Es.

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Es ist so, dass ich teile, aber nicht alles und nicht mit jedem.

Es ist so, dass ich vergebe, aber nicht alles und nicht jedem.

Es ist so, dass ich Lügen nicht mag, aber trotzdem mit ihnen lebe.

Es ist so, dass ich in einer Menschenmenge stehe und mich allein fühle.

Ich keinen dort sehe, nicht weil niemand dort ist, sondern weil du nicht da bist.

Es ist so, dass ich Kitsch nie mochte, aber das hier ekelhaft kitschig klingt, aber wahr ist:

Manchmal sitze ich nächtelang auf der Fensterbank und schaue hinauf zum Sternenhimmel.

Besonders schaue ich den Mond an, in der Hoffnung du siehst gerade dasselbe wie ich.

Dieser Gedanke tröstet mich über die Zeit hinweg.

Dann fühle ich mich dir etwas nah.

Nicht ganz so allein.

Dann merke ich nicht, wie einsam und wie wenig ich ohne dich bin.

Erst wenn die Sonne aufgeht oder der Himmel zu bewölkt ist, um den Sternenhimmel zu sehen, ist es so, dass es still und so einsam um mich ist, dass ich daran zweifle, dir jemals noch einmal nah sein zu können.

Es ist so, dass ich kein Auge zu bekomme.

Es ist so, dass ich mir einrede, dass 100 oder 200 Tage nicht lange dauern, aber über Jahre tun sie das.

Es ist so, dass ich dich vermisse, es dir aber niemals sagen würde, sondern darauf warte, dass du es tust.

Alaska AnthologieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt