23. Kapitel (Finale Teil 1)

1.7K 56 2
                                    

Später in der Nacht wagten wir fünf uns den nun völlig ruhigen Gemeinschaftsraum zu verlassen. Wir zuckten bei jedem Dielenknarren zusammen aus Angst, dass es einen Lehrer oder Schüler wecken könnte. Wir hatten schon beinahe das Portrait noch erreicht, als uns eine wohlbekannte Stimme zusammenzucken ließ. "Was habt ihr vor ?" Eine Gestalt drehte ihren Kopf zu uns und im fahlen Mondlicht das durch die Fenster rein schimmerte konnte man die Silhouette Nevilles ausmachen. "Wir wollen Peaches' Tagebuch holen das noch in der Bibliothek liegt. Ähh... Wir wollen nicht dass irgendein Slytherin es findet", versuchte ich schnell eine Antwort zu bilden. "Und außerdem was geht dich das an?", fauchte Peaches leicht gereizt. "Und was ist, wenn ihr erwischt werdet und dabei noch mehr Punkte von Gryffindor verliert? Wir sind dank eurer Drachenaktion auf dem letzten Platz!"  "Wäre es nicht besser wenn du jetzt wieder ins Bett gehst Neville?", versuchte Hermine den Jungen dazu zu bewegen uns vorbei zu lassen, denn er hatte sich mitten in unseren Weg gestellt. Er starrte sie an als wolle er sagen : Hast du noch alle Tassen im Schrank? "Komm schon Neville das verstehst du nicht", wurde jetzt auch Ron ein wenig ungeduldig. "Ihr geht hier nicht raus!", meinte Neville trotzig und erhob beide Fäuste. "Wenn es sein muss würde ich sogar gegen euch kämpfen!"
"Neville, das musst mir glauben das tut mir jetzt furchtbar leid", sagte Hermine niedergeschlagen und deutete mit ihrem Zauberstab auf den Jungen. "Petrificus Totalus!" Ich beobachtete mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu, wie der Junge zu einem steifen Brett wurde und einfach nach hinten umkippte. "Nichts wie weiter, schnell!", drängte Harry und öffnete das Portraitloch. Die fette Dame sah uns ein bisschen seltsam an, doch es schien sie nicht zu stören, dass fünf Schüler abends einfach den Gemeinschaftsraum verließen.

Leider war Neville nicht die einzige Herausforderung diese Nacht. Als wir fast den dritten Stock erreichten, wurde Peeves auf uns aufmerksam. "Ich weiß dass ihr da seid, auch wenn ich euch nicht sehen kann." Ich dankte noch einmal Merlin dafür, dass Harry einer Tarnumhang hatte. Das machte die Sache erheblich leichter. "Peeves, der blutige Baron hat seine Gründe, unsichtbar zu bleiben, flüsterte Peaches heiser. Es war ein lustiger Anblick, als der Poltergeist fast aus der Luft viel. "Verzeihung vielmals, eure Blutigkeit, Herr Baron, Sir", versucht er sich einzuschleimen. Ich bin geschäftlich hier. Bleiben sie heute Nacht fern von hier!", krächzte Peaches. "Das werde ich, ganz gewiss. Hoffe die Geschäfte laufen gut", meinte er noch und schoss davon. "Wie konnte er dich für einen erwachsenen bzw. gestorbenen Mann halten?", kicherte ich. Auch die anderen lachten leise. Bald jedoch verstummt unser Gelächter. Wir waren an der Tür angelangt. Das Problem war, dass sie nur angelehnt war. "Na toll!", zischte Harry. "Snape ist schon an Fluffy vorbei und ich Idiot habe meine Flöte vergessen."   "Lass mich nur machen!", beschwichtigte Peaches ihn. Sie öffnete die Tür und zückte ihren Zauberstab. "Violina." Leise Geigenmusik ertönte und von drinnen erklang das Geräusch dreier riesiger, fallenden Hundeköpfe. Peaches streckt ihren Kopf raus. "Beeilt euch, der Zauber wird nicht ewig halten." Verzaubert lauschte ich der Musik. Ron öffnet sie die Falltür. Darunter empfing uns völlige Dunkelheit. "Ich springe als erstes!", bestimmte Harry. Er schloss die Augen und ließ sich fallen. Ron folgte ihm ohne Zögern. Hoffentlich vielen sie nicht aufeinander! Danach sprang Hermine. Jetzt waren nur noch Peaches und ich übrig. Plötzlich drangen Schreie von unten zu uns herauf. "Peaches, Miri könnt ihr mich hören?", konnten wir Hermines Stimme vernehmen. "Ja!", brüllte ich zurück. "Hier sind Teufelsschlingen, also versucht auch nicht zu lange auf dem Boden aufzuhalten!"
Wingardium Leviosa?", fragte ich Peaches. Sie nickte und wir sprangen zusammen durch die Falltür. Peaches zählt von 3 runter und wir schwangen gemeinsam den Zauberstab.  "Winguardium Leviosa."

"Lass mich ein bisschen runter", bat ich meine Freundin. Konzentriert ließ sie langsam ihren Zauberstab gen Boden sinken. "Incendio!", hörte ich unweit von mir eine Stimme sagen, doch dem konnte ich keine Aufmerksamkeit schenken. Ich ließ nun auch Peaches runter und ihre Füße berührten schließlich als erstes den Boden. Die Teufelsschlinge versucht ihre Knöchel zu umschlingen, aber durch herumhüpfen gelang es ihr, auszuweichen. Gleichzeitig konnte sie aber auch nicht mehr den Schwebezauber aufrechterhalten. "Uäh!", stöhnte ich, als sich zwei Schlingen mir um den Fuß legten. "Lumos Maxima", löste ich einen Lichtzauber aus und konnte so bewirken, dass die Pflanzen von mir zurückwichen. So schnell ich konnte, rannte ich auf einen steinernen Weg entlang der Wand zu.

Während wir weiterliefen, sprach keiner von uns ein Wort. Aus der Ferne war schon sehr bald ein leichtes Klimpern zu hören. "Das sind ja Schlüssel!", rief ich überrascht aus, als wir einen großen Raum betraten. Das Klimpern, welches wir vorhin gehört hatten kam von den vielen, kleinen geflügelten Schlüsseln, die überall in dem hallenartige Gebilde herumzuschweben schienen. "Dann müssen wir bestimmt den richtigen einfangen", schlussfolgerte Harry. "Es gibt aber nur drei Besen."
"Dann falle ich schon mal weg", rief Peaches und hob ihre Hände schützend vor sich. "Niemand bekommt mich auf einen Besen!" Hermine beschloss auch unten zu warten.
Es war schwierig überhaupt einen Schlüssel einzufangen, denn sie waren extrem schnell und so griffen meine Hände immer ins Leere. Von unten gaben meine Freundinnen Tipps, doch das machte die Sache nicht unbedingt besser. Plötzlich schoss Harry vor und klatschte irgendeinen Schlüssel gegen die Wand. "Probiert ihn aus!", forderte er Hermine und Peaches auf. Mir klappte der Mund auf. Die Tür ging tatsächlich auf. "Drachtastisch", lobte ich den Sucher.

Ich habe mich dazu entschlossen, dass Finale in zwei Teile aufzuspalten. Ich hoffe das ist okay soweit. Ich wollte nämlich nicht, dass es dann ein ellenlanges Kapitel wird und man nach der Hälfte schon eher dazu geneigt ist es zu überfliegen.

Mirijam Tara WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt