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Als Stiles die Augen auf schlug sah er nichts. Nur eine dichte Dunkelheit. Er wollte sich aufrichten und zuckte überrascht zusammen, als seine nackte Haut den kalten Boden berührte. Schwerfällig schaffte er es sich auf seine Füße zustellen. Auch wenn ihm bei dem Kontakt mit dem metallenden Boden eine Gänsehaut überkam. Stiles hatte keine Ahnung wo er war, doch schien er sich in einem Raum zu befinden. Denn in der Entfernung glaubte er Wände erkennen zu können, die aus dem gleichen massiven Material bestanden, wie das unter seinen Füßen. Ein eisiger Windstoß streifte ihn und fröstelnd schlang Stiles die Arme um seinen Oberkörper. An seinem Körper trug er nur ein T-Shirt und eine Shorts, die er zum schlafen anzog. Nicht gerade die beste Kleidung um in einer kalten Halle aufzuwachen. Die Arme weiter hin fest um sich selbst geschlungen bewegte sich Stiles vorwärts. Zwar hatte der Junge keine Ahnung wohin er ging, jedoch musste aus der Richtung, aus der der Windstoß gekommen war, ein Ausgang sein. Zumindesten war es das, auf was er hoffte. So lief der Teenager weiter voran, doch es schien es als würde die Halle kein Ende nehmen.
Nach einer gefühlte endlosigkeit in der er im Dunkeln herum geirrt war, blieb Stiles stehen. Wie weit war es denn noch bis zum Ausgang, oder irgend einer Endwand? Endlos konnte das Gebäude ja nicht sein. Nach einem weiterhelfenden Punkt suchend schaute der braunhaarige sich aufmerksam um, konnte aber nichts finden. Nur ein mulmiges, ungutes Gefühl kam in ihm auf und es war so, als ob die Seitenwände langsam näher rücken würden. Er schaute sich wieder um, diesmal nervöser und hätte fast die schwarze Silhouette übersehen, die direkt auf ihn zu hielt. Sein Herzschalg setzte einen Moment aus. Wie fest gefroren stand Stiles da und konnte nur auf die näher kommende Gestalt vor ihm starren.
Er fühlte sich klein, hilfloses und mit Angst gefüllt. Schwere Schritte, die auf den harten Grund unter ihm wieder halten waren zu hören. Und die mit jedem Schritt lauter wurden und unaufhaltsam näher kamen. Die Luft um ihn herum war wie aus Eis erstarrt und kleine Atemwölkchen drangen aus Stiles Mund. Die Gestalt hatte ihn fast erreicht, war durch die Finsternis hindurch jedoch nicht zu erkennen. Die Schritte hallte weiter hin, warfen unheimliche Echos an die Wände. Mit geweiteten Augen versuchte er irgendetwas zu erkennen, auszumachen wie viele Meter ihn von der dunklen Person noch trennten. Als eine eisige, dunkle Stimme erklang. „Stiles." Nein. „Stiles." Wiederholt die Stimme, diesmal eindringlicher. „Stiles. Komm her, komm her wo immer du auch bist." Es klang wie ein Singsang und erinnert ihn gruseligen Weise an vergangene Kindertage. Seinen ganzen Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen und er meinte jedes Haar einzeln abstehen zu spüren. „Stiles." Erklang die dunkle Stimmfarbe erneut.
„Ich sehe zwar genauso wenig wie du, aber ich weiß das du hier bist. Und weißt du wieso?" fragte die rasch näher kommende Gestalt ihn. Ich will das gar nicht erst wissen. Trotz dieser Gedanke blieb er still und hielt den Atem an. Die Schritte waren verklungen und eine erdrückende Stille hing in der Luft. „Weil ich deine Angst riechen kann." flüsterte die Stimme neben seinem Ohr und ein kalter Atem streifte seinen Nacken. Stiles schrie auf und sprang zurück. Das dunkle eisige Lachen erklang noch in seinen Ohren, wärend er so schnell rannte wie er konnte. Er wollte nur eins, weg. Weg von diesem Ort, dieser Halle und weg von dieser Gestalt. Stiles lief, so schnell wie er in seinem ganzen Leben noch nicht gelaufen war. Bis er stolperte und quitschend zu Boden fiel. Als sich der Teenager diese mal aufrichtet, hielt er überrascht inne. Er befand sich nicht mehr in dem kaltem metallenden Gebäude, sondern stand mitten zwischen Bäumen. Unter seinen Füßen spürte er deutlich nicht mehr den ungemütlichen Boden, stadessen war er Blättern und kleinen Ästen gewichen. Verwirrt griff er sich an den Kopf. War das hier wirklichkeit, was gerade passierte? Immer noch ungläubig sah Stiles sich in dem Wald um, in dem er auf einmal stand. Vielleicht hatte er das eben nur geräumt und war dabei schlafgewandelt. Anders konnte er sich es nicht erklären wie er eben noch in einer Halle und in der nächsten Sekunden in einem Wald sein konnte. Es sei denn... „Stiles." Vor Schreck fuhr der braunhaarige zusammen. „Dachtest du, dass du mir entkommen könntest?" Nein, wie konnte das sein? Hektisch versuchte er die Richtung auszumachen aus der die Stimme kam, doch es schien als wäre sie überall um ihn herum. „Stiles, fürchtest du dich etwa? Du zitterst so, aber keine Sorge ich werde dir nichts tun." Stiles glaubet den Worten nicht, hingen sie doch voller Ironie. Er musste hier verschwinden, aber wie wenn er nicht wusste wo sich sein Verfolger befand. Tief Einatmen. Beruhig dich und denk nach. Befahl Stiles sich selbst. Er brauchte Zeit und obwohl in ihm immer noch das ungute Gefühl herrschte, trat Stiles vor. „Wer bist du?" fragte er und versuchte fest und klar zu klingen und das zittern zu unterdrücken. Es dauerte nicht lange bis eine Antwort kam. „Oh, Stiles. Nicht wer, sonder vielmehr was bin ich." Ein dunkles lachen war von überall zu hören.
Was? Also handelte es sich bei seinem Verfolger um keinen Menschen? Das war nicht gut, ganz und gar nicht. Stiles atmete ein und versuchte herauszufinden von wo die Stimme kam. „Dann eben was bist du?" aufmerksam horchte der braunhaarige und blickte sich zwischen den Bäumen um. Es dauerte eine Weile bis Stiles einen Antwort erhielt. „Was?" fragte die dunkle Stimme und Stiles hatte den Eindruck, dass es kälter geworden war. „Ja." gab er zurück als es immer noch still war. Ein Lachen ertönte und schwang auf unheimliche weise in den nächsten Worten mit. „Dein Freund Stiles. Dein Bester und einziger Freund und wir werden viele Spaß zusammen haben." Eine Schauder packte Stiles und erneut überzogen ihn eine Gänsehaut. „Du bist nicht mein Freund," rief Stiles aufgebracht. Niemals würde er mit so jemanden befreundet sein. „und vorallem bist du nicht mein einziger." Das Lachen was nun erklang hatte jede Spur von Farbe verloren, es war ein kaltes, verrücktes Lachen. Wie von einem verrückten Professor in Filmen, der gerade zum freak mutierte. „Du irrst dich Stiles ich bin dein einziger Freund. Du wolltest es so, erinnerst du dich nicht mehr?" Nein. Er wich zurück, sich panisch umschauend. „Weißt du denn nicht mehr was du getan hast?" die Stimme wurde lauter schriller.
Nein. Nein. Fest drückte Stiles sich beide Hände auf die Ohren. „Du hast es vergessen oder, was du ihnen angetan hast, nicht wahr?" dröhnte die Stimme. Nein. „Nein!" schrie er, versuchte das nächste zu überhören. „Du hast sie getötet, Stiles." angesprochener heulte kurz auf und sank dann zu Boden. „Sieh auf deine Hände. Du warst es der sie getötet hat! Du, Stiles!" kreischte die Stimme. Am ganzen Leibe zitternd blickte Stiles auf seine Hände hinab. Sie waren in rot getränke, bis hinunter zum Ellenbogen. Nass und klebrig heftet das rote Blut an ihm und verströmt einen metallischen Geruch. „Nein! Nein!" Stiles sprang auf versuchte das Blut abzuwischen, doch es haftet weiterhin an ihm und breitet sich aus. Sodass er überall voll mit der Lebenswichtigen Flüssigkeit war. Sie tropfte auf dem Boden und war bald überall um ihn herum. „Siehst du jetzt was du getan hast, mein Freund." lachte die Stimme in irren, für Menschen unerreichbaren hohen tönen. Du hast deine Freunde umgebracht. Ich habe sie umgebracht! „Stiles." „Ich!" er schrie. „Stiles." Er konnte den Gedanken nicht ertragen und doch hatte er es selbst getan. „Stiles." Das bewies schon das Blut, das an ihm klebte. „Stiles!" Eine tiefe Stimme drang durch alles hindurch. Schnitt durch das irre Lachen und seine eigenen Schreie hindurch. Es war wie eine Hand die nach ihm griff und beim nächsten ruf ergriff Stiles sie. „Stiles!"
Er schreckte hoch und saß kerzengerade in seinem Bett. „Stiles, hey." Da war sie wieder, dies tiefe, vertraute Stimme. Stiles hatte keine Ahnung wem sie gehört, doch es war ihm gerade auch egal. Er sah alles verschwommen, wie durch einen Schleier und konnte nur die Umrisse einer Person vor ihm ausmachen. „Stiles." wiederholt die Person und Starke Hände packten ihn an den Schultern. Jedoch nahm der braunhaarige das ganze nicht wirklich wahr, sondern versuchte das ganze zusammen zuordnen. Wo war die merkwürdige Person jetzt? Und das Blut an seinen Händen, das überall gewesen war? Das Blut! Hektisch zog er seine Hände hervor und starrte auf seine Handflächen. Erleichtert atmete Stiles aus und spürte wie sein Herzschlag sich langsam wieder zu beruhigen begann. Plötzlich wurden seine Hände sanft von zwei anderen größeren und rauen Händen umschlossen. „Stiles?" Er hob den Kopf und blickte in zwei grüne Augen, die ihn sorgevoll musterten.

I am here ~ Sterek Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt