Der Traum

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Endlich Wochenende. Heute Nachmittag fahren meine Mutter und ich zu meinem Vater. Er wohnt hundert Kilometer von und entfernt. Ich freue mich riesig ihn nach über zwei Wochen wieder zu sehen. Meine Eltern liessen sich scheiden als ich fünf Jahre alt war. Das ist jetzt schon zehn Jahre her. Nur in den Ferien oder an den Wochenenden sah ich meinen Vater. Und heute war wieder so ein super Tag. Aufgeregt stieg ich ins Auto und rief zu meiner Mutter ,,Mama, komm schon. Beil dich!". Eilig kam sie auf mich zu. ,,Bin ja schon da. Ich musste noch unsere Sandwiches holen. Aber jetzt bin ich bereit". Die Fahrt dauert etwas mehr als zwei Stunde, da wir nicht immer auf der Autobahn fahren konnten. Mein Vater wohnt etwas ausserhalb, sozusagen sehr abgelegen. Dort steht nur sein Häuschen, weit und breit nichts ausser Feldern. Als wir an der Autobahn ankamen, begann es heftig zu regnen. Viele andere Autofahrer waren unterwegs und dazu noch Lastwagen. Wie ich es hasste, wenn so viel Verkehr herrschte. Meine Mutter wollte gerade einen Mini überholen, als es geschah. Der Mini machte plötzlich eine Vollbremsung und schlidderte zu unserer Fahrspur rüber. Meine Mutter versuchte noch auszuweichen, es gelang ihr aber nicht. Der Mini rammte unseren Wagen so heftig das wir ungebremst in die Leitblanke rasten. Ich fing an zu schreien und krallte mich an meinem Sitz fest. Der Wagen überschlug sich mehrmals und landete auf der Gegenfahrbahn. Kurz darauf rammte uns ein LKW und schleifte unser Auto quer über die Fahrbahn. Eine Eisenstange, die sich vom LKW Anhänger gelöst hatte, schoss durch unsere Windschutzscheibe und durchbohrte den Kopf meiner Mutter. Ihre halbe Hirnmasse verteilte sich auf ihrem Oberkörper und das Blut floss nur so raus. Eins ihrer Augen löste sich aus ihrem Gesicht und rollte auf ihren Schoss. Wieder schrie ich. Immer wieder schrie ich.

Schweissgebadet wachte ich auf. Gott sei Dank, nur ein Traum dachte ich mir. Heute fahren wir zu meinem Vater. Nach dem Frühstück zog ich mich an und lief zum Auto. Jetzt bekam ich ein Déjà-vu Gefühl. Ich stieg ein und rief zu meiner Mutter ,,Mama, komm schon. Beil dich!". Eilig kam sie auf mich zu. ,,Bin ja schon da. Ich musste noch unsere Sandwiches holen. Aber jetzt bin ich bereit". Oh mein Gott! Jetzt wusste ich dass es kein Traum war...

Nervenkitzel - Horror-KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt