| Kapitel 10 |

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Was bisher geschah:
Die Luft ist mir weg, doch ich versuche nicht wie wild zu zappeln. Langsam wird alles schwarz und ich schliesse meine Augen, bis eine Hand mich plötzlich hinauszieht und mich in den Arm hält. Als ich meine Augen ein wenig öffne, erkenne ich Hoseok und wie er mich mit Tränen in den Augen anstarrt. „Tue das nicht Evie", flüstert er und drückt mich an sich. Ich schliesse ruhig meine Augen und lasse mich von ihm umarmen.

Freitag 02:20 5.1.21 Tae pov.
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Schweratmend taumle ich durch den dunklen Raum mit den vier brennenden Kerzen. Ich bekomme meine Augen kaum noch offen, muss an dem Zeug liegen welches XXX mir in den Hals gespritzt hat.
„Verdammt", murmle ich vor mich hin und versuche mich an der Wand zu stützen doch ich kriege es nicht hin und stolpere über meine eigenen Beine.

Schon liege ich keuchend auf dem Boden und bewege mich nicht. Ich habe keine Kraft aufzustehen also bleibe ich einfach mit der Stirn auf dem kalten Boden liege. Ich bin hellwach, muss meine Augen jedoch ständig schliessen. Für einen Moment bleibe ich mit geschlossenen Augenliedern liegen und versuche nicht die Fassung zu verlieren.

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„Mama! Können wir raus spielen? Bitte!!",
Sie verdreht nur ihre mit Augenringen verzierten Augen und starrt weiter Löcher in die Luft.
„Taehyung", ertönt plötzlich die Stimme meines Papas „Mama mag gerade nicht spielen".

Mir ist bewusst, dass Mama nicht spielen will doch mit wem soll ich denn sonst spielen wenn sie nicht kann und Papa immer mit Arbeit beschäftigt ist?

Da wendet sich ihr Blick und sie sieht Papa direkt in die Augen „hilf ihm sich was anzuziehen, wir gehen raus". Sofort zaubert es mir ein lächeln auf den Mund und ich hüpfe wie wild hoch und runter. Papa scheint jedoch keine Freude zu haben, denn er sieht sie nur erstaunt an und wendet sich erst nach einpaar Minuten zu mir.

Schnell renne ich die Treppen hoch und rufe aufgeregt nach Papa „komm komm wir müssen uns schnell bereit machen!". Er zögert keine Sekunde und kommt hoch um mir beim anziehen zu helfen, da ich noch Schwierigkeiten damit habe.

Wir verlassen alle gleichzeitig das Haus. Ich zuvorderst und mit einem grinsen im Gesicht. Papa in der Mitte mit einem normalen Gesichtsausdruck und Mama zuhinterst. Sie sieht nur ins Leere also beschliesse ich mich, zu ihr zu rennen und ihre Hand zu nehmen.

Sie sieht langsam zu mir und lässt mich ihre Hand halten, was sie mich schon lange nicht mehr lassen hat. „Gehen wir in den Park? Oder vielleicht in die Stadt?", als Kleinkind bin ich so aufgeregt wenn ich nach einer Zeit wieder mit Mama und Papa raus kann. „Wir laufen durch einen speziellen Weg", sagt Papa in einem spannenden Ton und lässt mich staunend den Weg beobachten.

Da halten wir plötzlich an, da vor uns ein Gleis steht und die roten Licher des Warnsignals anfangen zu Blinken. Mama lässt langsam meine Hand los und bittet mich Papas Hand zu halten.
Natürlich tue ich das und beobachte wie sie zu den Gleisen läuft.

„Papa was macht Mama da?", frage ich verwirrt und sehe zu ihm hoch, doch er gibt mir keine Antwort sondern sieht nur zu Mama hin, die jetzt mitten auf den Gleisen steht. Da ertönt plötzlich ein lautes Hupen und ich sehe wie der Zug auf sie zufährt. „Papa da kommt ein Zug! Mama muss da runter!", rufe ich nun laut „MAMA GEH DA RUNTER!". Ich schreie so laut ich kann aber leider nicht rechtzeitig, denn sie wird von dem Zug erfasst und zerstückelt. „MAMAAAA!".

Schnell nimmt mich Papa in den Arm und drückt meinen Kopf an seine Brust. Mein Herz rast wie wild und meine Augen füllen sich mit Tränen.
Warum habe ich sie nicht weggezogen?
Ich hätte sie mit Papa bestimmt noch wegstossen können.

Es ist meine Schuld!
MEINE SCHULD!
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Schweissgebadet erhebe ich mich und spüre wie mir die Tränen meine Wange runter kullern. Sofort machen ich mich klein und drücke meinen Kopf an meine Knie, damit niemand sehen kann wie fest ich gegen meine Emotionen ankämpfen muss.

Und? Wie geht es dir jetzt?", höre ich XXX fragen, erhebe jedoch meinen Kopf nicht und gebe keinen Ton von mir. „Wenn du in unserer Gruppe mitmachen willst, musst du lernen gegen deine Emotionen zu kämpfen. Du darfst keine Gefühle spüren Tae95".

Ich kann nicht anders als zu schluchzen und die Augen zuzukneifen. „Es ist deine Schuld! Komm damit klar!", faucht er und zieht mich an meinen Haaren hoch. „Dein Vater wusste was sie vorhat, hat sie aber nicht gerettet also ist er auch schuld".

Ich und mein Vater sind Schuld.
Wir beide sind daran Schuld.
Mom ist wegen uns tot.

Mom ist wegen uns tot

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Blackcode| Das Spiel lässt nicht locker (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt