Stay // Chaelisa

3.

Über die Augen reibend begab ich mich in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Währenddessen ließ ich die Mailbox meines Handys, welches auf dem Esstisch lag, abspielen.

"Lisa, geht es dir gut?" Laute Musik lief im Hintergrund. "Kai hat jedem erzählt, du wärst Kookie fremd gegangen. Stimmt das?"

Ein piepen war zu hören, welches Signalisierte, dass die Memo vorüber war.

"Lisa, ich schwöre dir, ich werde dich umbringen. Ich war bis zum Ende auf deiner Seite. Bis zum Ende! Aber das? Du hast nicht ernsthaft meinen Bruder gefickt. Ist das dein ernst?!"

Ein piepen. Mit einer Hand hollte ich eine Schüssel hervor während ich mit der Anderen nach der Milch griff.

"Lisa, wo zum Fick bist du? Ich hasse dich! Hast du gehört? Ich hasse dich! Du bist für mich gestorben."

Mit der mit Müsli und Milch befüllten Schüssel und einem Löffel setzte ich mich an den Tisch.

"Es liegen keine weiteren Nachrichten vor." Gab die robotorartige Stimme von sich.

"Du kennst die Wahrheit." Sagte Rosé, welche gegen über von mir saß. "Das bringt mir nichts, wenn mir keiner glaubt." Kommemtierte ich monoton.

"Ich glaube dir."

Sagte Rosé. Eine Träne kullerte mir über die Wange.

"Aber du bist nicht echt."

Hauchte ich und wischte mir mit dem Saum meines Ärmels über das Gesicht. Und da war sie auch schon wieder verschwunden.

Nicht echt.

Sie war nicht echt.

Weitere Tränen strömten über meine Wangen. "Was ist denn mit dir passiert?" Ich zuckte so hart zusammen, dass ich das bischen Milch, welches auf meinem Löffel war, über den kompleten Tisch verschüttete.

"Jennie, erschreck mich doch nicht so." Hauchte ich und wischte mir nochmal über das Gesicht. "Tut mir leid. Ist alles inordnung?" Fragt sie und beäugte mich. "Ja, klar." Schniefte ich. "Wenn du das sagst." Ein skeptischer Unterton lag in ihrer Stimme. Trozdem bohrte sie nicht weiter nach.

"Wie war denn die Party?" Stellte sie auch schon die nächste Frage. Damit auch die Schlimmste. "Prima." Sagte ich und stopfte mir ganz viel Müsli auf einmal in den Mund.

"Du weist, dass ich es früher oder später erfahren werde, falls etwas passiert ist?" Sagte Jennie während sie sich einen Kaffee machte.

"Wieso bist du überhaupt so früh auf? An einem Sonntag?" Wechselte ich das Thema anstatt auf ihre Frage einzugehen.

Ich liebte meine Schwester, wirklich, aber manchmal war sie dann doch zu führsorglich.

"TaeTae und ich gehen auf ein Date." Fing sie sofort an zu schwärmen und ich gab mir innerlich ein High Five. Thema wechseln perfekt gemeistert! "Jennie, du bist seit, wie lange, zwei Jahren mit ihm zusammen und nennst ihn nochimmer TaeTae?"

Lachte ich woraufhin meine Schwester schmollte. "Was, du bist doch bloß neidisch darauf, dass er und ich schon so lange zusammen sind im Gegensatz zu dir und Jungkook!" Lachte sie und versetzte mir damit ohne es zu wissen einen tiefen Stich in's Herz.

"Jennie." Sagte ich mit ernster Stimme wofür ich sofort ihre Aufmerksamkeit erlangte. Na, dann. Früher oder Später hätte sie es eh herrausgefunden.

"Das mit Kook- Jungkook und mir ist vorbei." Sagte ich woraufhin ihr zuvor siegessichere Grinnsen in sich zusammenfiel. "Ohgott, Lisa es- es tut mir so leid. Ich wusste nicht-" "Schon ok." Unterbrach ich sie.

Sofort wollte sie noch etwas sagen, doch da ertönte auch schon das Klingeln der Haustür. Einmal in meinem Leben schien das Schicksal auf meiner Seite zu stehen.

"Das muss TaeTae sein. Wenn ich wieder zurück bin, können wir uns einen schönen Abend mit Eiscream und all dem Drum und Dran machen, versprochen!" Sagte sie und drückte mich kurz. "Schon gut, viel spaß!" Erwiederte ich und da war sie auch schon weg.

"Du musst es ihr sagen." Da war sie wieder. "Das kann ich nicht." Seuftzte ich. "Doch kannst du." Wiedersprach mir Rosé. "Sie wird mich hassen." Warf ich ein.

Rosé schüttelte mit dem Kopf. "Nein, wird sie nicht. Sie ist deine Schwester und wird es verstehen. Sie wird dir glauben." Ich lachte. "Bringt doch eh' nichts." Sagte ich und nahm noch ein Löffel meines Müslis.

Den Rest des Tages verbrachte ich damit, etwas für die Schule zu lernen und zu faullenzen.