Kapitel 4

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Nach wenigen Sekunden löste Bakugou seine Hand von meinem Mund worauf ich sofort hastig nach Luft schnappte. Langsam wendete ich mich ihm zu und blickte in seine glasig roten Augen. Viele kleine, gepaart mit wenigen großen Blutspritzer bedeckten sein schönes Gesicht. 

,, Ich wollte das nicht. Ich wollte nur nicht wieder das Opfer sein. Meine Kraft hat sich selbstständig gemacht."

Panisch schaute ich mich um, versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Was jetzt? Warum hat das denn niemand gehört? Ein leises Stöhnen riss mich aus meiner Verzweiflung und lenkte meine Aufmerksamkeit auf den blutüberströmten Spielplatz. Einer der Körper fing an sich aufzuraffen, wobei er langsam anfing den noch nicht zerfetzten Arm in die Luft zu strecken. Schockiert starrten Bakugou und ich auf den kurz vorm Tod stehenden Jungen. Er hob seinen Kopf an und blickte mir mit seinen leblose Augen direkt in meine. 

,,H-H-Hilfe, ich b-brauch-he Hil-fe", flüsterte er mit zitternder Stimme. 

Als seine Worte meine Ohren trafen, schossen mir Tränen in die Augen, welche kurz darauf an meinen bleichen Wangen herunter flossen. Mein ganzer Körper war starr vor Schock und reagierte nicht auf meine inneren Befehle sich zu bewegen. Ich glaube, ich hatte noch nie etwas so schreckliches gesehen.  Sein Gesicht war versehen mit einer riesen Brandnarbe, sein einer Arm war kaum noch als solcher erkennbar und seine Beine schienen nicht mehr intakt zu sein. Umringt von all den anderen Leichen glich die Atmosphäre derer wie ich sie niemals für möglich gehalten hätte. Es dauerte nur wenige Sekunden bis auch die letzte Lebensenergie aus ihm wich und nur noch eine leere Hülle übrig ließ. 

Bakugous Kräfte hatten noch nie eine so große Auswirkung gehabt. Meist glühte in seiner Hand nur ein schwaches Licht, welches ab und an in eine kleine Flamme umschlug. Nur einmal hatte er, bis jetzt, mit seiner Fähigkeit Schaden angerichtet, vor den Augen der gesamten Schule. Es war kein großer Brand, dennoch reichte es um allen eine gewaltige Angst einzujagen. Dieser Vorfall, gepaart mit seinen Aggressionsproblemen haben seinem Image ganz schön geschadet. 

,, Die Explosionen haben sich doch noch nie in eure Welt begeben. Als ich dich her bestellte hatte ich die Hoffnung du würdest es nicht sehen", murmelte Bakugou. 

Verwirrt starrte ich ihn an und rief:,, Unsere Welt?"

Wie aus dem nichts, kam ein junges Pärchen um die Ecke und lief an uns vorbei. Im Gegensatz zu uns, schienen sie nicht all die Leichen und das Blut wahrzunehmen. Sie lächelten freundlich, grüßten uns und waren Sekunden später in der Dunkelheit der Nacht verschwunden. 

,, Ich glaube, ihr seid in meine Welt gekommen, nicht ich in eure", stellte Bakugou fest. 

,,Was redest du da?Unsere Welt? Deine Welt? Wir befinden uns ja wohl alle in einer gemeinsamen."

,, Schau dich mal genau um, (Y/N)."

Beim genaueren betrachten meiner Umgebung rutschte mir das Herz in die Hose. Alles um mich herum befand sich in Trümmern, Feuer verzierte  einzelne Stellen des Bodens und Bakugous Hände waren von Brandnarben kaum noch als diese erkennbar. 

,,Willkommen in meiner Welt," sagte er. 



In your World || Bakugou x reader *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt