Survive | 30th Hunger Games (German ThG FanFiction) [Abgeschlossen]

Kapitel 7 (Isabèlle)

Isabèlle's Sicht:

Einatmen. Ausatmen. Immer wieder tiefe Atemzüge. Ganz leicht, oder nicht? In diesem Moment scheint es mir, als wäre genau das das komplexeste der ganzen Welt. Der Tag der Einzeltrainings vor den Spielemeistern. Ich befinde mich in einem recht kleinen Raum, hinter mir befinden sich mehrere Bänke, auf denen sich die anderen Tribute befinden. Neben mir Evgeny, welcher sich angeregt mit Sebastian unterhält. Ich sehe mich um, leicht zitternd. Mein Blick bleibt an James hängen, welcher mich mit seinen Blicken durchbohrt. Einen Moment lang treffen sich unsere Blicke. Ich versuche, ihn zu lesen, wozu ich den Kopf schief lege und die Augen etwas zusammenkneife. Was kann er, wer ist dieser relativ kleine, doch muskulöse Junge? Einer von denen, die ich echt nicht einschätzen kann. Meine Augen schweifen weiter durch den Raum, ich sehe Cornelia, die sich mit den Händen durch die Haare fährt. Schätzchen, die Spielemacher interessiert nicht, wie du aussiehst, sie interessiert dein Können. Daneben sitzt Ruby, welche scheinbar einen ähnlichen Plan hat wie ich; Tribute beobachten. Ich schaue weiter zu Felix, welcher sich neben Schahad befindet und gegen die Wand starrt. Auch so jemand, dem ich wenig entnehmen kann. Beim Training wollten viele der Nicht-Karrieros mit ihm reden. Er scheint eine Taktik zu haben, sowie viele mögliche Verbündete an seiner Seite. Es könnte sich eine Allianz gegen uns bilden. „Hör zu, Isab-", beginnt Evgeny neben mir, als plötzlich die Lautsprechanlage erklingt. „Distrikt 1, Isabèlle DuMonde". Evgeny sieht mich grinsend an. „Zeig's denen", flüstert er mir zu, als ich aufstehe und zur eisernen, schmalen Flügeltür gehen möchte, die sich fast genau vor mir befindet. Ich wende einen letzten Blick nach hinten und sehe, wie der Junge aus 8, ich glaube Shawn, ein „Viel Glück" mit seinen Lippen formt, während er mich ansieht. Ausdrucksloses Gesicht seinerseits. Ich drehe mich wieder um und merke, wie sich meine Mundwinkel langsam nach oben bewegen. Isabèlle, er ist kein Karriero, vergiss es. Er hofft nur, dass ihr ihn in eure Allianz aufnehmt. Mehr wollen sie doch alle nicht. Teils gedankenverloren betrete ich eine große Halle. Ich sehe mich um, in der Hoffnung, Messer zu erblicken. Schnaufen vor Erleichterung, als ich sie erblicke. „Also", beginnt ein extravagant gekleideter Herr mittleren Alters, glänzend weiß-glatte Haare. „Bitte, fang doch an." Ich band mir einen Zopf. Camille sagte immer, das käme gut an. Ich greife nach zwei der 10 Messern, welche dort sorgfältig präpariert und sortiert auf einem gläsernen Tisch liegen. In minimalem Zeitabstand werfe ich beide auf eine der drei Zielscheiben. Beides Treffer, einer von beiden direkt ins Schwarze. Ich fange an zu grinsen, als die Spielemacher bescheiden applaudieren. Lasst uns die Show beginnen. Ich werfe ein Messer nach dem anderen, mal mit geschlossenen Augen, mal mit einer Drehung, aber alle recht schnell hintereinander. Viele davon gehen ins Schwarze, wenige knapp daneben. Als ich fertig bin, drehe ich mich, noch breiter grinsend, zu den Spielemachern und sehe diese erwartungsvoll an. Von einigen bekomme ich anerkennende Blicke, von anderen Applaus oder ein Nicken. Ich werde herausgeschickt, wo mich direkt Chair empfängt. „Und, wie war es? Hast du ihnen deine Würfe gezeigt? Wie waren die Reaktio-" Ich lege ihm meinen Finger auf den Mund und deute auf die anderen Mentoren und Kapitolsbeauftragten, welche ebenfalls in unserer Nähe standen. „Lass uns auf Evgeny warten, dass erklär' ich dir alles ausführlich, Miss Ungeduld", sage ich schmunzelnd, woraufhin er eine beleidigte Grimasse zieht, sich jedoch ein leichtes Lachen nicht verkneifen kann.