Mit den Händen in den Hosentaschen lief ich durch den Park und dachte darüber nach, was ich jetzt am besten machen sollte. Einerseits hatte ich die Band schon irgendwie lieb gewonnen. Wenn ich bei ihnen bleiben würde, hätte ich endlich so etwas wie eine Familie. Aber ich wollte mich auch nicht aufdrängen. Ich wollte sie nicht ausnutzen. Und das würden ihre Fans bestimmt denken, wenn sie erstmal Wind von der Sache bekommen. Ich wusste echt nicht was ich machen wollte. ´Familie´ oder doch abhauen, um diese nicht aus zu nutzen? In diesem Moment kamen mir Erinnerungen hoch.
Flashback
Ich saß auf einer Parkbank und konnte direkt in das Haus gegenüber gucken. Das Zimmer zur Straße war ein Kinderzimmer, in welchem zwei kleine Kinder spielten. Sie waren in meinem Alter. Vielleicht drei oder vier Jahre alt. Am liebsten hätte ich mitgespielt, doch stattdessen saß ich hier draußen. Alleine, im dunkel und es war kalt. Sehr kalt. Die Mutter der Kinder kam ins Zimmer und sagte etwas zu ihnen. Das Mädchen stand sofort auf und legte sich in ihr Bett mit der Prinzessinenbettwäsch. Der Junge jedoch verschränkte trotzig die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. Die Mutter lachte, hob den Kleinen hoch und legte ihn in sein Bett. Sie deckte ihn zu und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Ich legte mich auf die Bank und beobachtete weiter die Familie. Gerade verließ die Mutter das Zimmer. Im Türrahmen drehte sie sich nochmal um und betrachtete liebevoll ihre Kinder, welche mittleiweile die Augen geschlossen hatten und friedlich einschlummerten. Dann verließ die Frau das Zimmer und ließ die Tür leicht angelehnt, sodass noch etwas Licht ins Zimmer viel. ´Bitte komm zu mir. ‘sprach ich in Gedanken. ´Bitte deck mich auch zu und sehe mich so liebevoll an. ´ Stumm rollte mir eine Träne die Wange herunter, welche ich wegwischte. Ich wollte doch nur jemanden, der mich auch lieb hat. Jemanden an den ich mich kuscheln kann, wenn es mir schlecht geht. Jemanden, mit dem ich lachen kann und der mich meine Sorgen vergessen lässt. Doch das werde ich nie haben. Ich werde nie eine Familie haben. Meine leibliche Familie wollte mich nicht. Wieso sollte mich dann jemand anderes haben wollen? Zitternd vor kälte weinte ich mich in einen unruhigen Schlaf.
Flashback ende
Und in diesem Moment wurde mir klar, dass mir die Jungs genau das gegeben haben, was ich immer wollte: Ein Zuhause. Sie haben mich aufgenommen, mir essen gegeben. Aber am wichtigsten war, dass sie wie eine Familie zu mir waren. Ich konnte mit ihnen lachen und Niall hatte mich ins Bett getragen, als ich auf dem Sofa eingeschlafen war. Außerdem ist er bei mir geblieben, als ich ihn darum gebeten hatte. Meine Entscheidung war gefallen und ich machte mich zielstrebig auf den Weg zurück. Als ich die Tür unbemerkt öffnete, ertönte ein greller Schrei von oben. „AHHHH!!!! WER WAR DAS??“. Ein wutentbrannter Harry stand am oberen Treppenabsatz und zeigte auf seine haare, in welcher meine Rache klebte. Ich versuchte vergeblich mir ein Lachen zu verkneifen. Doch stattdessen kugelte ich mich vor Lachen auf dem Boden. Auch die Anderen, welche mittlerweile in den Flur gekommen waren, lachten sich schlapp. „DU.“, Harry zeigte mit einem Finger auf mich, während er nur mit einem Handtuch um der Hüfte die Treppe runter kam. „Oh oh“, alarmiert sprang ich auf und rannte lachend nach draußen. Er würde mir wohl kaum mit nichts weiter als einem Handtuch bekleidet nach draußen folgen, oder? Doch zu früh gefreut, denn als ich über meine Schulter sah, rannte mir der Lockenkopf mit einem fiesen Grinsen auf dem Gesicht und seiner Gelflasche in der Hand hinterher. Dieser Anblick war so lustig, dass ich glatt wieder einen Lachflash bekam und anhalten musste. Ich krümmte mich vor lachen, als Harry vor mir zum stehen kam. „So das war also deine Rache ja?“ „W…Wie du aus…aussiehst. Hahaha“, ich wischte mir die Lachtränen aus den Augen und sah zu ihm auf. Dieser lachte fies: „Na dann wollen wir mal sehen wie dir deine Rache so gefällt.“. Mit diesen Worten leerte er die Flasche über meinem Kopf auf und wuschelte mir mit seinen Händen durch die Haare, sodass die Eimischung gut verteilt wurde. Angeekelt quiekte ich auf und sprang einen Schritt zurück: „Uäää. Harry lass das. Das ist ja ekelhaft.“ „Selber Schuld. Wegen dir muss ich nochmal duschen.“ Und so stolzierte er zurück ins Haus. Ich folgte ihm schmunzelnd. Im Wohnzimmer traf ich auf Liam und Zayn, welche GTA zockten. Ich warf mich neben Zayn aufs Sofa und fragte: „Wo sind Niall und Louis?“ „Niall ist in der Küche und Louis in seinem Zimmer. Glaub der Skypt mit Eleanor.“, sagte Liam ohne aufzusehen. „Achso. Danke.“, ich stand auf und ging in die Küche. Dort fand ich tatsächlich einen kauenden Niall. „Was ist du denn jetzt schon wieder?“, lachte ich und setzte mich gegenüber von ihm an den Küchentisch. „Eyy. Das letzte mal das ich was gegessen hab war vor zwei Stunden. Ich bin am verhungern. Und es ist ein Donut.“, rechtfertigte er sich. Ich verkniff mir ein Kommentar und beobachtete den Blonden, wie er genussvoll den Donut futterte. „Wie hast du dich jetzt eigentlich entschieden.“, fragte er mich, während er sich die Schokolade von den Fingern leckte. „Ich bleibe.“, sagte ich langsam, während ich seine Reaktion genauestens beobachtete. Seine Augen weiteten sich überrascht. Dann sprang er freudig auf und umarmte mich fest: „Yey. Meine kleine Cloe bleibt bei mir.“ „Ist ja gut Niall. Iiih jetzt lass mich doch mal los. Deine Finger sind noch voll Sabber.“ Ich versuchte mich aus seiner Umarmung zu befreien, doch er war zu stark. Als er mich endlich losließ hüpfte er mit den Händen klatschend ins Wohnzimmer zu Liam und Zayn. Dort verkündete er freudestrahlend: „Cloe bleibt bei mir.“ „Du meinst bei uns.“, verbesserte Zayn und kam genau wie Liam auf mich zu. Die Beiden schlossen mich genau wie Niall vorher in ihre Arme. „Wir freuen uns dass du hier bleibst.“ „Ich freu mich auch.“ „Ich hab euch doch gesagt, dass sie sich für uns entscheidet.“, ertönte eine stolze Stimme von der Tür aus. Louis stand im Türrahmen und grinste mich an. Mir ausgebreiteten arme rannte er auf mich zu, sodass wir Beide glatt zu Boden vielen. Doch dies störte ihn relativ wenig, denn er kuschelte sich nur an meine Brust, während ich ihm unbeholfen den Rücken tätschelte. „Was ist den hier los?“, hörte ich Harrys tiefe Stimme fragen. „Cloe bleibt hier.“, verkündete Niall stolz. Louis stand von mir auf und reichte mir seine Hand, welche ich dankbar annahm. Ich war gerührt, dass sich die fünf so sehr freute, dass ich hier bleiben würde. Alle lächelten mich an. Ich war mir sicher die Richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich hatte nicht nur ein Zuhause gefunden, sondern auch eine Familie.
YOU ARE READING
On the Street
FanfictionEs heißt das die Straße einen verändert. Manche Kämpfen um zu überleben.Andere haben sich schon aufgegeben. Manche werden taff,mutig und wieder andere werden schweigsam,vertrauen niemandem. Ich weiß nicht wie sehr mich die Straße verändert hat,denn...