,,Und? Wie hat dein Bruder reagiert?", wollte Riley gespannt wissen und lehnte sich noch mehr nach vorne.
Wir hatten keine Lust auf die Cafeteria, weil dort zu viele waren. Deswegen gingen wir auf den Schulhof und setzten uns auf die Tischtennisplatten. Max war neben mir und sah uns beide gespannt an.
,,Also. Erst hat er mich gerufen. Dann wollte ich in mein Zimmer flüchten, doch dann hat er mich erwischt. Anschließend hat er mir die Kapuze runtergezogen und meine Haare gesehen. Danach forderte er mich auf sich zu ihm zu drehen und er wirkte sauer. Aber später kamen dann seine Kollegen und danach war er ruhig. Also er sprach ruhig.", gab ich knapp von mir und schaukelte mit meinen Beinen hin und her.
,,Ich hätte zu gerne das Gesicht gesehen.", lachte Max und zog sein Handy aus der Hosentasche. Er spielte etwas darauf, aber das war für mich im Moment uninteressant.
,,Wenn meine Eltern das sehen, dann flippen die aus. Selbst Michael hat sich vier Tage nicht blicken lassen, als er sich die haare gefärbt hat. Und zu dem zeitpunkt war er ja schon achtzehn. Nur meine Eltern meinen; ,,Solange du unter mein Dach bist, hab ich alles zu entscheiden.'' "
,,Spießer.", murmelte Max abwesend.
,,Hey Max, kannst du eigentlich ein Bauchnabelpiercing stechen?"
,,Nein. Da musst du zum richtigen Piercer gehen, sorry."
Niedergeschlagen sah ich auf meine Beine und wippte immer noch hin und her. Schade. Ich hätte gerne eins gehabt. Auch wenn man das im Herbst und Winter nicht sehen würde.
,,Und wie ist es mit dem Helix zu schlafen?", brachte mich Riley aus meinen Gedanken.
,,Nicht gerade schön. Ich kann mich nur nach Rechts oder auf den Rücken drehen. Wenn ich dort drauf schlafe, dann tut es weh."
,,Das ist normal. In paar Wochen wird das wieder weg sein."
,,Hoffe ich."
,,Da kommt dein Bruder mit den Idioten.", nuschelte Max und zeigte in eine Richtung.
Erst konnte man die gar nicht erkennen, weil so viele Mädchen dort rum standen und immer wieder aufquiekten, doch als Calum genervt aus dem Kreis rausgehen wollte bildete sich eine Lücke und nun konnte man sie ganz sehen. Sie standen mal wieder am Schulzaun und reden mit den Mädels. Ich kann überzeugt sagen, dass diese Mädels nicht mehr normal sind. Ich mein; das sind ganz normale Jungs, die in die 13. Klasse gehen. Okay, sie spielen in der Schulband und vielleicht sehen die auch gut aus, aber ich werf mich doch nicht an einen Jungen, den ich nicht wirklich kenne und stalke ihn, solange wir Schule haben. Das ist doch nicht normal. Außerdem sind das eh alles Schlampen, die um die Jungs herumstehen.
,,Elisa, hörst du mich? ELISA!", schrie Riley und wedelte mit der Hand vor mir.
,,Häh? was?"
Sie seufzte genervt und nahm mich an den Handgelenk.
,,Gehen wir irgendwo anders hin? Mir wird das zu laut.", sprach sie sichtlich genervt und nickte zu der Menge zu.
,,Ja klar. Lass zum Basketballplatz. Dort ist eh niemand. Außer vielleicht die neuner."
,,Max, kommst du mir?"
,,Ja okay."
Wir gingen also los, mussten aber stoppen, weil uns die Menge den Weg versperrte.
,,Tja, jetzt müssen wir wohl oder übel dort durch gehen."
,,Erinnere mich daran, dass ich mir eine Atemmaske zulege. Mein Gott, man kann schon das ganze Parfüm von hier aus rechen.", sagte Max und wedelte mit der Hand vor seiner Nase.