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Hanzo bekam eine Zimmerkarte in die Hand gedrückt: „Dein Zimmer ist im C Block, da die anderen bereits besetzt sind. Aber es werden noch welche im C Block dazu kommen. Wir haben immer ab sieben Uhr abends unser tägliches Abendessen und einen Tätigkeits und Trainingsplan ist schon in Arbeit. Leb' dich erst Mal ein bisschen ein, morgen früh lernst du ja nochmal welche kennen." Die Shimadas und McCree verließen das Zimmer. „Danke Winston.", rief Genji bevor er die Tür hinter sich schloss. Genji wandte sich zu seinem Bruder: „Ich begleite dich noch zu deinem Zimmer, morgen kann ich dir ja den Rest zeigen." „Ich geh dann mal ins Bett, man sieht sich.", McCree gähnte und drehte sich um. „Und auch an dich McCree, danke, dass du meinen Bruder entdeckt hast...", Genji verbeugte sich freundlich. McCree kicherte: „Ach, er ist uns doch quasi in die Arme gelaufen." Während er den Flur entlang lief schüttelte der Revolverheld seinen Kopf: „Er scheint ein vielschichtiger Mann zu sein. Vermutlich hat der Mord an seinen Bruder und die Tatsache, dass er noch lebt ihn mehr als nur verstört... Ich hätte mir vor lauter Schuldgefühlen wahrscheinlich früher oder später die Kugel gegeben...", McCrees Gedanken lenkten ihn dermaßen ab, dass er einmal im Kreis lief und somit im C Block landete. „Damn, jetzt kann ich ein Stück zurück laufen...", McCree seufzte und ging weiter. Auf dem Weg traf er auf Hanzo, der gerade sein Zimmer verließ. „Keine Angst, ich werden nicht abhauen.", Hanzo schloss die Tür und sah zu McCree hinauf, der nicht gerade begeistert aussah. „Gut. Ein weiteres Mal werden wir dich nämlich nicht suchen.", McCree Stimme war eher genervt als freundlich. Lag aber auch daran, dass Hanzo nicht gerade redselig aussah. Dennoch blieb Jesse hilfsbereit: „Suchst du etwas?" „Ja, das Bad und eventuell die Küche, ich würde gerne etwas trinken.", Hanzo sah sich um. „Das Badezimmer von deinem Wohnblock ist den Flur runter der letzte Raum, rechts. Zur Küche kann ich dich begleiten, liegt eh auf dem Weg zu meinem Zimmer.", McCree zeigte Hanzo das Bad. „Wenn du dich duschen möchtest, nimm einfach ein trockenes Handtuch und Waschlappen aus dem Schrank, die benutzten kommen dann in den Korb da drüben. Zur Küche geht's dann hier lang.", McCree lief voraus und Hanzo folgte ihm tonlos. „Du hast Glück, wir waren heute erst einkaufen.", Jesse kicherte leise und lehnte sich am Esstisch an. Hanzo jedoch nahm ein Glas aus dem Schrank und füllte dieses mit Leitungswasser. „Also wenn sonst etwas ist, einfach fragen.", McCree drehte sich um und und verließ die Küche. „Danke.", rief Hanzo ihm hinter und McCree lächelte kurz ehe er seinen Wohnblock betrat.

Am nächsten Morgen kam McCree etwas später zum Frühstück und sah sich um. „Wo ist dein Bruder?", fragte Jesse Genji. „Gute Frage, habe ihn bis jetzt nicht gesehen.", antwortete Genji nachdenklich. „Dein Bruder? Ist er etwa hier?", fragte Torbjörn. „War er die Person, die McCree auffand?", Lena war ebenfalls sehr neugierig. „Ja, das war er...", nickte Genji. Plötzlich betrat Hanzo den Raum und alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Leicht verschwitzt und in dem blutigen T-Shirt vom gestrigen Abend stand er vor den anderen. „Du brauchst noch neue Sachen zum anziehen...", lächelte Genji. „Hallo, Hanzo, richtig?", grüßte Reinhardt. „Guten Morgen.", gab Hanzo leise von sich. „Geht es dir etwas besser?", fragte Angela während sie ihren Kaffee trank. „Ja, vielen Dank.", Hanzo verbeugte sich vornehm. „Komm, setz dich zu uns, es gibt Frühstück!", rief Lena und klopfte auf den Stuhl neben sich. „Danke, ich esse später etwas.", Hanzo lief wieder nach draußen und die anderen sahen sich gegenseitig an. „Alright...", Lena sah sich ihr Essen an. „Nehmt es bitte nicht persönlich, aber ich glaube er muss sich erst etwas an all das hier gewöhnen...", Genji sah leicht beschämt nach unten und aß in aller Ruhe weiter. Nach dem Frühstück brachte Winston den Trainingsplan zu Hanzo ins Zimmer, dieser war jedoch nicht da. Ebenso sein Bruder Genji war bereits im Training. Also klopfte Winston an McCrees Tür. „Hey Winston.", McCree war gerade dabei sich umzuziehen. „Ich habe hier Hanzos Trainings und Tätigkeitsplan, könntest du ihm dies bitte übergeben? Er war gerade nicht anwesend..." „Sure, kann ich machen.", McCree nahm den Umschlag an sich. „Vielen Dank, wir sehen uns dann nachher.", Winston nickte dankend und ging wieder. McCree lief mit dem Umschlag zu Hanzos Zimmer, vielleicht war er ja wieder zurück. Und tatsächlich öffnete Hanzo ihm die Tür: „Ja?" „Hier ist dein Trainingsplan von Winston, wir haben eigentlich alle zu selben Zeit Training aber Winston will da auf Nummer sicher gehen, dass wir es ja nicht vergessen. Unter anderem sind da auch Tätigkeiten, neben dem Training ,für dich, da wir momentan den Watchpoint quasi renovieren. Sind aber meistens nur Kleinigkeiten die gemacht werden müssen.", Jesse händigte ihm den weißen Umschlag aus. Ohne Worte nahm Hanzo diesen an und schloss die Tür. „Uhm... Gerngeschehen?", nuschelte McCree und ging zum Trainingsbereich.

Den ganzen Tag hörte man nichts von Hanzo, sah ihn die Tage auch kaum, außer einige Male wenn er an einem vorbeiläuft, wenn er sich gerade ein Glas Wasser nehmen wollte. Auch bei den Trainings erschien er so gut wie nie und dies machte Winston zu bedenken. „Fühlt er sich vielleicht unwohl?", fragte er in einem Gespräch mit Genji. „Ich kann es nicht so genau sagen, es ist eine Weile her, als ich ihn das letzte Mal sah, aber ich sehe, dass es ihm einfach nicht so gut geht. Er braucht einfach viel mehr Zeit.", der jüngere Shimada verteidigt seinen Bruder. „Ich finde es gut, dass du nach alle den Jahren immer noch so zu ihm stehst. Obwohl er dich nun ja...", Winston unterbrach kurz. Genji atmete tief aus: „Ich habe das längst hinter mich gelassen und ihm das verziehen. Andere sehen vielleicht immer noch den eiskalten Mörder, aber ich kann irgendwo auch seine Tat verstehen. Zudem sehe ich wie sehr ihn das bis heute noch mitnimmt. Es würde ihm vielleicht auch etwas leichter fallen davon abzukommen, wenn man ihn nicht tagtäglich damit konfrontiert." „Aber er sieht dich doch, das macht es doch umso schwerer. Er hat dich doch zu dem gemacht, was du heute bist?", Winston zog seine Brille aus. Genji nickte: „Das stimmt und daran wird sich auch nichts mehr ändern. Das einzige was er noch tun kann ist, sich selbst zu verzeihen und die Dinge so zu akzeptieren wie sie jetzt nun mal sind. Das ist natürlich viel leichter gesagt als getan aber auch er kann es schaffen, wenn er dies zulässt."

Wait for me... [McHanzo / German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt