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Der Abend brach auf und langsam kam McCree wieder zu sich. Er sah hinunter und sah die Wasserflasche in seinen Händen. „Ist es wieder vorbei? ... Wo bin ich?", Jesse sah sich um und entdeckte Hanzo, der vor dem Fenster stand und hinausschaute. McCree wollte aufstehen, doch seine Beine waren wackelig. Der Shimada drehte sich um und lief direkt zu ihm. „McCree, geht es dir gut?", Hanzo beugte sich leicht nach vorne. Jesse, der jedoch alles mitbekam, spielte den Dummen: „Well... Scheint als wäre ich weg gewesen..." Seine Stimme war schwach, so auch sein ganzer Körper. „Kannst du dich nicht mehr daran erinnern?", Hanzo war erleichtert, dass McCree wenigstens wieder da war. „No...", gab Jesse leise zurück. „Nagut, daran möchte man sich bestimmt auch nicht erinnern.", Hanzo seufzte und richtete sich wieder auf. „Danke...", McCree versuchte erneut aufzustehen, dieses Mal hatte er wieder die Kraft dazu. „Wofür?", lief durch das Zimmer. „Das du mich heile hier her gebracht hast. Dachte du würdest mich liegen lassen, haha.", McCree versuchte etwas zu Scherzen. Hanzo besorgte Laune wechselte schlagartig zu Wut. Er drehte sich um und rief: „Wieso sollte ich so etwas tun?!" „Woah, kleiner Scherz...", McCree ging einen Schritt zurück. McCree betrachtete den langen Schnitt an Hanzos Rücken. „Die haben dich ganz schön zugerichtet.", McCree nahm einen Schluck Wasser und wischte sich das trockene Blut vom Gesicht. Hanzo sagte nichts und McCree kam auf ihn zu. Er wusste nicht, wie er sich bei Hanzo fühlen sollte, schließlich hatte er zunächst einen ganz falschen Eindruck von ihm gehabt. Ihm gefiel Hanzos verletzliche Seite, auch wenn es so aussah als würde sich Hanzo quälen, wenn er auch nur das geringste Mitgefühl zeigte. Hanzo drehte sich um und atmete tief aus. Die Blicke der Männer trafen sich für einen Moment und McCree überkam ein warmes Lächeln. Hanzo jedoch behielt sein starres Gesicht und lief an McCree vorbei: „Jetzt wo es dir ja etwas besser geht, kann ich nun gehen." McCree kicherte herzlich, er wusste, dass es Hanzo unangenehm war aber dennoch gefiel. „Du kannst auch gerne bleiben.", schmunzelte Jesse doch Hanzo öffnete bereits die Tür. Tonlos verließ er das Zimmer und McCree schüttelte den Kopf: „Jedes Mal wenn man sich Hoffnungen macht..."

„Wieso sollte ich bleiben? Wieso sollte er wollen, dass ich bleibe?", Hanzo war verwirrt über McCrees Aussage. In seinem Zimmer angekommen zog er sich aus und ging unter die Dusche. Die Wunde brannte noch sehr unter dem warmen Wasser. Er dachte wieder an das Geschehen, als er Genjis Schwert nahm und damit den Riesenomnic niederstreckte. Es war ein komisches Gefühl wieder eine Klinge in den Händen zu halten. „Vor allem wenn durch sie deine Liebsten leiden mussten...", Hanzo stützte sich mit den Händen an den kalten Fliesen ab. Sein Herz raste und sein Körper kühlte aus, trotz des warmen Duschwassers. „Heute... Das war heute...", Hanzo lief kalter Schweiß den Körper hinunter. Vor lauter Trubel im Kampf vergaß er doch, dass nun 11 Jahre vergingen, seitdem er Genji mit seinen Händen umgebracht hatte. „Das wird wieder eine lange schlaflose Nacht...", Hanzo wusch sich fertig, zog sich wieder an und legte sich ins Bett. „Hanzo, bist du hier drin?", Genji klopfte an seiner Zimmertür. Hanzo seufzte, wieso musste Genji ausgerechnet jetzt angetanzt kommen? Er öffnete die Tür und sein jüngerer Bruder stand mit einer Tüte mit scheinbar etwas Fastfood vor ihm. „Störe ich?", fragte Genji und sah über Hanzos Schultern in das Zimmer hinein. „Nein.", antwortete Hanzo stumpf. „Darf ich vielleicht rein kommen?", fuhr Genji fort. Hanzo machte einen Schritt zur Seite und gewährte seinem Bruder den Eintritt. „Wie geht es dir?", Hanzo schloss die Tür und schaltete das Licht an. Auf dem kleinen Tisch nahm Genji Platz und entnahm die Aluschalen aus der Tüte. „Ich wusste nicht so recht, was dir schmecken könnte, also habe ich von allem ein bisschen da...", Genji legte das Plastikbesteck dazu und setzte sich hin. Hanzo zögerte, setzte sich aber kurz darauf auch hin. Hanzo sah sich das Essen an, der Hunger war da doch wirklich essen konnte er nichts. Genji entnahm seine Maske und legte diesen auf den Boden. Hanzo starrte Genji an. Sein Gesicht war komplett vernarbt, es war ein Wunder, dass seine Oberlippe noch ganz war und er noch etwas sehen konnte. Trotz dass Hanzo nur sein halbes Gesicht sah, war es, wie als würde Genji ohne die ganzen künstlichen Teile und in seinen gewöhnlichen Klamotten vor ihm sitzen. Sein richtiger Bruder, Genji. Dieser sah zu Hanzo hinauf und kaute fleißig herum: „Sagt dir das Essen nicht zu?" „Doch schon.", Hanzo schaute sich wieder den Tisch an. „Aber?", Genji schluckte und legte das Besteck ab. „Wieso bringst du Essen hier her?", Hanzo rührte das Essen vor sich nicht an. „Darf ich meinem Bruder nicht etwas zu Essen mitbringen? Nach solch einem Tag?", Genji schmatzte leise weiter. „Nicht heute. Wieso ausgerechnet heute...", dachte sich Hanzo und nahm eine Wasserflasche zur Hand. „Aber ich kann mir irgendwo denken, weshalb dir der Appetit vergangen ist.", Genji tupfte seinen Mund mit der Serviette ab. „Und was ist der Grund?", Hanzo seufzte. „Das weißt du doch ganz genau. Aber keine Angst, deswegen bin ich nicht hier.", Genji aß in aller Ruhe weiter. Er kramte in der Tüte weiter und entnahm einen kleinen Erdbeerkuchen, mit Creme und einigen Erdbeerstücken als Topping. Genji entnahm den Plastikdeckel von dem Kuchen und stellte diesen in die Mitte des Tisches. Zusätzlich nahm er aus der Tüte noch einen Satz Pappteller und Miniplastikgabeln. Während Genji den Tisch etwas richtete blieb Hanzo stumm sitzen und schaute seinem Bruder dabei zu. „Weißt du, was du definitiv nicht vergessen solltest?", Genji setzte sich wieder hin. Hanzo sah ihn fragend an, wollte Genji ihn auf den Arm nehmen oder einfach nur etwas Nettes tun? Genji lachte leise und überreichte Hanzo ein Plastikmesser: „Man sollte niemals seinen Geburtstag vergessen..." Hanzo zuckte zusammen: „Aber das ist doch erst morgen...?" Genji nickte und zeigte auf seine Handyuhr: „Es ist morgen." Tatsächlich war es schon nach Mitternacht und Hanzo bekam dies nicht mit. Hanzo zitterte innerlich: „Du... Erinnerst dich noch nach all den Jahren an meinen Geburtstag?" „Natürlich, wieso sollte ich das vergessen?", Genji lehnte sich nach vorne und lächelte. Hanzo wusste nicht wie er reagieren sollte, er wollte laut aufschreien, er wollte seinen Bruder umarmen und ihn gleichzeitig nicht sehen. „Jetzt sag mir nicht du hast auch keine Lust auf den Kuchen.", Genji schnatzte. „Ich... Also...", Hanzo kniff die Augen zu, „Danke..." „Alles Gute zum 39. du alter Holzkopf.", lächelte Genji. Die Aussage brachte Genji immer, wenn Hanzo ihn bei irgendetwas korrigierte. Und überraschenderweise tat es Hanzo gut, das nach so langer Zeit wieder von Genji zu hören. Er schnitt den Kuchen an, legte sich und seinem Bruder jeweils ein Stück auf den Teller und aß schließlich doch ein kleines bisschen. Für einen Moment vergaß Hanzo all seine Sorgen und freute sich einfach, mit seinem Bruder seinen Geburtstag zu feiern. Es war, als würden die beiden Brüder in ihren jungen Jahren beisammen sitzen und den Abend entspannt ausklingen lassen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 30, 2020 ⏰

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Wait for me... [McHanzo / German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt