fixed • new hope club
Ich schlurfte die unzähligen Treppen langsam nach oben. Warum musste unser Musikraum auch in der vierten Etage liegen? Zweimal die Woche hier hochzutrudeln war definitiv zu viel des Guten!
Außerdem war es Dienstag und die vierte Stunde, was bedeutete, dass ich sowieso schon ausgelaugt war und jetzt auch noch die ganzen Stufen laufen musste.
Mit erschöpften Beinen betrat ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich den vierten Stock und atmete erleichtert aus.
Meine Motivation für Musik hielt sich in Grenzen. Natürlich wusste ich, dass ich jetzt mit Brad in der Gruppenarbeit zusammen arbeiten würde — diese Tatsache machte mich nervös — allerdings wusste ich auch, dass wir vermutlich wieder nicht weiter kommen würden.
Als ich in den Musikraum eintrat, sahen mich einige Augenpaare kurz an, ehe sie sich wieder anderen Dingen und Gesprächen zu wanden und ich unbeobachtet zu meinem Platz laufen konnte.
Gerade einmal die Hälfte des Kurses war da und das wunderte mich sehr, da der Unterricht eigentlich bereits angefangen hatte. Auch Madame Linnet war noch nicht da, weshalb ich mich auf meinen Stuhl plumpsen ließ und mein Handy rausholte.
Mir fiel auf, dass Tristan, mein Musiksitznachbar und einer von Brads Freunden, mir auf Instagram folgen wollte und ich schmunzelte leicht, ehe ich mein Handy wieder ausschaltete, ohne Tristan angenommen oder abgelehnt zu haben.
Er war cool und wir verstanden uns soweit gut. Auch wenn wir meist nur kurz in Musik redeten, hatte ich das Gefühl, dass wir gut miteinander klar kamen.
Langsam trudelten die anderen Schüler auch ein, nur von Madame Linnet war noch keine Spur. Sie ging sonst in Pausen nie nach unten, vermutlich dauerte es deswegen so lange bis sie wieder oben war — sie musste so ja auch die ganzen Stufen nach oben laufen.
Tristan und Brad betraten gerade die Klasse, als ich wieder zur Tür sah und Tristan lief voraus. Er lächelte mich an, weshalb ich mich zwang ihn anzulächeln und nicht zu Brad zu gucken.
„Na, Julie," grinste er, als er sich auf seinen Platz plumpsen ließ und sich zu mir drehte.
„Hey, Tristan," sagte ich etwas verhalten und lächelte ihn leicht an. „Na, wie geht's dir? Ich hab es schon vermisst in Musik neben dir zu sitzen," sagte er und grinste frech. Ich brachte die Kraft auf spielerisch die Augen zu rollen und schmunzelte. Bei ihm hatte ich allerdings das Gefühl, nicht wirklich schüchtern zu sein.
„Mir geht es sehr gut, danke der Nachfrage. Dir denn auch? Und was habe ich doch ein Glück, dass wir gleich in die Gruppenarbeiten gehen!" sagte ich ironisch und er zog die Augenbrauen hoch. Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet, aber es war schön so frei reden zu können.
„Bis gerade ging es mir noch gut, aber jetzt hast du meine Gefühle verletzt," schmollte Tristan und ich lachte. Bevor ich etwas sagen konnte, stürmte Madam Linnet in den Raum und jegliche Gespräche verstummten augenblicklich.
„Ich wurde noch aufgehalten!" sagte die putzige Dame außer Atem und warf ihre Tasche neben den Lehrerpult. "Hast du wenigstens meine Anfrage auf Insta angenommen?" flüsterte Tristan so leise er konnte, doch unsere Lehrerin sah ihn strafend an.
„Ihr wisst was, was ihr zu tun habt! Allez!" rief sie und scheuchte uns förmlich aus dem Raum und in die Gruppenarbeitsräume. Ich drehte mich noch einmal zu Tristan um und formte mit meinen Lippen ein "Nope", worauf er empört schnaubte und ich mich lachend wieder umdrehte.
Ich lief den kleinen Gang zu den Räumen entlang und kam an unserem Gruppenraum an. Zögernd trat ich in den Raum ein, wo alle bereits saßen und ich setzte mich auf den letzten freien Stuhl. So saßen wir alle am Gruppenarbeitstisch und noch niemand hatte seine Sachen herausgeholt.
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Obvious
Fanfiction❝ Es ist offensichtlich, dass ihr etwas füreinander empfindet. Warum macht ihr euch das Leben so schwer? ❞ ❝ Es ist offensichtlich - oder doch nicht so, wie es scheint? ❞ A Brad Simpson FanFic Der Langzeit-Crush, die Neue in der Stufe und sie...