ein schwerer Verlust

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Verblüfft und verständnislos sah Lya auf das, was von Felix übrig war, hinab. Sie hatte erwartet Rex zu finden und nun stand sie vor ihrem Peiniger aus Schultagen. Sie wusste, was passieren würde wenn herauskäme was er ihr angetan hatte. Sie wäre endgültig die Hauptverdächtige und es wäre nur eine Frage der Zeit bis sie verhaftet werden würde. Immerhin waren die Beweise erdrückend. Misstrauisch musterte Detective Cahill sie. "Sie kennen Officer Weston?" Sie nickte. "Wir waren in einer Klasse in der Schule", sagte sie wahrheitsgemäß. Es würde nur verdächtig wirken, wenn sie nun leugnete ihn zu kennen. Detective Cahill nickte, offenbar zufrieden mit ihrer Antwort.

Dann nahm er sein Handy und informierte knapp und sachlich die Beamten im Polizeirevier und gab ihnen die Anweisung auch die Spurensicherung herzuschicken. Ein ungutes Gefühl machte sich in Lya breit. Was war, wenn Spuren von ihr am Tatort zu finden waren? Energisch schüttelte sie den Kopf. Sie war nur mit Alex zusammen da gewesen, es war ausgeschlossen dass es da Spuren von ihr gab. Sie versuchte das ungute Gefühl mit aller Macht zu ignorieren, es hatte ja doch keinen Zweck sich verrückt zu machen.

Nach einer halben Stunde intensiver Befragung durfte sie gehen und es war als ob ein riesiges Gewicht von ihren Schultern genommen war. "Hey Alex, ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt da er seit einiger Zeit sehr still war. "Ja ja, ich denke nur nach..." Sie sah ihn abwartend an. "Naja es gibt so viele Dinge, die auf dich hindeuten.", erklärte er. Lya schnaubte. "Echt jetzt, Alex?! Ist das dein Ernst?" Er hob kurz seine Hand um sie zum Schweigen zu bringen. "Was ich meine ist, dass es sein könnte dass dir jemand was anhängen will wenn du es wirklich nicht warst." Als er ihren bösen Blick bemerkte setzte er hastig hinzu: "Was ich dir ja auch glaube!"

Lya verzog nachdenklich das Gesicht. Was Alex sagte macht zwar irgendwie Sinn, aber: "Woher soll jemand von den Kapiteln wissen? Ich habe sie noch nicht Mal veröffentlicht! Und vor allem warum sollte mir jemand sowas anhängen? Ich bin zwar nicht der beliebteste Mensch, aber so sehr hasst mich nun auch wieder keiner, und ein anderes Motiv gibt es nicht." Hilflos und verwirrt sah sie Alex an. Dieser wirkte ebenfalls im Gedanken versunken. Ihr fiel plötzlich auf, dass dabei seine Grübchen an den Wangen deutlich stärker hervortraten. Rasch lenkte sie ihre Gedanken wieder in eine andere Richtung und war heilfroh, dass Alex nicht in der Lage war Gedanken zu lesen. "Okay, wie wäre es wenn ich heute Abend bei dir vorbeischaue und wir den Fall nochmal genau bis ins Detail durchgehen?" Lya nickte knapp. "Komm einfach um acht vorbei."

Lya wartete an diesem Abend, aber selbst als es schon beinahe Mitternacht war, kam Alex einfach nicht. Entschlossen fuhr sie zu seiner Wohnung um ihn zur Rede zu stellen. Sie war froh dass er ihr Mal bei einem Treffen seine Adresse gegeben hatte. Es war ein schon etwas in die Jahre gekommenes Hochhaus, das seine beste Zeit schon lange hinter sich hatte und selbst damals war es keine Schönheit gewesen. Lya ging hinein und legte sich im Kopf schon zurecht was sie ihm sagen wollte, als ihr Herz beinahe stehen blieb. Seine Wohnungstür stand halboffen. Mit einem mulmigen Gefühl betrat sie die Wohnung. "Alex?", rief sie. Doch niemand antwortete. Sie ging rasch immer weiter in die Wohnung hinein. Als sie in seinem kleinen Wohnzimmer angekommen war, sah sie etwas, dass sie noch Jahre später verfolgen würde. Erschrocken schrie sie auf. Auf dem Boden lag in einer Blutlache Alex. Mit zittrigen Fingern wählte sie den Notruf während sie immer weiter auf Alex zuging.

Auch als der Notarzt eine Viertelstunde später ankam rührte sie sich nicht vom Fleck. Erst als Alex auf eine Trage gelegt wurde kam Leben in sie. Wie mechanisch folgte sie den Sanitätern und ehe sie es sich versah war sie auch schon im Krankenhaus. Es roch stark nach Desinfektionsmittel, Blut und Krankheit, ein Geruch den sie noch nie gut vertragen hatte aber gerade heute wurde ihr davon erst Recht schlecht. Verzweifelt versuchte sie gegen die Übelkeit anzukämpfen. Die Sorge um den Knallkopf machte sie noch wahnsinnig. Da kam auf einmal Detective Cahill auf sie zu. Kurz war sie verwirrt, wann war der denn hier aufgetaucht? "Sie müssen mich begleiten!", sagte er ernst und ohne ihre Reaktion abzuwarten ging er voran. Mit weichen Knien folgte sie ihm.

A/N *Duckt sich vor Tomaten die geschmissen werden* Ich weiß, ich weiß euer Alex... Aber ich konnte nicht anders😅
Dieses Kapitel ist glitzerfurz für ihre lieben Kommentare und die konstruktive Kritik gewidmet ❤️

Cursed BookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt