Der Wald

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Melissa sagte mir eines Tages, das es in einem Wald in ihrer Nähe spucken soll. Ihre Oma hat es Melissa erzählt, jetzt wollte sie unbedingt mit mir zu diesem besagten Wald gehen um dort zu übernachten. Anscheinend soll dort der Geist eines alten Mannes umhergehen, der zu Lebzeiten einige Frauen auf dem Gewissen hatte. Es konnte ihm aber nie ganz nachgewiesen werden und deshalb wurde er auch nicht verhaftet. Die letzte Frau, die er versuchte zu töten, überlebte den Angriff und schnitt ihm die Kehle durch. Das letzte was er sagte war, das er nicht ruhen werde, bis er diese gewisse eine Frau umgebracht hatte. Ich halte ja nicht gerade viel von solchen Geschichten, denn es sind nur Gerüchte. Am darauf folgenden Tag machte ich mit Melissa ab und zusammen gingen wir zum besagten Wald. Die Bäume standen dicht beieinander, so dass die Sonne nicht ganz durch die Äst schien. Der gesamte Wald wirkte düster. Kein Vogel oder andere Tiere waren zu hören. Mir wurde mulmig und ich fühlte eine eisige Kälte in mir aufsteigen. Zusammen liefen wir tiefer in den Wald hinein. Als wir ein einigermassen gutes Plätzchen gefunden hatten, suchten wir Holz für ein Feuer. Die Schlafsäcke breiteten wir nahe dem Lagerfeuer aus. Wir redeten noch einige Zeit über die besagte Geschichte. Plötzlich hörten wir ein Knacken hinter uns. Wir fuhren erschreckt zusammen und drehten uns um, aber wir sahen nichts. Wieder war da ein Knacken von brechenden Ästen zu hören. Melissa sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. Sie deutete hinter mich und ich drehte mich abrupt um. Da sah ich ihn. Er war gross, hager und hatte ein Messer in der rechten Hand. Böse grinste er mich an und sagte mit tiefer Stimme ,,Sie ist die nächste!". ,,Nein!" schrie Melissa. Sie stand auf und rannte davon. Ich war zu geschockt von der Gestalt, die ich eben gesehen hatte um mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Der Mann ging an mir vorbei in Richtung wo Melissa wegrannte. Plötzlich hörte ich einen gellenden Schrei. Sofort stand ich auf und rannte los. Ich rief sie beim Namen, keine Antwort. Ich stolperte über etwas und fiel zu Boden. Als ich nachsah über was ich gestolpert war, gefror mir das Blut in den Adern. Melissa lag auf dem kalten Waldboden und sah mich mit glasigen Augen an. Aus ihrem Hals strömte das Blut nur so raus. Ich schrie. Dann wurde alles schwarz um mich herum...

Nervenkitzel - Horror-KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt