Der Friedhof

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Seit einem Jahr sind Ben und ich ein Paar. Wir haben vieles Gemeinsam, so zum Beispiel auch das Unheimliche. Wir lernten uns auf einer Beerdigung kennen. Damals war sein Onkel gestorben und gleichzeitig meine geliebte Cousine. Das war irgendwie komisch, dass zur gleichen Zeit zwei Beerdigungen stattfanden. Heute war es ein Jahr her und wieder trafen wir uns auf demselben Friedhof. Zusammen gingen wir zuerst zu seinem Onkel. Ben legte Blumen nieder. ,,Ich vermisse ihn sehr. Weisst du, er war der tollste Onkel den ich mir wünschen konnte" sagte Ben traurig. Ihm rannen die Tränen runter und ich umarmte Ben fest. ,,Nicht weinen. Jetzt geht es ihm ja besser, er hat keine Schmerzen mehr". Ben nickte stumm. Wir liefen weiter zum Grab meiner Cousine. Auch ich legte ihre Lieblingsblumen nieder. Ich stand einfach an ihrem Grab und hing meinen Gedanken nach, als mich Ben aus den Grübeleien holte. ,,Die würden ihr bestimmt gefallen". Auch ich nickte nur Stumm. ,,Wollen wir uns dort drüben auf eine Bank setzen?" fragte Ben vorsichtig. ,,Ja, gern". Wir redeten über unsere Geliebten die von uns gegangen waren und vergassen komplett die Zeit. ,,Es wird dunkel. Ich denke wir sollten langsam nach Hause" meinte ich. ,,Ja gehen wir" erwiderte Ben. Als wir an einem Grab vorbeikamen, hatte ich plötzlich ein komisches Gefühl. Ich drehte mich zum Grabstein und lass was darauf geschrieben stand. Es war merkwürdig, das Grab kam mir so bekannt vor, ich wusste aber nicht woher. Wir wollten gerade weiter gehen, als sich der Grabstein etwas Bewegte. Er bewegte sich immer weiter nach hinten, bis er plötzlich umfiel. ,,Was zum Teufel?!" fragte Ben erschrocken. Die Erde lockerte sich etwas und eine knochige Skelett Hand kam zum Vorschein. ,,Weg hier!" rief ich Ben entgegen. Aber es war zu spät. Die Hand hatte sich schon um Bens Fuss geschlungen und hielt ihn so fest das er nicht fliehen konnte. Ben versuchte sich zu befreien, vergebens. Ich reichte ihm meine Hand, so dass er sich daran festhalten konnte. Aber leider zog er mich mit zu sich hin, was ich so nicht beabsichtigt hatte. Immer tiefer wurde Ben hinunter in die Erde gezogen und ich mit ihm. Denn ich konnte mich nicht mehr lösen von Bens Hand, es war fast so, als wären wir zusammen geklebt worden. Immer tiefer hinein in die Modrige Erde, bis mir schwarz vor Augen wurde und ich nichts mehr mitbekam...


Nervenkitzel - Horror-KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt