Kapitel 6

272 16 1
                                    

Bakugou raffte sich auf und wand mir seinen Rücken zu. Er starrte in die Ferne, wobei er seine roten Augen über die nähere Umgebung schweifen ließ. Ich tat es ihm gleich, ließ meine Augen ebenfalls über die zerstörte Welt wandern. Langsam spürte ich hin und wieder kleine, kalte Wassertropfen auf meiner Haut zerplatzen, die Sekunde für Sekunde immer schneller nachkamen. Der Regen vermischte sich mit dem Blut auf Bakugous Haut und spülte dies langsam von ihm. 

,, Willst du wissen warum diese Welt teils in Trümmer liegt?", rief Bakugou mit ernster Stimme. 

Verunsichert nickte ich. 

,, Ich bin nicht der einzige hier der eine Gabe besitzt. Es gibt viele Menschen die sich mit ihrer Fähigkeit hier austoben, doch nicht alle sind nett..."

Gerade als ich ihn fragen wollte was er meinte hörte ich ein Geräusch unmittelbar hinter mir. Ein widerlicher Geruch stieg in meine Nase. Bakugou reagierte umgehend indem er mich unsanft packte und einige Meter nach hinten warf. Ich prallte ein paar mal auf dem harten Asphalt, wobei ich mich um meine eigene Achse drehte. Ein starker Schmerz fuhr durch meinen mit Kratzern und Schürfwunden versehenen Körper. Mühsam öffnete ich meine (E/C) Augen und richtete sie auf Bakugou und den Unbekannten. Ein kaum noch als Mensch erkennbares Wesen versehen mit mehreren Narben stand vor Bakugou. Es war nach Augenmaß an die 2 Meter groß und trug einen langen, zerfetzten, schwarzen Mantel, welcher an manchen stellen mit dunkelroten Flecken besudelt war. Die eine Hälfte seines Gesichtes war mit einer riesigen Brandnarbe versehen, während die andere noch völlig intakt war. Sein linker Arm zuckte ab und an wobei er synchron seinen Kopf zur selben Seite neigte. 

,, LASST MICH HIER RAUS", schrie er plötzlich während er sich ruckartig auf Bakugou zu bewegte. 

Bakugou machte einen schnellen Sprung zur Seite und entkam den Angriff des Wesens nur knapp, welches durch seinen Fehlschlag zu Boden fiel. Eine Weile lang bewegte es sich nicht und schien bewusstlos. Zur Sicherheit verpasste Bakugou ihm einen kräftigen Tritt in den Magen, doch es rührte sich nicht. 

,, Was z-zur Hölle w-war das..", stotterte ich immer noch überwältigt vom Schmerz. 

Er lief zu mir herüber und kniete sich vor mich. Mit seiner Hand streichelte er mir zart über mein Gesicht.

,, Es tut mir leid das ich dich so unsanft behandelt habe, aber ich musste dich von ihm wegbekommen. Wie gesagt...nicht alle hier sind freundlich."

Er grinste mir warm entgegen, doch plötzlich quetschte sich Blut durch seinen geschlossenen Mund. Die Spitze eines langen Messers ragte aus seinem Blutverschmierten T-Shirt hervor. Das Wesen war direkt hinter ihm und lächelte dreckig. Die Zähne in seinem Mund waren verfault oder erst gar nicht vorhanden. Er packte Bakugou und warf ihn brutal hinter sich auf den Asphalt. Tränen schossen in meine Augen 

,,KATSUKI", schrie ich mit weinerlicher Stimme.

Mit seinem einzigen Auge starrte es nun mich an.

,, Du bist...schön. Ich ...möchte dich behalten." 

Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte unauffällig immer mehr nach hinten zu robben. Es streckte seine versiffte Hand nach mir aus und berührte meine Schulter. Langsam strich er darüber und kicherte. Verschwommen konnte ich Bakugou im Hintergrund wahrnehmen der sich angestrengt aufraffte, wonach er den Kopf des Wesens mit einem festen Griff in die Hand nahm. Er zog es von mir weg und zündete eine Explosion. Der Kopf zersprang in tausende kleine Teile und verteilte sich auf dem Boden, an Bakugou und auf mir. Geschwächt von der Stichwunde fiel Bakugou auf seine Knie und presste seine Arme gegen seinen Bauch. 

,, Keine Sorge, mir gehts gleich wieder gut. Sobald wir wieder zurück in der normalen Welt sind."

Auf einen Schlag löste sich die verrottete Welt auf und hinterließ sie so, wie ich sie gewohnt war. Bakugous Wunde war völlig verschwunden und auch von den Leichen war keine Spur mehr. 

,, Siehst du, alles wieder normal. Wann wir wieder in die andere Welt kommen kann ich dir nicht genau sagen, aber es wird passieren. Es tut mir leid das ich vorhin so ausgerastet bin. Manchmal macht dieses Horror Universum das ich ein wenig durchdrehe. Das ich froh bin dass du nun auch ein Teil dieser Welt bist, hätte ich nicht sagen sollen. Aber eins darfst du nie vergessen...Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben, (Y/N)", sagte er mit einem lächeln auf den Lippen. 

Ich war zwar noch ziemlich verwirrt, dennoch musste ich jetzt etwas sagen:,, Ich dich auch...Katsuki..."

,,Endlich sagst du ihn...meinen Namen." 

Er ging zu mir und nahm mich in den Arm, wobei er seinen Kopf auf meine Schulter ablegte. Mir war klar das mein normales Leben nun vorbei war und ich von nun an einen Albtraum mit süßen Beigeschmack leben würde. Zwar war Katsuki nun völlig offen, liebevoller als zuvor und offenbarte eine völlig neue Seite von ihm, welche ich aus irgendeinen Grund sehr anziehend fand, doch zu welchem Preis?

---------------------------------------------------------------------------------

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Ist ein wenig länger als meine Vorigen, aber ich war einfach im Schreibfluss. 

In your World || Bakugou x reader *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt