Ich machte mich am gleichen Abend noch auf dem Weg zu Matteo. Es regnete zwar wie sonst was aber das hinderte mich nicht daran zehn Minuten zu Matteo zu laufen. Ich hab wieder so vielen Fragezeichen in meinem Kopf...
Matteo erwartete mich wohl schon, da er schon vor der Tür stand. Ich rannte die letzten Meter zur Tür und ging ins Haus.
"Ich hätte dich auch abgeholt"sagte er und schloss die Tür hinter sich. Ich hatte aufgrund meiner Aufregung nicht mal Zeit meine nasse Jacke auszuziehen. Ich ging mit meinen nassen Socken sofort in die Küche und bemerkte dabei, dass Matteo alleine zuhause war.
"Wo hast du die Briefe her?"fragte ich ihn aufgeregt als er in die Küche kam. Er kam zu mir und stütze sich an der Küchentheke ab. Kann er bitte reden..
"Sie wurden mir geschickt. Sie kamen gestern an"sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. Meine Therapeutin hat ihn doch nicht wirklich die Briefe geschickt oder? Ich habe ihr doch gesagt sie soll sie vernichten...
"Das hast du also die letzten 2 Monate gemacht?Du hast Briefe an mich geschrieben?"fragte er mich leicht amüsiert. Ich wusste schon immer, dass er es lächerlich finden wird. Hat sich meine Vermutung wohl bestätigt. Ich verdrehte meine Augen und setzte mich zusammen mit Matteo an den Tisch.
"Es war Teil meiner Therapie. Hast du sie dir durchgelesen?"fragte ich ihn. Er schaute mich für einige Sekunden einfach nur an und nickte dann.
"Jeden einzelnen. Mehrmals"sagte er kurz."Ich will dir mal einer meiner Lieblingsstellen vorlesen"fing er an und stand auf um eine Kiste zu holen. Er holte einen Brief mit der Aufschrift sieben heraus.
"Ich weiß, dass du jetzt von da oben auf mich schaust und zig Mal wiederholst wie stolz du auf mich bist. Du bist stolz darauf, dass ich nicht den gleichen Weg wie du gegangen bin. Wenn ich erlich bin war es für mich auch nie eine Option. Dein Tod zeigte mir erst wie kostbar das Leben ist. Aber ich bin genauso stolz auf dich. Ich bin stolz darauf, dass du es trotzdem so weit geschafft hast. Das sind wir alle. Selbst wenn du das Gegenteil denkst.."las er vor und schaute mich beim letzten Wort an.Ich hab mir nicht mal die Mühe gemacht meine Tränen zu verstecken. Ich wollte immer,dass Matteo diese Briefe bekommt,damit er weiß wie es für mich war. Doch,dass es dann doch so schlimm für mich sein wird, dachte ich echt nicht..
"Stimmt das? Warst du wirklich stolz auf mich?"fragte er mich und legte den Brief wieder weg. Ich wischte mir kurz unter meine Augen und nickte ihn dann zu.
"Na klar war ich auf dich stolz. Ich bin es immernoch. Ich hab mit Maxi geredet"sagte ich dann."Du hast Was? Wie?"fragte er mich geschockt. So wie es aussieht wusste er garnicht,dass Maxi hier ist. Ups..
"Ich hab Maxi auf dem Friedhof getroffen. Er hat mir alles erzählt. Er hat mir erzählt, dass es alles seine Idee war und du dich bei mir melden wolltest,aber du es nicht durftest"sagte ich. Matteo nickte mir zu und schaute mich an."Ich hab immer nur darüber geredet wie schwer es für uns hier war,aber für dich war es nicht einfacher. Du hattest es wahrscheinlich sogar am schlimmsten von uns allen. Tut mir leid. Ich wollte dir das alles nicht an den Kopf werfen. Ich war einfach zu verletzt. Ich weiß,dass du uns nichts böses wolltest. Du bist kein böser Mensch Matteo"sagte ich und schaute zu Matteo der auch wieder am weinen war. Als wir uns beide weinend sahen fingen wir an zu lachen.
"Wenn ich erlich bin,war einer meiner Lieblingsstellen glaub ich im Brief 12"sagte ich und schob die Kiste zu mir um den Brief heraus zu holen.
"Brief 2 war aber auch ziemlich süß. Das mit den Nudeln werde ich wohl nie vergessen"sagte er und fing an zu lachen.Ob Matteo und Ich je wieder so zusammen finden wie wir davor zusammen gefunden haben, bleibt offen. Das einzige was zählt ist,dass ich meinen besten Freund wieder an meiner Seite habe...und ich könnte nicht glücklicher sein.
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Briefe an dich 2 ✓
Kısa Hikaye𝔽𝕒𝕟-𝔽𝕚𝕔𝕥𝕚𝕠𝕟 Fortsetzung von "Briefe an dich" 𝔹𝕖𝕤𝕥 ℝ𝕒𝕟𝕜𝕚𝕟𝕘: #11 in shortstory