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Die nächste Besprechung stand schon auf dem Plan und McCree begab sich zusammen mit Torbjörn zum Treffpunkt. Die letzten Tage waren ruhiger und schon bald konnte McCree das Geschehen vor einer Woche wieder vergessen. Während des Gesprächs wurden Tätigkeiten abgehakt und neue hinzugefügt, der Fokus lag mittlerweile auf den Neuzuwachs der in den nächsten Wochen erscheinen sollte. Winston las seine Kontrollliste durch: „Aufgrund der beruhigten Wetterlage werden schon bald Hammond, Hana Song und Brigitte Lindholm dazustoßen." „Brigitte? Ist sie denn schon mit ihrer Master Ausbildung fertig?", fragte Torbjörn erstaunt. „Scheint so, Torbjörn.", lachte Reinhardt und klopfte seinem Verwandten auf die Schulter. „Winston, ich habe auch Neukigkeiten.", Genji hob seine Hand und die anderen sahen gespannt zu Genji. Dieser erzählte: „McCree berichtete mir von einer Person, die sich hier vor einigen Tagen aufhielt. Diese Person lief draußen umher und schien irgendetwas beobachtet zu haben." McCree wurde bleich, wieso um alles auf der Welt musste Genji das wieder hochbringen. „Well, das war das erste und letzte Mal, dass sie hier gesichtet wurde.", McCree meldete sich zu Wort. „Hier, am Watchpoint? Sonst niemand weiß davon geschweige denn würde sich freiwillig hier aufhalten.", gab Jack skeptisch von sich. „Ist etwa jemand uns hier her gefolgt?", Angela sah unsicher in die Menge. „Kann nur ein Spion sein, wer sonst würde hier rauf kommen?", Fareeha verschränkte die Arme. „Bevor wir irgendwelche Behauptungen aufstellen, gehen wir der Sache lieber in aller Ruhe auf den Grund.", Winston versuchte die anderen zu beruhigen. „Lacroix, du hast doch so ein Thermalvisier, richtig? Sollte diese Person wieder hier auftauchen, kannst du sie ausfindig machen und wir fangen diese dann auf.", grübelte Genji. „Oui, klingt nach einem Plan.", nickte Amelié. „Gut, dann halten wir mal die Augen offen. Noch einen Standort dürfen wir nicht verlieren...", Winston bestätigte dies und schon bald starteten die ersten die Suche rund um das Gelände. McCree gefiel es nicht, dass die anderen nun solch einen Aufstand machten, aber andererseits gab es ihm etwas mehr Gewissheit, da nun die anderen auch davon Bescheid wussten. „Thanks Genji.", gab der tonlos zu Genji rüber. „Wofür?", fragte dieser verwirrt. „Das du den anderen Bescheid gegeben hast. Hatte das schon längst verdrängt.", seufzte McCree. „Es ist schon wichtig, da wir nicht wissen ob diese Person eine Gefahr für uns darstellt.", antwortete Genji leise. Am Abend brachen sie die Suche fürs Erste ab und begaben sich wieder in Richtung Basis.

Plötzlich hörte McCree einige Steine hinter sich wegrollen und drehte sich ruckartig um. Über ihm, nur einige Meter entfernt stand die unbekannte Person wieder und sank nieder. „Hey!", rief McCree und versuchte nach oben zu kommen. Die Person jedoch rannte zurück. Amelié nahm ihr Visier und folgte McCrees Stimme. „Je n'y crois pas... Wen haben wir denn da?", Amelié machte ihr Scharfschützengewehr bereit und folgte hinter dem Felsen der Person durch ihr Visier. McCree kam plötzlich mit ins Visier und sie seufzte: „McCree, geh mir aus dem Sichtfeld..." Derweil erklimmte McCree mit viel Mühe den Berg und kam dem Fremden immer näher. Die beiden näherten sich einem tiefen Abgrund, der für McCree eine gute Sackgasse zu sein schien. Plötzlich blieb die Person stehen und sah nach unten. „Hey, anstatt wegzulaufen kannst du uns ruhig sagen was du hier machst. Das hier ist ein Privatgelände, was nicht jeder betreten darf!", rief McCree dem Fremden zu. Dieser jedoch zückte plötzlich einen Bogen aus seinem Rücken, nahm ruckartig einen Pfeil aus dem Köcher und spannte diesen in Richtung McCree. „Woah there... Ich möchte dir nichts tun!", McCree versuchte das Gesicht seines Gegenübers zu erkennen doch es war bereits so dunkel und die Person bedeckte mit einer großen Kapuze fast den gesamten Kopf. Amelié sah dies von weitem und setzte zum Schuss an. Doch die Person konnte von weitem Amelié sehen. Ein Schuss fiel und Amelié rechnete mit einem Ausweichen. Sie folgte kurz ehe sie abdrückte und traf dabei die Person mit einem kritischen Streifschuss auf der linken Seite des Bauches. Die Person sackte zusammen und sprang den Vorsprung hinab. „No wait!", schrie McCree und rannte zur Felskante, doch unter ihm war nichts zu sehen. Er drehte sich um und zischte: „Lacroix...!"

Ameliés Visier verlor an Power und schaltete sich von selbst ab, nun verlor sie ebenfalls die Sicht des Täters. Am Eingang rief McCree sie auf: „Was zur Hölle hast du da getan?!" Amelié rollte ihre Augen: „Ich wollte lediglich, dass unser Flüchtling nicht abhaut." „Du hättest sie umbringen können!", grummelte der wütende Revolverheld. „Entspann dich, weit kann sie nicht gekommen sein.", Amelié legte ihr Scharfschützengewehr Beiseite. Angela kam dazu: „Ich habe einen Schuss gehört, ist etwas passiert?" „Unsere liebe Lacroix hat den Beobachter angeschossen und nun läuft dieser verwundet da draußen herum!", McCree war aufgebracht. „Komm, wir suchen sie oder ihn... Niemand ist gerne verwundet alleine irgendwo draußen...", Angela schob McCree nach draußen und Amelié folgte den beiden tonlos. „Muss dein Visier sich wieder aufladen?", fragte Angela die Französin. „Ouai... Es scheint wieder defekt zu sein...", seufzte Amelié. McCree blieb stehen, sie standen am Felsvorsprung, wo er die Person zuletzt sah. „Ab hier endet die Spur, danach ist sie hier hinunter gesprungen.", McCree kniete sich nieder. „Psst, hört ihr das?", flüsterte Ziegler. Die drei hörten ein schweres Atmen von weitem, neben dem Meeresgerausche. Amelié nahm einen Haken aus ihrer Hosentasche und befestigte diesen im Boden. Langsam hangelte diese sich hinunter und entdeckte jemanden in einer kleinen Höhle sitzen. „Salut.", grüßte die Französin und ihr Gegenüber sah sie stumm an. „Ist da unten jemand?", fragte Angela neugierig. „Ja, wir haben ihn.", Amelié erblickte den Mann, der gerade seine Kapuze richtete. Sie fuhr fort: „Du hast die Wahl hier an einer Infektion zu sterben oder dich von unseren Ärztin verarzten zu lassen." Der Mann jedoch schwieg und hechelte weiter, während er die Blutung versuchte zu stoppen. „Geht es ihm gut?", fragte McCree anschließend. „Er scheint schwer zu bluten aber weigert sich hoch zu kommen.", Amelié sprang vom Seil ab und blieb stehen. „Hören Sie, wir können die Blutung stoppen, kommen Sie da raus!", rief Ziegler. „Wir haben top Ärzte, sie können Sie zusammenflicken, die Naht sieht man praktisch nicht mehr!", McCree versuchte den Mann zu beruhigen. Amelié lief einige Schritte auf ihn zu. Der Mann grummelte, sagte jedoch nichts und rappelte sich widerwillig auf. Durch die starken Schmerzen des Schusses war der Mann etwas wackelig auf den Beinen und Amelié musste ihm aufhelfen. Amelié nahm den Mann in ihren Arm und drückte zog an dem Seil einmal fest, sodass diese am Haken die beiden nach oben beförderte. Der Mann kletterte den Vorsprung entlang und McCree versuchte den Mann aufzurichten. Dieser jedoch stützte sich kurz an McCree ab und verlor anschließend das Bewusstsein. „Der Blutverlust steigt, wir müssen ihn schnellstmöglich rein bringen...!", Angela schlug Alarm und mit Jesse trugen die beiden den Verwundeten zum Watchpoint. Drinnen angekommen ging es direkt zur Arztstation. Sie legten den Mann auf das Krankenbett, schoben die Kapuze nach hinten und Angela hob den Pulli nach oben, um nach der Wunde zu sehen. „Man verfehlte um wenige Zentimeter die Niere...", Angela nahm etwas Watte, Ethanol und ein frisches Tuch, um die Wunde zu säubern. „Pardon.", Lacroix lehnte sich am Arzttisch an und beobachtete die drei von weitem. McCree jedoch betrachtete das Gesicht des Verwundeten. Ein akkurat gestutzter Bart, buschige schwarze Augenbrauen, die nach innen immer dünner werden, eine relativ große Nase und geprägte Wangenknochen waren zu erkennen. Der Mann hatte bereits mehrere graue Haare, größtenteils waren sie aber noch schwarz, dicke graue Koteletten und einen Pferdeschwanz. „Wer zur Hölle bist du...?", fragte sich McCree gedanklich und setzte sich neben den Mann.

Wait for me... [McHanzo / German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt