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my life would suck without you •
kelly clarkson

Mein Herz schlug mir bis in den Hals, als ich langsam auf seine Haustür zulief. Oh Gott, oh Gott, oh Gott.

Ich glaube, ich hatte alle möglichen Szenarien, was passieren könnte, bereits in meinem Kopf durchgespielt und das trug nicht gerade zu meiner Beruhigung bei.

Meine Augen fokussierten die Klingel, als ich der Tür immer näher kam, doch mir wurde die Gelegenheit zu klingeln genommen, als die Tür aufschwang. Ich fragte mich unwillkürlich, wie sich ihre Klingel wohl angehört hätte, doch schob den Gedanken augenblicklich bei Seite, als der gutaussehende Lockenkopf die Tür öffnete.

Ich blickte überrascht in Brads Gesicht, der mich breit grinsend ansah und nun zur Seite hüpfte, um mich herein zu lassen. Er sah ziemlich fit aus bis auf den dicken Gips um sein Bein und die Krücken.

Schüchtern lächelte ich ihn an und trat ein, nahm den Flur seines Hauses war. Er war hell, groß und offen und eine hölzerne Treppe führte in den ersten Stock — ob dort wohl sein Zimmer war?

„Hey," zog Brads Stimme mich wieder aus meinen Gedanken und er schloss gerade die Tür. „Na du," sagte ich mit einem kleinen Grinsen und er nahm seine Krücken in eine Hand und breitete seine Arme aus.

Überwältigt stand ich für eine viel zu lange dauernde Sekunde einfach dar und sah ihn unschlüssig an.

Er grinste mich noch immer mit offenen Armen an, also nahm ich doch all meinen Mut zusammen und umarmte ihn zurückhaltend. Er hielt mich für einen Moment zu lang und doch zu kurz herzlich fest und ich nahm seinen angenehmen Geruch wahr, welcher mich nun wahrscheinlich verfolgen würde.

Wäre es sehr merkwürdig, wenn ich ihn fragen würde, wie sein Deo, Parfüm oder was auch immer hier so gut roch, hieß? Vermutlich schon.

„Wie geht's dir?" fragte ich mit leicht geröteten Wangen, als wir uns wieder losgelassen hatten und er nickte. „Wesentlich besser. Morgen bin ich auch definitiv wieder da, aber heute war das vermutlich doch noch ganz gut."

„Glaube ich sofort," antwortete ich ihm und er hatte seine Krücken mittlerweile wieder in beiden Händen und hüpfte an mir vorbei durch die Tür, die hinten rechts in der Ecke war.

„Wirf die Schuhe einfach zu den anderen neben der Tür," sagte er noch und ließ mich planlos im Flur stehen.

Ich zog also meine Schuhe aus und wollte gerade in die Richtung laufen, in die Brad verschwunden war, als etwas die Treppe herunter pollterte und meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein plüschiger Golden Retriever tapste mir entgegen und wuselte aufgeregt um meine Beine herum.

Überrascht streichelte ich den flauschigen Kopf und strahlte, als das goldige Tier sich an meine Beine lehnte und die Streicheleinheit genoss. „Und ich dachte schon, jetzt wärst du in Ohnmacht gefallen," scherzte Brad, der im Türrahmen lehnte und ich lachte ihn an.

„Ich wurde aufgehalten, tut mir Leid. Da musste ich einfach Prioritäten setzen," antwortete ich ihm und Brad schmollte. "Alle die mich besuchen kommen, kuscheln lieber mit Jesse als mit mir!"

Ich hätte mich beinahe an meiner eigenen Spucke verschluckt, aber das dürfte ihm nicht aufgefallen sein, weil ich noch immer gebeugt über dem Hund stand.

Ohne etwas zu antworten hörte ich auf Jesse zu kraulen und biss mir auf die Unterlippe, als ich auf Brad zulief. Er sah mich einen Moment einfach nur an, ehe er sich umdrehte und mit mir im Schlepptau in die Küche hüpfte.

Diese Küche war mit Abstand die schönste, die ich jemals gesehen hatte. So unscheinbar das Haus von Außen doch war, umso schöner war es von Innen eingerichtet. Die hellen Fliesen standen im Kontrast zu den dunklen Holzschränken und die moderne Beleuchtung unterstützte die Wirkung nur noch mehr.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 12, 2019 ⏰

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