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back to the start • micheal schulte

„Sehen wir uns in der Kantine?" fragte Danielle und ich drehte mich erschrocken um. Ihr war es schon wieder gelungen, mich auf dem Weg zur ersten Stunde — Mathe, ugh — abzufangen, obwohl ich gerade erst die Schule betreten hatte. Ich fragte mich wirklich, weshalb sie so viel mit mir zu tun haben wollte.

„Ähm, ja klar, gerne," sagte ich überrumpelt, aber lächelte sie freundlich an. „Perfekt!" rief sie grinsend und verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war. Noch immer ein wenig verwirrt drehte ich mich wieder um und setzte meinen Weg in Richtung Mathe Raum fort.

Als ich den Raum betrat, waren bereits gut drei viertel der Plätze besetzt und ich bahnte mir meinen Weg zu dem letzten freien Doppeltisch, der in relativ in der Mitte stand.

Mir wurde nicht weiter Aufmerksamkeit geschenkt und alle, die mich eben noch kurz angesehen hatten, wendeten sich nun wieder ihren Gesprächspartnern zu. Es störte mich nicht und so packte ich still meine Sachen aus und ließ mich anschließend tiefer in den Stuhl rutschen.

Mir sprang Tristans Anfrage auf Instagram wieder in den Kopf und ich holte mein Handy heraus. Ich hatte sie ja immer noch nicht angenommen und bevor wir gleich in Musik wieder nebeneinander sitzen würden, wollte ich sie dann doch noch annehmen.

tristanevans möchte dir folgen. ✔️

Ich entschied mich dazu, ihm ebenfalls zu folgen und packte anschließend mein Handy wieder zurück in mein Federmäppchen. So konnte ich im Unterricht relativ unauffällig ab und zu ans Handy...

Unser Lehrer betrat gerade den Raum, dicht gefolgt von einem gewissen Lockenkopf, bei dessen Anblick mein Herz einen kleinen Satz machte. Er schlängelte sich geschickt an unserem Lehrer vorbei, doch wurde trotzdem von ihm gestoppt.

„Bradley Simpson," sagte Mr Brown ohne von seinen Sachen aufzublicken. Brad blieb im Gang stehen und kniff ertappt seine Augen zusammen. „Ich hatte ja gehofft, Sie dieses Mal nicht in meinem Kurs zu haben. Da hatte ich wohl kein Glück!" sagte er sarkastisch und Brad verdrehte die Augen, ehe er sich mit einem fake Lächeln umdrehte.

„Die Freude ist ganz Meinerseits, Mr Brown!" sagte Brad ein bisschen zu enthusiastisch und unser Lehrer zog eine Augenbraue nach oben.

„Machen Sie, dass Sie sich hinsetzen," grummelte der Lehrer und drehte sich zu Tafel. Brad drehte sich ebenfalls wieder um und sein Blick suchte nach einem Platz.

Da meine Augen ihn nie verlassen hatten, trafen sich unsere Blicke jetzt und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er auf mich zuging.

Er setzte sich ohne ein Wort neben mich und ich presste unschlüssig die Lippen zusammen. Brad holte lediglich seine Sachen aus seinem Rucksack und schon ergriff Mr Brown wieder das Wort.

„Das mag unsere erste Mathematik Stunde dieses Schuljahr sein, aber wir haben keine Zeit es langsam anzugehen. Es wird wirklich schwierig und wenn ich mir den Kurs so angucke, wird das auch wohl nicht so entspannt für mich."

Wie sehr ich mich auf diese Stunde freute! Mit Brad neben mir konnte ich mich nicht konzentrieren und unser werter Herr Mathelehrer wollte direkt durchziehen. Grandios. Wenigstens hatte er keine hohen Erwartungen an uns...

Die gesamte Stunde über verstand ich nur Bahnhof und hatte Probleme damit, Mr Brown auch nur ansatzweise zu folgen — und das, obwohl Brad lediglich neben mir saß und noch nicht mal mit mir redete.

Hin und wieder sah ich im Augenwinkel, dass er zu mir sah, aber er sagte nie etwas. Ich fragte mich, weshalb er sich neben mich gesetzt hatte, wenn er sowieso nicht mit mir reden wollte.

ObviousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt