Heute war ein normaler Schultag. Meine Eltern dachten, dass ich brav in der Schule sitze, doch heute war ich nicht in der Schule. Ich war auf dem Friedhof.
Früher war dieser Ort fast sowas wie mein zweites zuhause. Ich war oft für mehrere Stunden hier und saß an Matteos Grab. Ich frage mich immernoch wie er das geschafft hat. Er muss das ja schon mehrere Monate lang geplant haben. Je mehr ich glaube ich darüber weiß, desto mehr hasse ich ihn. Also wäre es vielleicht gut,wenn ich nichts weiteres erfahre...
Ich machte mich auf dem Weg zu Matteos angeblichen Grab und setzte mich wie sonst auch auf die Wiese daneben. Ich strich kurz über den Grabstein. Wer auch immer da unten liegt: Ich hoffe du hattest ein Leben ohne Lügen und Intrigen. Hoffentlich hast du dein Leben genossen und warst froh die Menschen um dich herum zu haben..
"Matteo Balsano. 5 Juni 2000 bis 24 Oktober 2018"las ich den Grabstein laut vor und strich wieder über ihn. So ein scheiß Lügner. Dieser verdammte Lügner..
"Luna?"nahm ich im nächsten Moment eine Stimme war. Ich dreht mich um und sah jemanden den ich davor noch nie gesehen habe. Wer ist das? Ich stand auf und ging ein Schritt weiter weg.
"Hab keine Angst. Ich bin Maxi. Ein Freund von Matteo"sagte er. Warte. Ist das sein komischer Australien Freund?"Kommst du aus Australien?"fragte ich ihn und er nickte mir zu. Wusste ich es doch. Er soll mich bloß inruhe lassen.
"Lass mich inruhe"sagte ich und lief mit schnellen Schritten zum Ausgang. Er lief mir hinterher und hielt mich am Arm fest."Wir müssen reden. Können wir bitte reden?"fragte er mich. Ich will nicht mit ihm reden. Ich weiß nämlich,dass es wieder um Matteo gehen wird. Und ich hab kein Bock mehr mit jeden über ihn reden zu müssen. Können die ganzen Menschen nicht mal über mich reden? Mir geht's mit der ganzen Sache natürlich super, aber nein Matteo ist natürlich mal wieder das Zentrum der Aufmerksamkeit. Anders ist man das ja nicht gewöhnt...
Ich weiß nicht warum ich aber dann doch zustimmte mit ihm zu reden. Wir beide gingen vom Friendhof herunter und setzten uns in den nächstgelegenen Park auf eine Bank. Es war still zwischen uns. Ich hasse diese ständige Stille..
"Es war meine Idee und meine Schuld"unterbrach Maxi dann die Stille. Ich schaute ihn an und er schaute mich genauso an ehe er geradeaus schaute.
"Ich hab Matteo eingeredet einfach abzuhauen und alles hinter sich zu lassen. Ich hab mit ihm alles geplant"fing er an zu erzählen.
"Wieso?"unterbrach ich ihn."Du kommst aus so einer Situation niemals gesund wieder heraus. Mein Bruder mussten wegen der scheiße die ich verursacht habe leiden. Ich wollte nicht, dass Matteo den gleichen Fehler macht wie ich. Ausserdem wusste ich wie wichtig ihn seine Familie und seine Freunde sind. Es hätte mir wohl selbst das Herz gebrochen,wenn euch was zugestoßen wäre"erzählte er weiter.
Ich hatte schon von Anfang an das Gefühl, dass Matteo das nicht freiwillig gemacht hat. Das ist einfach nicht Matteo typisch. Trotzdem hätte er sich melden können und mich nicht in den glauben lasse soll, dass er tot ist..
"Er hätte sich bei uns melden können. Er hätte uns sagen können,dass es ihn gut geht. Hat er das gemacht? Nein"sagte ich immer noch genervt.
"Ich hab es ihn verboten"sagte Maxi dann ohne Vorwarnung. Was hat er gerade gesagt? Ich schaute ihn geschockt von der Seite an."Was!? Geht's noch!?"schrie ich auf.
"Komm mal runter" sagte er dann. Dafür kassierte er erstmal eine Backpfeife von mir. Man sollte nie zur genervten Luna sagen, dass sie runter kommen soll."Ich habs nicht anders verdient"fing er an und strich sich kurz über seine Wange.
"Matteo konnte nicht aufhören über dich zu reden. Tag und Nacht ging es nur um dich. Er wollte dich unbedingt anrufen, aber ich hab es ihn verboten. Einfach aus dem Grund, weil du das alles in die falsche Richtung gebracht hättest"sprach er weiter. Ok. Es gibt wohl doch eine Person die ich mehr hasse als Matteo."Ihm ging es echt scheiße. Ich dachte, dass er seine Depressionen in den Griff bekommen hat,aber die ganze Sache hat wohl alles wieder hochgebracht. Er war meistens nur in sein Zimmer. Er wollte nichts Essen und mit niemanden reden. Es ging ihm echt schrecklich"sagte er.
Ich schaute ihn nochmal kurz an und schaute dann wieder gerade aus. Vielleicht haben Matteo und Ich doch noch mehr zu bereden,als ich dachte.
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Briefe an dich 2 ✓
Short Story𝔽𝕒𝕟-𝔽𝕚𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟 Fortsetzung von "Briefe an dich" 𝔹𝕖𝕤𝕥 ℝ𝕒𝕟𝕜𝕚𝕟𝕘: #11 in shortstory