Harold Lowe

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Saphiras Sicht:

Als ich aufwachte lag ich nicht mehr auf einem fremden Bett, sondern in einem mir wohlbekannten Himmelbett. Ich spürte Wasser um mich herum und bemerkte, dass ich in meinem Tempel tief im Ozean war. Dieser Tempel wurde von Meerjungfrauen und Sirenen zu meinen Ehren gebaut und war mein persönlicher Rückzugsort. Ich schaute an mir herunter und bemerkte, dass ich nicht mehr meine Klamotten trug, sondern ein langes seidiges weißes Kleid mit goldenen Trägern.

 Ich schaute an mir herunter und bemerkte, dass ich nicht mehr meine Klamotten trug, sondern ein langes seidiges weißes Kleid mit goldenen Trägern

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Langsam stand ich auf und setzte mich auf den Bettrand. Meine Arme und Beine zitterten vor Anstrengung. Meine ganze Kraft ist wahrscheinlich noch nicht zurück gekommen. Ich sollte mich wieder hinlegen. Also legte ich mich wieder hin und schlief auch schnell ein. 

Traum

Ich saß in einem Automobile aus dem 20. Jahrhundert und schaute glücklich auf das London im Jahre 1912. Heute würde die Titanic, das größte Schiff der Welt, ihre Jungfernfahrt haben und da durfte eine Göttin nicht fehlen. Ich hatte mir ein Ticket für die Erste Klasse gekauft und hatte mir eine glaubhafte Identität erfunden. Für die Menschen war ich nun bekannt als Lady Saphira von Norfolk. Die Norfolks sind eine sehr angesehene und reiche Adelsfamilie und haben sehr viel Einfluss. Ich trug einen langen dunkelblauen Rock, eine weiße Bluse, einen hellblauen Mantel, dunkelblaue Schuhe mit leichtem Absatz und einen dunkelblauen Hut. Meine blonden Haare hatte Sophie, meine Zoffe und neue beste Freundin, kunstvoll hochgesteckt. 

(Mantel ist zu)

Wir kamen am Hafen von Southampton an und der Fahrer hielt neben einem anderen Automobile, aus dem nun eine junge Frau in meinem Alter, eine ältere Frau und ein junger Mann ausstiegen

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Wir kamen am Hafen von Southampton an und der Fahrer hielt neben einem anderen Automobile, aus dem nun eine junge Frau in meinem Alter, eine ältere Frau und ein junger Mann ausstiegen. Der Fahrer öffnete die Tür und reichte mir seine Hand um mir aus dem Automobile zu helfen. Dankend nahm ich sie an und stieg aus dem Auto. Am Hafen war viel los. Überall standen Eltern mit ihren Kindern, Automobile und sogar ein par Kutschen. Und im Mittelpunkt war das damals größte Schiff der Welt. Die Titanic. Ich war überwältigt von dem Anblick, der sich mit bot und als Sophie ebenfalls aus dem Automobile ausgestiegen war und sich neben mich stellte, sagte sie staunend "Wow!" "So kann man's natürlich auch sagen." kicherte ich und machte mich dann auf den Weg zu den Eingängen der Ersten Klasse, während Sophie dafür sorgte, dass mein Gepäck auf mein Zimmer gebracht wurde. Während ich über die Verbindungsbrücke der ersten Klasse ging, schien die Sonne auf mich und ich spürte zahlreiche Blicke auf mir. Gekonnt ignorierte ich sie und blieb vor einem Offizier stehen. Auf seiner rechten Brust stand William M. Murdoch und in seiner linken Hand hielt er ein Klemmbrett. "Wenn ich um ihren Namen und ihr Ticket bitten dürfte, Miss?" fragte er höfflich und ich überreichte ihm mein Ticket und nannte ihm meinen Namen. Er hackte diesen auf einer Liste ab und riss ein Stück meines Tickets ab, bevor er es mir zurückgab und mit einem Lächeln im Gesicht sagte "Willkommen auf der Titanic, my Lady!" Im nächsten Moment war es Abend und ich trug ein türkises Kleid mit goldenen Sonnen drauf und einer schwarzen Seidenschicht drüber. Meine Haare waren kunstvoll hochgesteckt und ich trug eine lange schwarze Perlenkette und schwarz goldene Ohrringe.

(Die erste Frau auf dem Bild)

Als ich den Speisesaal betrat verstummten alle Gespräche und alle starrten mich an

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Als ich den Speisesaal betrat verstummten alle Gespräche und alle starrten mich an. Kein Wunder, schließlich bin ich die einzige Person auf diesem Schiff, die einen Adelstitel hat. Ich ging durch den Speisesaal und alle machten mir platz. Auf einmal stellte sich ein Mann in meinem Alter und einem teuren Anzug mir in den Weg. "Wollen sie sich vielleicht zu meiner Verlobten und mir an den Tisch setzten, my Lady?" fragte er und deutete auf einen großen Tisch, an dem viele ältere reichaussehende Leute saßen und in der Mitte eine wunderschöne aber traurig aussehende junge Frau. Die arme Frau, dachte ich und wandte mich dann wieder an den jungen Mann. "Ich bedauere das sagen zu müssen, aber ich bin schon vom Captain eingeladen wurden." sagte ich und deutete auf den Tisch, an dem der Captain und die sechs Offiziere saßen, darunter auch Er. Gefackt freundlich lächelte der junge Mann mich nun an und setzten sich dann wieder neben seine Verlobte, während ich auf den Tisch vom Captain zuging. Gerade als ich mich setzten wollte, stand Er auf und schob den Stuhl zurecht, sodass ich mich hinsetzten konnte (ich hoffe ihr wisst was ich meine). "Dankeschön, Offizier Lowe." "Nennen Sie mich Harold, my Lady." Lächelnd nickte ich ihm dankend zu und der Captain fing an zu sprechen. Doch ich hörte gar nicht zu, denn mein Blick glitt immer zu Offizier Harold Lowe, der offensichtlich auch nicht die Augen von mir lassen konnte. Im nächsten Moment stand ich auf dem Promenadendeck der ersten Klasse und schaute auf den Ozean. Ich trug ein Seidenkleid mit mehreren Schichten und wie immer waren meine Haare kunstvoll hochgesteckt.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich ein mir bekannter junger Mann mit Offiziers Uniform neben mich stellte

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Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich ein mir bekannter junger Mann mit Offiziers Uniform neben mich stellte. "Eine wunderschöne Aussicht, nicht wahr, my Lady?!" sagte er und mit einem gefälschten genervten Unterton sagte ich "Ich habe Ihnen schon mehrmals gesagt, dass Sie mich Saphira nennen sollen!" "Und ich habe Ihnen schon mehrmals gesagt, dass Sie mich Harold nennen sollen!" Wir schauten uns in die Augen und ich verlor mich in seinen. Ein Gefühl von Sicherheit kam in mir hoch und ich hatte das Bedürfnis ihn zu küssen. Im nächsten Augenblick stand ich mit Harold in meiner Kabine, der seine rechte Hand auf meine Wange gelegt hatte und mich liebevoll anschaute. "Ich liebe dich, Saphira und ich möchte mein ganzes Leben mit dir verbringen!" "Ich liebe dich auch, Harold!" gestand ich und im nächsten Moment küsste er mich. Ich erwiderte den Kuss, während ein Feuerwerk in meinem Bauch explodierte. Es war ein zarter und liebevoller Kuss und am liebsten hätte ich die Zeit angehalten. Schon wieder wechselte der Ort. Es war Nacht und ich stand auf dem Promenadendeck. Menschen mit weißen Rettungswesten drängelten sich an mir vorbei und von überall her ertönten Schreie. Vor mir stand ein besorgter Harold, der mich sanft an den Schultern gepackt hatte und mich in ein Rettungsboot tragen wollte. "Harold, ich nehme nur unnötigen Platz weg." sagte ich, während ich meine Hände auf seine Brust gelegt hatte. Verwirrt schaute er mich an und sagte "Du nimmst keinen-" wurde aber von mir unterbrochen, als ich sagte "Ich werde so oder so nicht sterben. Ich bin eine Göttin." Nun sah er mich geschockt und verwirrt zu gleich an und wusste anscheinend nicht was er glauben sollte. "Du hast eine bessere Frau als mich verdient. Eine die Zeit für ihre Kinder und ihren Mann hat und nicht eine wie mich. Ich liebe dich, Harold. Vergiss das nie." verabschiedete ich mich von ihm und rannte dann durch die Menschenmenge davon. Ein unglaublicher Schmerz breitete sich in mir aus und tränen verschleierten meine Sicht. Ich ließ mich an einer Holzwand hinunter gleiten, vergrub meinen Kopf in meinen Beinen und ließ den Tränen freien lauf. Das war der Preis, den man als Göttin bezahlen musste. Du kannst kein menschliches Leben führen. Du kannst nicht heiraten, eine Familie gründen und dann im hohen Alter sterben. So etwas ging als unsterbliche einfach nicht. 

Tränenüberströmt wachte ich auf. Ich lag immer noch in dem Himmelbett in meinen Tempel unterm Bett und trug immer noch das lange weiße Kleid. Das war kein normaler Traum. Das waren Erinnerungen aus meiner Vergangenheit. Auch wenn es schwer war, dachte ich nochmal an die kurze Zeit, die ich mit Harold verbracht hatte. Es war eine schöne Zeit und er war der einzige, nach Oktavian oder auch Augustus, den ich so sehr geliebt hatte. Ich weiß nicht mehr wie lange ich heulend an der Holzwand gelehnt auf dem Promenadendeck saß, aber als das Schiff unter ging, ging auch ich mit ihm unter.

Die jüngste Göttin - Im Bann des ZyklopenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt