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Daniella P.O.V

„Daniella?!", fragte er besorgt, „Ist alles okay? Du warst schon so lange auf Toilette, ich habe mir Sorgen gemacht. Wieso weinst du?"

Ich wusste nicht was ich antworten sollte.

Ich wollte nicht hier und jetzt erzählen, dass Shawn sich an mich ran gemacht hatte.

Außerdem wusste ich gar nicht wie ich es sagen sollte.

„Daniella", sagte er während er sich zu mir auf den Boden setzte und mich in den Arm nahm.

„Wren, ich möchte nach Hause," sagte ich nach einer Weile.

„Was ist passiert?", fragte mich Wren und ich hörte in seiner Stimme, wie besorgt er war.

„Ich habe Angst dir zu erzählen was passiert ist", flüsterte ich.

„Bist du dir etwa unsicher, ob dass mit unserer Beziehung klappt?", fragte Wren mich traurig.

„Nein, Wren. Du bist mir unheimlich wichtig", sagte ich und er gab mir einen Kuss auf die Stirn.

„Was ist es dann? Sind es meine Eltern?", wollte er wissen.

„Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll," erklärte ich.

„Daniella, sage es mir bitte einfach", bat er mich.

Ich war wieder überfordert.

„Ich glaube Shawn...", versuchte ich zu sagen, jedoch konnte nicht.

„Was ist mit dem? Hat der irgendwas zu dir gesagt?", erwiderte Wren und ich spürte wie sein Körper sich anspannte.

„Ich glaube er wollte, naja wie soll ich das sagen? Ich glaube er hat Interesse an mir gezeigt," brachte ich dann letztendlich heraus.

Ich sah wie sich wut in Wrens Augen sammelte.

„Was hat der zu dir gesagt?", fragte er mich wütend.

„Das ist egal", sagte ich, „Wren wir können das hinter uns lassen."

„Nein, was hat der Arsch gemacht? Ich will es wissen," Wren wurde lauter.

„Wren, glaub mir, du willst es nicht wissen, es würde dich nur noch mehr verletzen", versucht ich zu beruhigen und legte meine Hand auf seine.

„Daniella, bitte", erwiderte er leise und schaute mir dabei tief in die Augen.

„Wren, aber du musst mir versprechen, dass du nicht gleich ins Esszimmer läufst und ihn darauf ansprichst, ohne mich gäbe es dieses Problem nicht. Ich möchte nicht, dass deine Eltern mich hassen", antwortete ich.

„Daniella, wie kannst du denken, dass du das Problem bist?", erwiderte er und gab mir einen Kuss auf die Wange.

„Versprichst du mir, dass du deine Wut gleich, wenn wir wieder zu deinen Eltern zurück gehen, verstecken kannst?", fragte ich.

Er antwortete nicht.

„Wren?", fragte ich erneut.

„Versprochen," gab er mir endlich eine Antwort.

„Ich kam aus dem Bad und dann stand er noch immer da, was mich etwas verwundert hatte. Jedoch dachte ich mir anschließend nichts dabei, da er wahrscheinlich gewartet hatte, damit ich mich nicht auf dem Weg zurück verlaufe. Allerdings kam er mir dann etwas nah, was mich verwirrte. Dann legte er seine Hand auf meine Wange und mir wurde klar, dass er mich küssen wollte. Zum Glück passierte das nicht, weil ich von ihm weg rückte. Dennoch versuchte er nochmals mir näher zu kommen. Als er nicht kapierte, dass ich nicht interessiert war etwas mit dem Bruder meines Freundes zu haben und ich seine Hand weg drückte, bat ich ihn zu gehen," erklärte ich Wren.

Auch wenn meine Gedanken voll mit den den Geschehnissen von gerade eben waren, musste ich schmunzeln wenn ich sagte 'meines Freundes'.

Ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich jemals in den nächsten Jahren einen Freund haben würde.

Ich war nie eines von den Mädchen gewesen, das sich sehnlichst jemanden wünschte.

Seit ich Wren hatte verstand ich, wieso Mädchen in meinem Alter eine Beziehung haben wollten.

Wenn ich mit Wren war, fühlte sich alles ganz anders als zuvor an.

Ich war einfach glücklich, nicht dass ich vorher nicht auch glücklich gewesen war.

Ich konnte mich nicht beklagen, dass mein Leben nicht toll war, ich hatte im Gegensatz zu anderen Menschen ein wirklich schönes Leben.

Was mir vorher jedoch nie aufgefallen war, ist wie langweilig mein Leben war.

Ich ging früher nie wirklich raus und schon gar nicht, wenn ich dort mit neuen Menschen zu tun hatte.

Seit ich Wren kannte war mein Leben viel lebendiger.

„Daniella, ich kläre das später mit Shawn," sagte Wren während er aufstand, „lass uns zurück gehen."

„Danke", erwiderte ich und gab ihm einen Kuss.

Wren erwiderte meinen Kuss und lehnte mich an die Wand neben uns an.

„Wren, deine Eltern warten bestimmt schon", antwortete ich als ich mich löste.

„Meinetwegen", lachte er und wir gingen gemeinsam zurück.

Ich hatte etwas Angst was seine Eltern denken würden, weswegen ich so lange im Bad gewesen war.

„Ist alles in Ordnung?", fragte Wrens Mutter.

„Shawn, hat uns schon erzählt, dir war schwindelig, richtig?", fragte Wrens Vater.

„Ja, ich musste mich kurz aus ruhen, aber jetzt ist alles wieder gut", antwortete ich.

Shawn hatte sich also schon eine Ausrede ausgedachte, natürlich hätte er nicht erzählt, was wirklich passiert war.

Ich merkte, wie Wren seinem Bruder böse Blicke zu warf und hoffte, dass ihre Eltern es nicht merkten.

Es wurde langsam spät und es wurde Zeit dass ich nach Hause gehe.

Wrens Eltern hatten zum Glück nichts bemerkt und ich konnte ausatmen.

Wren brachte mich zur Tür und verabschiedete sich.

„Ich hoffe deinen Eltern hatten keinen schlechten Eindruck von mir", sagte ich unsicher an der Tür.

„Mach dir da wirklich keine Sorgen", antwortete Wren und legte seine Handflächen auf meine Taille.

Er zog mich an sich heran.

„Du siehst hübsch aus", flüsterte er leise und bewegte seine Lippen näher an meine.

Ich konnte seinen warmen Atem spüren.

Bevor er seine Lippen auf meine legen konnte, legte ich meine schon auf seine und unsere Lippen konnten ineinander verschmelzen.

Als ich Treppenschritte hörte löste ich mich und drehte mich um.

Ich sah wie Shawn die Treppe, mit dem Blick auf uns gerichtet, hinaufstieg.

Auf einmal fühlte ich mich ganz und gar nicht mehr wohl.

Ich wollte Wren nicht vor Shawns Augen küssen.

„Wren, wir sehen uns", sagte ich während ich ihn kurz umarmte und dann ihr Haus verließ.

Zu Hause konnte ich lange nicht schlafen, da ich über den heutigen Tag nach dachte.

Irgendwann schlief ich dann aus Erschöpfung ein.

The start of something newWo Geschichten leben. Entdecke jetzt