.
"Das macht das ganze ja so kompliziert. Selbst das Gift bringt uns nicht weiter. Entweder der Mörder hat es auf dem Schwarzmarkt besorgt, oder selbst gemischt. Die Anleitung, wie man das Gift herstellt findet man ganz leicht im Internet und die Chemikalien ganz man auch mit den richtigen Kontakten leicht illegal erwerben."
Clare seufzte.
"Als erster Fall wäre mir Mord aus Eifersucht mit einem normalen Küchenmesser echt lieber gewesen."
Ihr Kollege lacht.
"Ja, mir wäre das allgemein lieber gewesen..."
"Der Häuter!"
Die beiden Agenten drehen sich verwirrt zu der rothaarigen Frau um.
"Wie bitte?"
Die ehemalige Sekretärin klatscht begeistert ihre Hände zusammen.
"Da wir hier einen Serienmörder haben, müssen wir den Fall nicht nach dem Opfer benennen, sondern nach dem Mörder. Der Rest erklärt sich ja von selbst."
Zweifelnd betrachtet Clare ihre Freundin.
"Existiert dieses Wort überhaupt?"
White zuckt belustigt mit den Schulter.
"Also, was ist? Ist der Name gut oder ist er gut?"

1. Vanessas Vorschlag annehmen

2. Eigenen Vorschlag machen (bitte eure Ideen in die Kommentare schreiben und ich nehme dann das, was mir am besten gefällt)

3. Den Fall/Mörder keinen Namen geben