Das Mädchen vor mir scheint leer. Ihr Blick ist schwarz, gesenkt und verloren in Welten, die mir unerreichbar scheinen. Ihr Haar glänzt matt im Schein der Lampe. Ihre Schultern hängen schlaff herunter, sie scheinen vom Leben gezeichnet. Ihre Haut wirkt blass, Spuren von zuviel Schmerz, zuviel Trauer. Ein undeffinierbares Gefühl keimt in mir auf, Mitgefühl, Bedauern und Angst. Still hebe ich die Hand, die Sekunden scheinen endlos zu werden, alles geschieht in Zeitlupe. Ich nehme wahr, dass auch sie sich jetzt bewegt, ihr Blick streift meinen, tief schaut sie in meine Augen. Und als ich fast glaube, dass sich unsere Fingerspitzen berühren, stelle ich fest, dass ich auf einen glatten Widerstand treffe. Entsetzt schaue ich hoch, nun mustern mich die schwarzen Augen voller Schreck und ich muss erkennen, dass dieser traurige Blick, mein eigener ist. Umhüllt von dieser leere, Blicke ich wie versteinert in den großen Wandspiegel im Flur meiner Wohnung.